Ulmbach (Steinau an der Straße)

Ulmbach (Steinau an der Straße)
Ulmbach
Koordinaten: 50° 22′ N, 9° 25′ O50.3666666666679.4166666666667368Koordinaten: 50° 22′ 0″ N, 9° 25′ 0″ O
Höhe: 368–403 m ü. NN
Einwohner: 1.818 (2008)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 36396
Vorwahl: 06667

Ulmbach ist der größte Stadtteil von Steinau an der Straße im Main-Kinzig-Kreis in Osthessen im Bundesland Hessen in der Bundesrepublik Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Ulmbach liegt im Norden des Main-Kinzig-Kreises, an den südöstlichen Ausläufern des Vogelsberges.

Gewässer

Durch Ulmbach fließt der Ulmbach, der dem Ort seinen Namen gegeben hat.

Nachbarorte

Ulmbach grenzt im Norden an die Orte Fleschenbach und Neustall, im Westen an den Ort Uerzell, im Süden an den Hauptort Steinau, im Südwesten an den Ort Sarrod, im Westen an den Ort Rabenstein und im Nordwesten an den Ort Rebsdorf.

Geschichte

Nach der Chronik soll der Ortsname vom altdeutschen ula = Topf oder ulner = Töpfer abgeleitet sein. Urkunden besagen, dass bereits 1324 in Ulmbach Töpfe an das Kloster in Schlüchtern verkauft wurden. Im Jahr 1253 gab es die erste urkundliche Erwähnung von Ulmbach. Aufgrund der Lage im Bergwinkel wurde das Gebiet um Ulmbach schon von den Kelten (Milseburg bei Fulda) und Germanen durchzogen.

1409 wird die Mariae Himmelfahrt Kirche zu Ulmbach erstmalig als Pfarrkirche erwähnt. Verschiedene Fehden zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert machten den Leuten das Leben in und um Ulmbach schwer, wodurch zahlreiche kleine Siedlungen um Ulmbach verschwanden. Anfang des 18. Jahrhunderts siedelten viele Ulmbacher Familien (Böß, Heyd, Kohlmännin, Söhn) aufgrund der großen heimischen Not nach Ungarn (Szederkény und Himesháza) um.

Im Jahre 1810 wird das Dorf Ulmbach dem Großherzogtum Frankfurt einverleibt. 1834 beträgt die Einwohnerzahl 1221. 1848 greift die bürgerliche Revolution auch auf Ulmbach über. 85 „Krawaller“ schießen, randalieren und erklären die Branntweinsteuer für aufgehoben. Die zweite große Auswanderungswelle, dieses Mal in Richtung Amerika, begann mit dem Jahr 1864. Von Bremerhaven und Hamburg aus ging es für die Ulmbacher (z.B. Ochs, Herber, Lauer, Nußbaum) in die neue Heimat. Der 1. Weltkrieg begann in Ulmbach wie in fast allen Orten des Kaiserreiches durch das Läuten der Glocken am 31. Juli 1914. Bis 1918 fielen dem Krieg 51 Ulmbacher zum Opfer. Nach Beendigung des Krieges mussten die Leute wieder mit den täglichen Sorgen und der immer weiter steigenden Inflation kämpfen.

1932 begann die Zeit des Nationalsozialismus, dessen Judenverfolgung auch vor Ulmbach leider keinen Halt machte. 1905 lebten in Ulmbach noch 57 Juden, 1938 nur noch 12 und nach dem 2. Weltkrieg gab es keine jüdischen Einwohner mehr.

Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 gab es in Ulmbach im Vergleich zum Altkreis Schlüchtern keine Mehrheit für die NSDAP. Stattdessen gewann die Zentrumspartei.


Aus dem 2. Weltkrieg kehrten 93 Ulmbacher nicht mehr in ihre Heimat zurück. Am 31. März 1945 (Ostersonntag) wurde Ulmbach von den Amerikanern ohne große Kämpfe besetzt. 357 Heimatvertriebene fanden in Ulmbach vorerst eine Heimat, einige blieben auch für immer.

Politik

Ortsvorsteher ist Alexander Happ.

Sonstiges

  • Eine Besonderheit ist die Stadt(teil)-Partnerschaft mit Szederkény (Ungarn) seit dem 3. Oktober 1988.
  • Ulmbach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.
  • Sehenswürdigkeiten sind die katholische Kirche und die Synagoge in Ulmbach.
  • Ulmbach verfügt über ein Freibad, einen Sportplatz und Tennisplätze.
  • Sportverein "SG Germania Ulmbach"

Weblinks


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