UIC-Y-Wagen der DR

UIC-Y-Wagen der DR

Als UIC-Y-Wagen wird eine Familie von Reisezugwagen der Deutschen Reichsbahn bezeichnet, die ab 1962 in Dienst gestellt wurden. Es handelt sich um Abteilwagen für den Schnellzugverkehr. Sie wurden auch an andere Bahnverwaltungen des Ostblocks, geliefert und sind bis heute für Osteuropa typisch. Diese über Puffer 24,5 Meter langen Wagen wurden fast alle im VEB Waggonbau Bautzen gefertigt und daher oft als Bautzener Wagen bezeichnet. Es werden drei Bauarten unterschieden: B (OSShD), Y und Y/B 70. Die Wagen entsprechen den Spezifikationen der UIC für international verwendungsfähige RIC-Wagen und den Normen des osteuropäischen Eisenbahnverbandes OSShD.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Rahmen der Bestrebungen, in Europa einheitliches Wagenmaterial zu schaffen, legte der Eisenbahnverband UIC in den frühen 1960er Jahren bestimmte Spezifikationen für einheitliche Wagenbauarten fest. Es handelt sich dabei um die Wagentypen X und Z (ab 1976) mit 26,4 Meter Länge und den Typ Y mit einer Länge über Puffer von 24,5 Meter. Diese Länge wurde auf Betreiben der DDR zum Standard zuerst in Osteuropa, später auch in westeuropäischen Ländern. Grund war, dass das RAW Delitzsch nicht in der Lage war, längere Wagen als 24,5 Meter zu behandeln. Da die DDR Hauptlieferant für Reisezugwagen der sozialistischen Länder war, musste man sich dort nach deren Anforderung richten. Die Wagenbreite der B-Wagen liegt bei 2863 Millimeter.

Wagen Typ B

Erster Wagentyp in der UIC-Standardlänge waren Schnellzugwagen, die von der OSShD als Typ B eingeordnet wurden und noch nicht diversen UIC-Vorgaben entsprachen. Die OSShD schreibt die Übergangsfähigkeit auf russische Breitspur von 1.524 Millimeter vor. Besonderes Merkmal des Y-Typs ist ein verstärkter Rammschutz. Beide Vorhaben wirken sich in der Wagenkastenbauart aus. Auch der Abstand zwischen den Toiletten unterscheiden sich bei Y-Wagen mit 19.188 Millimetern und B-Wagen mit 19.163 Millimetern. Die Abteillänge von 1.900 Millimetern in der zweiten und 2.113 Millimetern in der ersten Klasse ist gleich. Beim AB-Wagen sind sogar Halbabteile vorgesehen, das wurde aber nur in Portugal und Frankreich auch ausgeführt. Bei in der DDR gebauten A- und AB-Wagen wurde der gleiche Wagenkasten verwendet.

Die DR-Wagen hatten – wie es die UIC-Konventionen vorsehen - Drehfalttüren, automatische Doppelschiebetüren am durch einen Gummiwulst geschützten Wagenübergang. Die in Gummi eingefassten UIC-Übersetzfenster waren einheitlich 1.200 Millimeter breit ausgeführt worden. Als Drehgestelle wurden die der Bauart Görlitz V mit einem Raddurchmesser von 950mm verwendet. Der Wagenkasten war aus Stahl gefertigt, der Fußboden hatte eine Wellblechabdeckung. Die Bodenrahmen waren für den Einbau der automatischen Mittelpufferkupplung vorbereitet.

Die Abteile der ersten Klasse verfügen über sechs ausziehbare Einzelsitze (ähnlich den m-Wagen der DB), die der zweiten Klasse hatten Kunstlederbezug. Auf den beiden Bänken fanden acht Reisende Platz. Neben einer Niederdruckdampfheizung wurde auch eine Mehrspannungsheizung, die den Auslandseinsatz ermöglichte eingebaut. Die übrigen elektrischen Einrichtungen versorgte ein von einem Radsatz über eine Gelenkwelle angetriebener Gleichstromgenerator.

Belüftet wurden die Wagen der DR-Y-Bauart mit einer Druckluftbelüftungsanlage. Deren Leistung betrug 800 Watt. Die Erwärmung der angesaugten Luft konnte sowohl mit Dampf als auch Elektrizität erfolgen. Über in der Dachdecke eingebrachten Luftkanälen gelangte diese in die Abteile. Diese Anordnung war für die charakteristische spitze Wölbung der Wagendächer der DR-Y-Wagen verantwortlich. Die Scheitelhöhe lag dadurch bei 4,25 Metern.

Eine erste Serie von 48 Bg-Wagen (später Bme) wurde 1962 aus Bautzen an die DR abgeliefert. Diese kamen sofort im Berliner Transitverkehr zum Einsatz. 1963 folgten 27 gemischtklassige Wagen Typ ABg und 21 Bg-Wagen. 1964 wurden 18 Wagen des Typs Ag, weitere 15 ABg-Wagen sowie 32 Liegewagen des Typs Bcg geliefert. Letztere hatten sechs Liegen pro Abteil im Nachteinsatz, für den Tagesverkehr waren acht Plätze vorgesehen.

Wagen Typ Y

Bei den ab 1966 zu liefernden Wagen wurden einige konstruktive Änderungen vorgesehen, um diese Fahrzeuge mehr den UIC-Normen anpassen zu können. Die Wagenkästen verbreiterte man bei sich nun leicht verjüngenden Wagenenden um 19mm auf 2882mm. Die anderen Parametern waren weitgehend von der Vorgängerserie übernommen worden. Von 1966 bis 1970 wurden von dieser Bauart 22 Age, 66 ABge und 142 Bge-Wagen beschafft. Hinzu kommt ein Versuchs-Bg, der aus Nirosta hergestellt wurde, das gleiche Material, das die DB ihre Silberlingwagen erbauen ließ.

Wagen Typ Y/B 70

1969 überarbeitete der Waggonbau Bautzen die Konstruktion, um sie noch mehr den UIC-Forderungen anzugleichen. Statt der Druckluftheizung wurde nur noch eine Luftheizung verwendet. Die Frischluft wurde nun unter den Sitzen den Abteilen zugeführt. Die Aggregate wurden unter dem Wagenboden montiert. Die Abteildecken waren nicht mehr gewölbt, sondern eben mit einer schrägen Fläche über dem Fenster. Die mögliche Absenkung des Daches um 20 Zentimeter auf 4050 Millimeter erfolgte aber im Interesse eines weiterhin einheitlichen Zugbildes der mit UIC-Y-Fahrzeugen bestückten Wagengarnituren nicht. Neu an dieser Serie waren weiter entwickelte Übersetzfenster, die plan mit der Wagenaußenhaut abschlossen und die Drehgestelle der Bauart Görlitz VI mit einem Raddurchmesser von 920mm im Neuzustand, die eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h statt bisher 140 km/h ermöglichten. Die Energieversorgung erfolge durch zwei an Achslagerdeckel angeflanschte Drehstrom-Klauenpolgeneratoren. Statt der Stahlsorte St 37 wurde nun St 52 mit Kupferzusatz für die Beplankung verwendet. Die Einstiege erhielten eine vierte Trittstufe. Die erhöhte Einbauvorbereitung für die Mittelpufferkupplung betraf auch die Kopfstücke.

Die 13polige Leitung nach UIC 568 wurde eingebaut, damit wurde die Innenbeleuchtung zentral schaltbar. Gleichzeitig ermöglichte sie den Einbau einer Sprechanlage mit Lautsprechern in allen Abteilen. Ebenso wurde eine Türblockierung eingebaut, die eine automatische Verriegelung bei mehr als fünf km/h bewirkt. Die Einbau der Türschließeinrichtung war teilweise nur vorbereitet. Die dafür nötige Hauptluftbehälterleitung war serienmäßig vorhanden. Zwei Prototypen wurden erstellt.

1971 wurden von der DR Bme-Wagen beschafft, die weitgehend den Musterwagen entsprechen. Wagen gleicher Bauart gingen auch an die ČSD in der CSSR und an die MÁV in Ungarn. Deren 1981 gelieferten 20 A- und 35 B-Wagen hatten aber das mögliche niedrigere Dach erhalten.

Erst 1973 wurden weitere Wagen an die DR geliefert. Diese hatten erstmals Türen aus GUP-Kunststoff erhalten. 30 Ame und 35 ABme-Wagen wurden geliefert, wobei die zweite Klasse Sitze mit verlängerter Rückenlehne und Kopfstützen erhalten hatte. Die für die mechanische Reinigung geschlossen außenwandbündig stehenden und nach innen übersetzenden Fenster bewährten sich nicht und wurden nach 1980 gegen gewöhnliche UIC-Übersetzfenster getauscht.

Alle UIC-Y/B-Wagen waren dunkelgrün mit grauem Dach lackiert. Der Bereich des Längsträgers war bis in die 1970er Jahre hinein schwarz abgesetzt. Aus Kostengründen wurden dann der gesamte Wagenkasten in grün ausgeführt (Sparlack).

Wegen Finanzierungsproblemen konnte die ČSD im Jahre 1976 die 110 bestellten Wagen nicht abnehmen. Es handelte sich um 43 Ame, 60 Bme- und sieben BDmse-Halbgepäckwagen. Diese bis auf den grünen BD in orange-beige lackierten Wagen nutze die DR zur Einrichtung ihres Städteexpress-Netzes, das die Bezirkshauptstädte der DDR mit der Hauptstadt Ost-Berlin verband. Diese Wagen liefen wieder auf allerdings modifizierten Drehgestellen der Bauart Görlitz V mit einem Laufkreisdurchmesser von 920mm und besaßen statt der Knorr-KE- die tschechische DAKO-Bremse. Die Inneneinrichtung entsprach dem üblichen DR-Standard, jedoch waren die Wandverkleidung im mahagonifarbigen Holzdekor ausgeführt, alle Sitze hatten einen roten Farbton, auch die der Raucherabteile, die sonst in braun in der zweiten Klasse eingefärbt waren. Da die B-Wagen den gleichen Wagenkasten besaßen wie die A-Wagen, wurden diese Wagen nach der Anlieferung neuer Wagen der Halberstädter Bauart zweiter Klasse für den Städte-Ex-Dienst in Erste-Klasse-Wagen umgebaut. Ebenso wurden die DAKO-Steuerventile zwischenzeitlich gegen solche der Bauart KE (Knorr-Bremse mit Einheitswirkung) ausgewechselt. Bei den gattungsrein gebildeten Städteexpresszügen wurde die Türschließeinrichtung erstmals praktisch eingesetzt.

Y/B 70-Liegewagen Baujahr 1979

Der erste, ursprünglich für die ČSD gebaute Halbgepäckwagen existiert noch bei einem Leipziger Eisenbahnverein und ist damit das letzte erhaltene Exemplar. Eine betriebsfähige Wiederaufarbeitung ist vorgesehen. (Quelle: EMBB e.V.)

Die letzte Lieferung von Y/B-Wagen bestand aus 60 in den Jahren 1978/79 gefertigten Liegewagen der Bauart Bcme, die wieder in dunkelgrün lackiert waren. Diese liefen ebenfalls auf Drehgestellen der Bauart Görlitz V, allerdings in modifizierter Ausführung mit 920mm Laufkreisdurchmesser.

Ähnlich dem orange-beigen Farbschema der Städte-Ex-Fahrzeuge führte die DR in den 1980er Jahren eine neue Lackierungsvariante ein. Die Wagen wurden im Fensterbereich – wie die Städteexpress-Wagen – beige lackiert, darunter in hellerem Chromoxidgrün, die Dächer in weniger verschmutzungsanfälligem Rehbraun. Diese Farbgebung erhielten alle Fernverkehrswagen der DR in den Folgejahren. Der Ame mit der Betriebsnummer 51 50 19-40 110-5 wurde 1991 aus Versehen, wie es hieß, im InterRegio-Farbschema lackiert.

Einsatz

Alle UIC-Y-Wagen kamen in den hochwertigen Schnellzugdienst zum Einsatz. Sie waren bis in die 1980er Jahre die bevorzugten Fahrzeuge für die Transitzüge Berlin-Westdeutschland, den Wechselverkehr DDR-Bundesrepublik (Interzonenzüge) und für sonstige internationale Fernzüge. In den 1980er Jahren wurden sie teilweise durch die Halberstädter Schnellzugwagen etwas aus diesen Diensten verdrängt. Sie ersetzten nunmehr die Modernisierungswagen, die Eigenumbauten der DR aus Vorkriegswagen darstellen in ihren Diensten, die nunmehr statt in D-Zügen in Eilzügen eingesetzt waren.

Nach der Wende in der DDR wurden viele Y-Wagen an die Bundesbahn vermietet, wo sie nach Asbestproblemen ausgemusterte DB-Wagen überwiegend in Eilzügen ersetzten. Nach 1992 wechselten die Wagengattungen der Y-Wagen auf das einfache A, B, AB und Bc ohne weitere Nebengattungszeichen. Eine 500er Bauartnummer deutete auf die baldige Ausmusterung aller dieser Wagen hin, die Mitte der 1990er Jahre vollzogen wurde.

Speisewagen

Noch bevor die Hauptserie der ersten Y/B-Wagen ausgeliefert wurde, bestellte die Mitropa neue Speisewagen der Bauart WRg (später WRme) beim Waggonbau Bautzen. Zwanzig Wagen wurden ab Januar 1962 in Dienst gestellt. Ihre technischen Parameter glichen schon weitgehend der späteren Y-Normung durch die UIC und B-Normung durch das OSShD. Allerdings sind sie mit 24.900 Millimeter Länge über Puffer 400 Millimeter länger als es die UIC-Y-Standardlänge vorsieht. Auch das Dach hatte noch die bei den DR-UIC-Y-Wagen so typische Wölbung. Die Wagen besaßen noch keine Drehfalttüren, sondern herkömmliche, nach außen aufschlagende Drehtüren mit versetztem Drehpunkt. Auch die Fenster unterschieden sich in Form und Größe von der UIC-Einheitsbauart.

Die Innenraumeinrichtung entsprach noch weitgehend der Vorkriegsspeisewagen mit zwei Speiseräumen zu 24 und 18 Sitzplätzen, die durch eine epochentypische nierenförmige Wandöffnung, die diesen Wagen in Ost und West später zum Kult werden ließen, getrennt waren. Auch diese Wagen besaßen trotz des niedrigeren Daches eine Druckbelüftungsanlage. Für den Herd wurde aber statt der bisher üblichen Kohlenbeheizung nunmehr eine solche mit Öl gewählt.

In einem Speisewagen dieser ersten Neubauserie (Nr. 115) wurden Versuche gemacht, vorgefertigte Speisen mittels Mikrowellengeräten aus sowjetischer Produktion zu erwärmen. Dazu wurde ein Speiseraum um eine Abteilbreite gekürzt und mittels einer Zwischenwand ein Raum für ein Generatoraggregat abgetrennt. Dieses sollte den erheblichen Energiebedarf der Mikrowellengeräte decken. Dem Versuch war allerdings kein Erfolg beschieden, und man entfernte Mikrowellengeräte und Stromaggregat wieder. Ein Rückbau der Trennwand erfolgte jedoch nicht. Der betreffende Speisewagen ist heute noch erhalten. (Quelle: EMBB e.V.)

Die Einsätze dieser Wagen erfolgten vornehmlich im Transitverkehr Berlin-Westdeutschland und einigen ausgewählten Fernzügen. Zwei Wagen waren in hellblau für den TOUREX-Zug vorgesehen. Die anderen Wagen entsprachen der üblichen Mitropa-Norm mit weinroten Anstrich und gelben Zierlinien, die später bei fälligen Revisionen entfielen.

Mit Beginn der 1990er Jahre wurden die meisten Wagen ausrangiert und an Interessentengruppen wie Museumsbahnen verkauft.

Schlafwagen

Von den Bauarten B und Y wurden auch Schlafwagen beschafft, die bis auf die Fensteranordnung den Sitzwagen technisch weitgehend entsprachen. Eine erste Serie, die dem Typ B entsprach, lieferte die Waggonfabrik Görlitz 1962 mit 25 Exemplaren an die DR. Davon war ein Wagen mit Gepäckabteil für den Tourex-Express ausgeführt. Die Fahrzeuge hatten 10 Abteile mit jeweils bis zu drei Betten und waren als WLABge eingestellt. Zwei Abteile konnten jeweils zusammengelegt werden. 16 Wagen trugen das Mitropa-rote Farbkleid mit gelben Zierstreifen, acht Fahrzeuge und der WLABD waren im Tourexblau lackiert worden und kamen in diesem Touristikzug, der zum Schwarzen Meer fuhr, in den Einsatz.

Nach dem gleichen Bauprinzip folgten 1967 weitere 10 Schlafwagen. Diese waren aber durch eine überarbeitete Außenbeblechung besser schallisoliert worden. Die 1970 anschließende Serie von 25 Fahrzeugen, jetzt nach UIC-Typ Y, liefen auf Görlitz VI-Drehgestellen und konnten damit bis zu 160 km/h eingesetzt werden. Diese Wagen entsprachen der Serie, die schon 1968 an die ČSD geliefert wurden. Vier 1991 überholte Wagen wurden mit GP 200-Drehgestellen ausgerüstet.

Eine letzte Serie WLAB(me)-Wagen konnte die DR 1978 übernehmen, die in den meisten Parametern mit den Vorgängern übereinstimmten, nun allerdings dem Typ Y/B 70 entsprachen. Bei diesen entfiel die Möglichkeit, benachbarte Abteile zu verbinden. Außerdem wurden die Betten in die Tagstellung nach unten geklappt. Alle DR-Schlafwagen wurden nicht klimatisiert, obwohl sie für den Einbau einer Klimaanlage vorbereitet waren. Das bedeutete schließlich Ende der 1990er Jahre ihre vorzeitige Ausmusterung. Die neueren wurden verkauft, vorwiegend nach Bulgarien.

Für die SŽD lieferte die Waggonfabrik Görlitz auf der Basis des UIC-Typs Y mehrere Serien Schlafwagen, die an die klimatischen Verhältnisse in der ehemaligen UdSSR angepasst sind und vorwiegend für den Wechselverkehr mit dem europäischen Regelspurnetz vorgesehen waren. Äußerlich fallen sie durch gesickte Seitenwände, nach innen aufschlagende Türen, einteilige Fenster und Kupplungsaufnahmen für die SA3-Mittelpufferkupplung auf. Auch die ČSD erhielt derartige Fahrzeuge. Sie sind, in unterschiedlicher Weise modernisiert, noch heute im Einsatz.

Postwagen

Von der Y/B-Wagenbauart wurden von der Deutschen Post der DDR auch Bahnpostwagen in verschiedenen Serien bestellt. Diese Fahrzeuge beschafften sowohl die ČSD, als auch die MÁV als Gepäckwagen. Die DR hatte von den Y/B-Wagen keine Gepäckwagen bauen lassen.

Ausland

Weitere Fahrzeuge gingen vor allem nach der ČSSR. Insgesamt fertigte Bautzen für die ČSD rund 2370 Wagen der UIC-Y-Bauart. Hierzu zählt eine Serie von 50 Speisewagen (WRa), gleichviele Schlafwagen (WLABa), kombinierte Post/Packwagen (Dfsa), reine Packwagen (Dsa) und Halbgepäckwagen (BDsa), die auch von der DR übernommen wurden, geliefert. ČD und ZSSK als Nachfolger der ČSD setzen die inzwischen modernisierten Wagen weiterhin in hochwertigen Diensten ein. Zahlreiche Fahrzeuge wurden auf Scheibenbremsen und druckluftbetätigte Schwenkschiebetüren umgerüstet.

Neben den bereits erwähnten Fahrzeugen wurden 50 Y/B-Wagen von Bautzen 1978 als Bdmu an die PKP geliefert. Weitere 50 Fahrzeuge folgten in den 1980er Jahren. Zu diesen Wagen kamen noch 50 Schlafwagen, die denen der DR- und ČSD-Ausführung weitgehend glichen. Sie wurden spurwechselfähig ausgelegt, zu erkennen an den Aufnahmen für die SA3-Mittelpufferkupplung, drei Schlusslampen pro Wagenende und einer abweichenden Länge über Puffer von 24,58 Metern. Die ungarische MÁV hatte 65 Y/B-Wagen eingestellt, die ein niedriges Dach als die anderen Waggons besaßen. 179 Wagen unterschiedlicher Ausführungen bezog auch die bulgarische BDŽ aus Bautzen. Rumänien hatte ebenfalls Wagen des Bautzener Typs im Betriebsmittelpark, diese wurden aber in Lizenz im eigenen Land erzeugt.

Größter westeuropäischer Kunde, der Bautzener Y-Wagen bestellte, waren die griechischen Staatsbahnen OSE. Eine große Serie wurde in den Iran geliefert, diese Wagen besaßen westdeutsche Minden-Deutz MD 36-Drehgestelle. Y/B-Wagen wurden auch nach Syrien, darunter auch Großraumwagen, und in den Irak exportiert.

Salonwagen

Von der Y/B-Bauart wurden auch Salonwagen ausgeführt. Eine große Anzahl in Sonderbauweise wurde für den Regierungssonderzug der DDR verwendet. Diese erhielten einen militärgrünen Anstrich. Weitere Salonwagen gingen ebenfalls nach Syrien, den Irak und den Iran.


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