Basidie

Basidie
Hyphengeflecht (blau) mit Basidien (rosa) und Sporen (grün)

Basidien (Singular: Basidie oder Basidium) sind die Meiosporangien der Ständerpilze (Basidiomycota). Wie bei den Asci der Schlauchpilze (Ascomycetes) gibt es auch bei den Basidien unterschiedliche Formen. Die Sporen, die an Basidien entstehen, heißen Basidiosporen. Die Basidien sind primär einzellig aufgebaut, es gibt auch sekundäre Fortentwicklungen mit zwei- oder vierzelligen Strukturen. Als Basidiomata oder Basidiokarpien werden die Fruchtkörper (Ständerpilze) und Fruchtlager (Rost- und Brandpilze) bezeichnet, in oder an denen die Basidien heranreifen. Das Organ für die Sporenbildung ist die Fruchtschicht. Meist entstehen vier Sporen pro Basidie, aber es gibt auch Abweichungen (zwei oder acht Sporen). Diese können frei oder an besonderen stielartigen Ausstülpungen, die Sterigmen, ausgebildet werden.

Die Entstehung der Basidien, die Struktur der Basidien, sowie die Art der Freisetzung und der Keimung der Basidiosporen sind wichtige Kriterien für die Einordnung der Arten in die Systematik der Basidienpilze.

Inhaltsverzeichnis

Basidienbildung

Die Basidien entstehen meist als Abwandlung einer Schnallenbildung. Daneben gibt es bei schnallenlosen Arten noch die Möglichkeit der Knospung aus Endzellen von dikaryotischen Hyphen. Eine dritte Variante ist die Bildung des Basidiums aus einer Probasidie.

Basidium-Klassifikation

Phragmobasidie mit Längsseptum (roter Pfeil)
Holobasidie, gefärbt mit Kongorot

Am auffälligsten ist die Bildung von unseptierten und septierten Basidien. Beide Grundtypen lassen sich nach weiteren Aspekten wie beispielsweise Form und Ansatz weiter differenzieren.

Holobasidie

Die Holobasidie ist einzellig und unseptiert. Die sexuell durch Kernverschmelzung und Reduktionsteilung entstandenen Kerne wandern in die an der Scheitelregion gebildeten Ausstülpungen und bilden dort an den Sterigmen die Basidiosporen.

Phragmobasidie

Die Phragmobasidie ist dagegen septiert. Die Wände werden je nach Art längs oder quer eingezogen. Sie entstehen unmittelbar nach der Reduktionsteilung.

Basidiole

Basidiolen sind keulenförmige oder zylinderförmige Zellen des Hymeniums (Fruchtschicht) ohne Sterigmen. Meist handelt es sich um junge oder sterile Basidien. Für unauffällige sterile Zellen in der Fruchtschicht wird auch der Begriff Zystidiole verwendet.

Literatur

  • Heinrich Dörfelt, : Lexikon der Mykologie. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart. 1989. ISBN 3-437-20413-0.
  • Emil Müller, Wolfgang Loeffler: Mykologie, Grundriss für Naturwissenschaftler und Mediziner. Thieme Verlag, Stuttgart. 1992. ISBN 3-134-36805-6.
  • Constantine John Alexopoulos: Einführung in die Mykologie. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart. 1966. ASIN B0000BNOC4.

Weblinks =

  • Die Basidien. Xanders 10er Brief. In: vapko.ch. VAPKO (Schweizerische Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane), abgerufen am 25. Oktober 2011.

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