Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, kurz Akademienunion, ist ein Zusammenschluss der acht größeren deutschen Akademien der Wissenschaften:

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ist nicht Mitglied, gleichwohl besteht eine enge Zusammenarbeit.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die organisierte Zusammenarbeit zwischen den deutschen Akademien der Wissenschaften wurde bereits 1893 in Leipzig als das sogenannte Kartell gegründet. 1941 wurde das Kartell von den Nationalsozialisten zwangsweise in den Reichsverband der deutschen Akademien umbenannt. Nach dem II. Weltkrieg wurde die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Akademien der Wissenschaften gegründet, auf die 1967 die "Konferenz der deutschen Akademien der Wissenschaften" folgte.

Zum 1. Januar 1999 hat sich die "Konferenz der deutschen Akademien der Wissenschaften" in "Union der deutschen Akademien der Wissenschaften" umbenannt.

Organisation

Die Organisation vertritt die gemeinsamen Interessen der Mitgliedsakademien mit mehr als 1900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen. Ziel ist der wissenschaftliche Austausch, Sicherstellung der Forschungsexzellenz, Koordinierung und Durchführung gemeinsamer Forschungsvorhaben und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die Akademienunion koordiniert das Akademienprogramm, das eines der größten und bedeutendsten geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungsprogramme Deutschlands ist. Es umfasst insgesamt 146 Vorhaben mit 195 Arbeitsstellen in den Bereichen Wörterbuch, Edition, Langzeitbeobachtung und Grundlagenforschung.

Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften vertritt die einzelnen Akademien im Ausland und entsendet Vertreter in nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen. Sie koordiniert die Forschungsvorhaben der einzelnen Akademien, führt gemeinsame Forschungsprojekte durch und vertritt ihre Mitgliedsakademien nach außen. Sie ist Mitglied der European Science Foundation, der All European Academies, des InterAcademy Council und der Union Académique Internationale.

Seit 2007 ist die Akademienunion außerdem eine der Trägerinnen der Stiftung Neue Verantwortung, die sich zum Ziel gesetzt hat, den exzellenten Nachwuchs in Deutschland zu vernetzen und zu fördern.

Derzeitiger Präsident ist Prof. Dr. Günter Stock, Vizepräsidentin ist Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll.

Seit 1991 ist sie als eingetragener Verein institutionalisiert und besitzt eine Geschäftsstelle in Mainz und ein Büro in Berlin.

Literatur

  • Conrad Grau: Die Wissenschaftsakademien in der deutschen Gesellschaft: Das "Kartell" von 1893 bis 1940. In: Christoph J. Scriba (Hg.), Die Elite der Nation im Dritten Reich. Das Verhältnis von Akademien und ihrem wissenschaftlichen Umfeld zum Nationalsozialismus (Acta historica Leopoldina; 22). Halle/Saale 1995, S. 31–56.

Weblinks


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