Universitätsbibliothek Bielefeld

Universitätsbibliothek Bielefeld
Universitätsbibliothek Bielefeld
Uni-Bi.JPG

Universität Bielefeld / Universitätsbibliothek

Gründung 1967
Bestand 2,2 Mio Bände
Bibliothekstyp Universitätsbibliothek
Ort Bielefeld
ISIL DE-361
Website http://www.ub.uni-bielefeld.de

Die 1967 gegründete Universitätsbibliothek Bielefeld (UB Bielefeld) ist eine zentrale Einrichtung der Universität Bielefeld. Sie befindet sich in der 1. Etage des Uni-Hauptgebäudes. Sie gliedert sich in Fachbereichsbibliotheken, die untereinander verbunden und frei zugänglich sind. Die Bibliothek hat einen Bestand von über 2,2 Millionen Büchern.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Halle der Uni Bielefeld - die Bibliothek befindet sich auf der gesamten Ebene 1

Die Universitätsbibliothek Bielefeld ist mit über zwei Millionen Büchern und Zeitschriften und einem ständig wachsenden Angebot an wissenschaftlich relevanten elektronischen Volltexten nicht nur die zentrale Hochschulbibliothek für die 1969 gegründete Universität Bielefeld, sondern darüber hinaus auch eine der wichtigsten Universalbibliotheken für die gesamte Region Ostwestfalen-Lippe.

Etwa 95% aller Bücher und Zeitschriften stehen frei zugänglich nach Fachgebieten geordnet in den Lesesälen der Bibliothek, die sich nahezu über die gesamte erste Etage des Universitätsgebäudes erstrecken. Mit Öffnungszeiten bis 1:00 Uhr nachts in der Woche und 22:00 Uhr an Wochenenden (insgesamt 111 Wochenstunden) und 353 Öffnungstagen pro Jahr hat sie überdurchschnittlich lange geöffnet (im Vergleich mit anderen deutschen Bibliotheken).

Die Hauptaufgabe der Bibliothek ist die Literatur- und Informationsversorgung der Hochschulangehörigen der Universität Bielefeld. Dieser Service kann zudem auch von der breiten Öffentlichkeit, den Unternehmen, Behörden, Kliniken sowie den Schulen der ganzen Region genutzt werden.

Eine wichtige Aufgabe ist die Vermittlung von Informationskompetenz durch regelmäßige Schulungen (Katalog- und Bibliotheksbenutzung, Literatur- und Informationsrecherche im Internet, Literaturverwaltung, Datenbankeinführungen und Bibliotheksführungen). Die Bibliothek sieht einen Arbeitsschwerpunkt in den digitalen Informationsdiensten.

Geschichte

Lesesaal in der Universitätsbibliothek Bielefeld

Die Bibliothek wurde im Jahr 1967 gegründet und nahm am 1. April 1968 im Schloss Rheda, etwa 30 Kilometer südwestlich von Bielefeld entfernt, ihre Arbeit auf. Die Aufbauarbeit wurde zuletzt gleichzeitig an 48 Standorten zwischen Bielefeld und Münster geleistet. Zum Sommersemester 1976 bezog die Bibliothek ihre Räume im neu errichteten Hauptgebäude der Universität.

Die Bibliothek war von Beginn an als einschichtiges Bibliothekssystem mit umfangreicher Freihandaufstellung, ohne selbstständige Teil- oder Institutsbibliotheken, konzipiert. Alle Bestände der Bibliothek befinden sich unter einem Dach im Gebäude der Universität. Die einzelnen Fachbibliotheken sind untereinander verbunden und frei zugänglich.

Von Beginn an war der Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung von großer Bedeutung. So erfolgte 1977 der Einsatz des ersten Online-Katalogisierungssystems Deutschlands (IBAS). 1988 wurde der erste deutsche Hochschulbibliothekskatalog auf CD-ROM herausgegeben.

Die Bibliothek entwickelte u. a. das Dokumentliefersystem JASON (1993) und die Digitale Bibliothek NRW (1999).

Die Bibliothek sieht sich als einen der Vorreiter für die Einführung von Open Access an deutschen Hochschulen [1].

Die Direktoren der Universitätsbibliothek Bielefeld seit 1968:

  • Harro Heim (1968-1984)
  • Karl-Wilhelm Neubauer (1985-2002)
  • Norbert Lossau (2002-2006)
  • Michael Höppner (seit 2006)

Besondere Dienstleistungen

Seit 2003 wird ein Hochschul-Publikationsserver betrieben. Von 2003 bis 2011 auf Basis der Software OPUS unter dem Namen BieSOn, seit August 2011 unter dem Namen PUB Theses auf Basis des Systems LUUR (Lund University Universal Repostitory software).

2004 wurden die Fachbibliothek Wirtschaftswissenschaft/Mathematik als mit einem Avatar begehbare 3D-Welt (Virtueller Rundgang) nachgebildet und ein interaktives Tutorial zur Online-Recherche erstellt. Im gleichen Jahr erfolgte der Start der wissenschaftlichen Suchmaschine BASE, über die mehrere Millionen wissenschaftliche Volltexte abgesucht werden können.

Seit 2006 beteiligt sich die Bibliothek am EU-Projekt DRIVER (Digital Repository Infrastructure Vision for European Research) zur Vernetzung wissenschaftlicher Publikationenspeicher von Universitäten und Forschungseinrichtungen in Europa (Projektzeitraum 2006-2009). Im gleichen Jahr wurde die E-Learning-Plattform Stud.IP eingeführt.

Im Jahr 2007 wurde der Dienstleistungskatalog Information.plus! veröffentlicht, der dem Bibliotheksnutzer einen Überblick auf das Angebotsspektrum der Bibliothek geben soll.

2008 ging das zwei Jahre zuvor entwickelte eScholarship Repository unter dem Namen BiPrints in die Produktion. Biprints wurde wie BieSOn auf der Basis von OPUS betrieben und bietet den Zugang auf das durch die Forschung der Universität Bielefeld erarbeitete wissenschaftliche Wissen und enthält mehrere tausend qualitätsgeprüfte Publikationen im Volltext, z.B. Texte, die ein peer-review-Verfahren durchlaufen haben. Dieses System wurde im August 2011 durch PUB OA (Open Access Publications at Bielefeld University) abgelöst.

2009 erfolgte die Migration des Bibliothekskatalogs auf Basis von Suchmaschinentechnologie und unter Nutzung von Web 2.0-Techniken in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg. Neben dem Nachweis des gedruckten Bestandes bietet der Katalog auch einen Direktzugriff auf 400.000 Online-Publikationen (E-Books, elektronische Zeitschriften etc.).

Im November 2010 ging das Publikationsmanagementsystem PUB (Publikationen an der Universität Bielefeld) auf Basis des an der Universität Lund und der Universität Gent entwickelten Systems LUUR (Lund University Universal Repostitory software) online. PUB ermöglicht die Verwaltung persönlicher Publikationslisten und die automatische Integration von Publikationslisten in den persönlichen Webauftritt des Hochschulangehörigen. Es löste die Forschungsdatenbank FoDa der Universität als zentrales Publikationsmanagementsystem der Universität Bielefeld ab.

Die Universitätsbibliothek ist der Veranstalter der alle drei Jahre stattfindenden Internationalen Bielefeld Konferenz, die Entscheidern aus Bibliotheken Europas und weltweit ein Forum für Strategiediskussionen bietet.

Statistische Angaben

  • Bestand: 2,2 Mio. Bände
  • Zeitschriften: 4.000 gedruckte Zeitschriften (Abonnements), 17.000 lizenzierte elektronische Zeitschriften
  • Datenbanken: 4.000 lizenzierte und frei zugängliche
  • Benutzerarbeitsplätze: 2.050
  • PC-Arbeitsplätze: 165
  • Bibliotheksbesuche: 1,7 Mio. pro Jahr
  • Aktive Benutzerinnen und Benutzer: 32.000
  • Gesamtzahl der Ausleihen einschließlich Verlängerungen: 1,4 Mio. pro Jahr

Stand: April 2011

Einzelnachweise

  1. http://bis.uni-bielefeld.de/infomanager/SilverStream/Pages/Pressemitteilungen_Detail_Web.html?query=PRESSEMITTEILUNGEN.ID+%3D+28428

Literatur

  • Harro Heim: Die Universitätsbibliothek Bielefeld 1968 - 1984 : Aufbau und Entwicklung. Saur, München 1984. ISBN 3-598-20595-3
  • Günther Pflug (Hrsg.): Die neue Bibliothek : Festschrift für Harro Heim zum 65. Geburtstag. Saur, München 1984. ISBN 3-598-10529-0
  • Rolf Fuhlrott (Hrsg.): Bibliotheksneubauten in der Bundesrepublik Deutschland : 1968 - 1983 . Klostermann, Frankfurt am Main 1983. ISBN 3-465-01567-3

Weblinks

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