Unabhängige Arbeiterpartei

Unabhängige Arbeiterpartei
Unabhängige Arbeiter-Partei (Deutsche Sozialisten)
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Partei­vor­sit­zende Ulrich Villmow
Gründung 21. Januar 1962
Gründungs­ort Essen
Website www.uap-online.de

Die Unabhängige Arbeiter-Partei (Deutsche Sozialisten) (UAP) ist eine deutsche rechtsextremistische Kleinpartei.[1]

Inhaltsverzeichnis

Inhaltliches Profil

Die UAP – nicht zu verwechseln mit der linkssozialistischen, von 1950 bis 1952 bestehenden Unabhängigen Arbeiterpartei Deutschlands (UAPD) – versteht sich selbst als nationalistische und sozialistische Arbeiterpartei, sie wird in der politischen Wissenschaft allgemein als eine Partei des „Neuen Nationalismus“ angesehen. Sie kritisiert die übrigen Rechtsaußenpartein als national-kapitalistisch und beruft sich in ihrer Programmatik auf die Brüder Gregor und Otto Strasser. Die UAP sieht die SPD als CDU-Kopie an und fühlt sich dabei durch die Hartz-Gesetze bestätigt. Sie behauptet von sich selbst, die einzig legitime Organisation in der Tradition von Ferdinand Lassalle und Kurt Schumacher, die sie als nationale Sozialrevolutionäre ansieht, zu sein.

Struktur

Seit 1967 besteht die Blaue Adler-Jugend (BAJ) als Jugendorganisation der UAP.

Seit ihrer Gründung gibt die UAP die RAZ (ursprünglich Ruhr Arbeiter-Zeitung, seit 1966 Reichs Arbeiter-Zeitung) heraus.

Geschichte

Die UAP wurde am 21. Januar 1962 in Essen als Abspaltung von der Deutsch-Sozialen Union (DSU) Otto Strassers gegründet. In ihrer Tradition geht sie jedoch auf den Bund der Vötokalisten (Vötokalismus steht für "Vereinigte ökonomische Triumvirats-Organisations-Komitees aller zentralisierten Industrien") zurück, der 1950 im Sauerland gebildet wurde und ab 1957 die DSU unterstützte. Nachdem ein Versuch der Machtübernahme in der DSU gescheitert war, verließen die Vötokalisten unter dem Arnsberger DSU-Bezirksvorsitzenden Erhard Kliese die Partei und gründeten im Januar 1962 die UAP.

Während die UAP sich zunächst konsequent von den übrigen rechtsextremen Parteien absonderte, erkannte sie Ende der 1960er Jahre das Scheitern dieser Strategie und versuchte Kontakte insbesondere zu national-revolutionären Gruppen zu knüpfen. Dieses war auch die einzige Zeit, in der es der UAP gelang, sich signifikant über Nordrhein-Westfalen hinaus auszudehnen. 1968 spaltete sich in Baden-Württemberg die Sozial-Liberale Deutsche Partei (SLP) unter Martin Pape ab, die sich 1978 in Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP) umbenannte.

In den 1970er Jahren versuchte sie den linken Flügel der NPD von dieser abzuspalten und dessen Mitglieder zu einem Parteiübertritt zu bewegen, was aber weitgehend misslang. 1973 wurde eine Kooperation mit der FSU und der EFP angestrebt, die aber über gelegentliche Treffen der Parteiführungen nicht hinauskam. 1975 gründete die UAP gemeinsam mit der Vereinigung Deutsche Nationalversammlung, der EFP, der Bayerischen Staatspartei, der "Solidaristischen Volksbewegung" und weiteren kleinen Organisationen die "Arbeitsgemeinschaft Demokratische Neuordnung (AGDN)", die sich aus links-nationalistischer Sicht für Umweltschutz und gegen Kernkraft einsetzte. Ein nicht geringer Teil von deren Mitgliedern beteiligte sich später an der Gründung der GRÜNEN und wanderte später meist zur ödp weiter. 1978 löste sich die AGDN wieder auf.

Heutzutage ist die UAP mehr oder weniger zu einem Traditionsverein degeneriert, der an Wahlen nur noch pro forma teilnimmt, um die Parteieigenschaft zu erhalten.

Wahlergebnisse

Die UAP hat mehrfach an Bundestagswahlen teilgenommen, wobei sie bei der Bundestagswahl 1969 mit 3.959 Stimmen und 0,0 Prozent ihr bestes Ergebnis erzielte. Seit ihrer Gründung beteiligte sich die UAP regelmäßig an den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, erreichte jedoch stets weniger als 0,1 Prozent der Stimmen. Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005 trat sie mit zwei Direktkandidaten an und erreichte mit 523 Stimmen 0,0 Prozent.

Parteichefs

Vorsitzende des Zentralbüros

Literatur

  • Richard Stöss, Die Unabhängige Arbeiter-Partei, in: Richard Stöss (Herausgeber), Parteien-Handbuch, Westdeutscher Verlag, Opladen, 1983, S. 2337-2360.

Einzelnachweise

  1. Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages 1949 bis 1999, Bd. I, S. 133

Weblinks


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