U 977

U 977
U 977
(vorheriges/nächstes –alle U-Boote)
Submarino Aleman U-977.jpg
U 977 in Mar del Plata (Argentinien)
Typ:

VII C

Werft:

Germaniawerft, Kiel

Kiellegung:

24. Juli 1942

Indienststellung:

6. Mai 1943

Kommandanten:
  • 6. Mai 1943–28. Februar 1945
    Kptlt. Hans Leilich
  • 1. März 1945–17. August 1945
    Oblt.z.S. Heinz Schäffer
Einsätze:
  • 6. Mai 1943–30. September 1943
    5. Flottille (Ausbildung)
  • 1. Oktober 1943–28. Februar 1945
    21. Flottille (Schulboot)
  • 1. März 1945–8. Mai 1945
    31. Flottille (Ausbildung)
Versenkungen:

keine

Verbleib: 1946 bei Torpedotests in den USA von der US-Marine versenkt

U 977 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C der Kriegsmarine. Es gehörte mit U 530 zu den beiden U-Booten, denen es im Jahr 1945 gelang, den Alliierten nach Kriegsende Richtung Südamerika zu entkommen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach Bekanntwerden des Kriegsendes ließ der Kommandant Heinz Schaeffer abstimmen. Von der 48-köpfigen Besatzung stimmten 30 für Argentinien, zwei weiteren wäre Spanien lieber gewesen, aber sie blieben an Bord. 16 Unteroffiziere, von denen die meisten verheiratet und Familienväter waren, wollten nach Hause. Sie wurden am 10. Mai 1945 gegen 3 Uhr bei der Insel Holsnøy (nahe Bergen, Norwegen) in Schlauchbooten ausgesetzt und danach an Land mit der Meldung „Boot auf Mine gelaufen und gesunken“ als einzige Überlebende von U 977 registriert. Somit wurde das Boot auf der Verlustliste eingetragen.

Da die alten, erfahrenen Unteroffiziere fehlten, wurde für die verbliebene Mannschaft aus Matrosen und Unteroffizieren schon jedes Alarmtauchen zum Risiko. So kam es, dass der erste Wachoffizier bei einem Alarmtauchen vergaß, das Sehrohr einzuziehen. Weil dem Druck in 100 Metern Tiefe die Drahtseile nicht mehr standhielten, krachte das Periskop ungebremst durch seinen Schacht auf das Deck, wobei seine Prismen beschädigt wurden. Das zweite Sehrohr diente ausschließlich für Angriffe in der Dunkelheit und war gerade beim Schnorcheln viel zu kurz.

Die Fluchtroute führte von Norwegen ausgehend zwischen Island und Schottland vorbei über die Kapverdischen Inseln und anschließend über den Atlantik bis nach Argentinien, wo das Boot am 17. August 1945 (14 Wochen bzw. dreieinhalb Monate nach Kriegsende) eintraf. Dabei fuhr das Boot für 66 Tage ununterbrochen getaucht, tagsüber auf 60 m Tiefe und nachts mit Schnorchel. Dabei gab es nur für die Dieselmotoren Frischluft, die Besatzung musste mit Druckluft auskommen. Danach fuhren sie nachts aufgetaucht und nur noch tagsüber getaucht. Nach einer gewissen Zeit stellte man fest, dass das Tauchen nicht notwendig war. Man tarnte das U-Boot als kleinen Kohledampfer, wobei der Kamin aus Blechdosen bestand und der Rauch mit ölgetränkten Lappen erzeugt wurde.

Am 17. August 1945, nach 108 Tagen, erreichte U 977 die argentinische Küste. Die Mannschaft wurde in Mar del Plata interniert. Es bestand der von der Sowjetunion lancierte Verdacht, an Bord von U 977 wären Adolf Hitler, Eva Braun und deren nächste Getreuen gewesen und dann an Land gebracht worden. Auch der Vorwurf der Torpedierung des brasilianischen Kreuzers Bahia, der nach einer mysteriösen Explosion am 9. Juli 1945 unterging, konnte widerlegt werden. Dennoch halten sich hartnäckig gegenseitige Darstellungen auch neueren Datums (Salinas/de Nápoli). Am Ende wurde U 977, wie auch seine Besatzung, an die USA ausgeliefert und am 13. November 1946 vor der Küste von Massachusetts vom U-Boot USS Atule bei Torpedoversuchen als Zielboot versenkt.

Siehe auch

Literatur

  • Janusz Piekalkiewicz: Seekrieg 1939–1945. Bertelmann Club
  • Heinz Schaeffer: U 977 Geheimfahrt nach Südamerika. Heyne, 1999.
  • Juan Salinas, Carlos de Nápoli: Ultramar Sur. La última operación secreta del Tercer Reich. Norma, Buenos Aires etc. 2002, 2010.

Weblinks


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