UN-Campus

UN-Campus
Langer Eugen, Zentrum des UN-Campus

Der UN-Campus (auch VN-Campus; Langform United Nations Campus) ist das Zentrum der Organisationen der Vereinten Nationen in Bonn. Er wurde am 11. Juli 2006 von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan eingeweiht. Er besteht aus dem ehemaligen Abgeordnetenhochhaus Langer Eugen und dem „Alten Hochhaus“, einer südlichen Erweiterung des Bundeshauses am Platz der Vereinten Nationen. Letzteres wird bis 2012 noch umfassend saniert werden, um gemeinsam mit einem geplanten Neubau das Sekretariat der Klimarahmenkonvention aufnehmen zu können. Erst dann wird der Campus vollendet sein und etwa 1000 Mitarbeitern Platz bieten können. Er ist Teil des Wegs der Demokratie.

Altes Abgeordnetenhochhaus, zukünftiger Sitz des Sekretariats der Klimarahmenkonvention (2006)

Geschichte

Seit 1996 haben sich in Bonn zahlreiche Organisationen der Vereinten Nationen (UN) niedergelassen. Diese waren bisher im Haus Carstanjen und dessen Erweiterungsbau, im Bundeshaus sowie einem Gebäude in der Kennedyallee ansässig. Im November 2000 hat die Bundesregierung beschlossen, die schwerpunktmäßig im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich tätigen Organisationen an einem zentralen Punkt zu bündeln. 2001 wurde vereinbart, dafür die ehemaligen Parlamentsbauten den Vereinten Nationen zur dauerhaften Nutzung zur Verfügung zu stellen, was durch den Kabinettsbeschluss vom 28. Mai 2003 bekräftigt wurde. Ab April 2006 zogen elf der zwölf Organisationen in das ehemalige Abgeordnetenhochhaus, den Langen Eugen ein. Dabei wurde dieser UN-Campus komplett eingezäunt, was die Sperrung der Hermann-Ehlers-Straße zur Folge hatte.

Das Klimasekretariat mit über 200 Mitarbeitern soll im achtgeschossigen Alten Hochhaus, dem Fraktionsbau, dem Zwischenflügel sowie dem Südflügel des Bundeshauses als zweitem Teil des UN-Campus untergebracht werden. Dazu werden die denkmalgeschützten Gebäude seit September 2009 für 53 Millionen Euro umgebaut und sollen anschließend umzäunt werden. Nach einer Bauzeit von knapp drei Jahren sollen die Arbeiten im Sommer 2012[1] abgeschlossen sein. Der Umzug war ursprünglich schon für 2008 vorgesehen, verzögerte sich aber, weil der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages eine Haushaltssperre für die Sanierung des Alten Hochhauses verhängt hatte.[2][3] Zusätzlich ist bis 2016 für das Klimasekretariat ein Neubau auf dem UN Campus geplant, womit alle bisher 850 Mitarbeiter der Vereinten Nationen in Bonn an einem gemeinsamen Standort arbeiten würden.[4] Bei dieser Erweiterung sollen auch das Alte Wasserwerk und sein Pumpenhaus, bisher Konferenzstätten des World Conference Center Bonns (WCCB), in den UN Campus einbezogen werden.[5]

2006 wurde auf dem benachbarten Grundstück ein umfangreicher Erweiterungsbau für das WCCB begonnen, das bislang neben Wasswerwerk und Pumpenhaus nur den ehemaligen Plenarsaal des Bundeshauses nutzte. Mit dem zwischenzeitlich United Nations Conference Center genannten Projekt sollten vor allem die Vereinten Nationen in die Lage versetzt werden, internationale Konferenzen in Bonn abhalten zu können. Dafür reichten die bisherigen Bonner Kongressstätten nicht aus. Dieser Beitrag zum Ausbau der UN-Stadt, von dem auch die Weiterentwicklung des UN-Campus abhängt, ist seit einem 2009 ans Licht gekommenen Finanzskandal in Gefahr.

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der Stadt Bonn vom 12. Oktober 2011
  2. General-Anzeiger vom 26. Juni 2008: Berliner Haushälter spendieren weiteren UN-Baustein für Bonn
  3. Pressemitteilung der Stadt Bonn vom 2. September 2009
  4. General-Anzeiger vom 9. April 2011: Platz auf dem UN-Campus wird ausgebaut
  5. General-Anzeiger vom 30. Mai 2011: UN-Campus wird erweitert

Weblinks

 Commons: UN-Campus – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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