Universitätsklinikum Freiburg

Universitätsklinikum Freiburg

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Universitätsklinikum Freiburg
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Ort Freiburg im Breisgau
Koordinaten 48° 0′ 23″ N, 7° 50′ 16″ O48.0063888888897.8377777777778Koordinaten: 48° 0′ 23″ N, 7° 50′ 16″ O
Leitung Jörg Rüdiger Siewert (kommissarisch)
Versorgungsstufe IV
Betten etwa 1800
Mitarbeiter etwa 9300[1]
Zugehörigkeit Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Gründung
Website www.uniklinik-freiburg.de
Haupteingang der Uniklinik in Freiburg

Das Universitätsklinikum Freiburg ist ein Klinikum der Maximalversorgung in Freiburg im Breisgau. Es ist das drittgrößte Klinikum Deutschlands und gehört zur 1457 gegründeten Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie wurde 2005 von KTQ zertifiziert und 2008 als eine der ersten Universitätskliniken in Deutschland rezertifiziert.[2] 2011 erfolgte eine weitere, erfolgreiche Rezertifizierung.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Das Universitätsklinikum Freiburg ist auf drei Standorte verteilt:

  • Das Zentralklinikum liegt am Rande des Stadtteils Stühlinger im Westen der Stadt.
  • Die Außenkliniken Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Hautklinik befinden sich an der Hauptstraße im nördlichen Stadtteil Herdern.
  • Die medizinisch-theoretischen Institute (Anatomie, Biochemie, Physiologie, Rechtsmedizin) sind im „Institutsviertel“ der Universität im Stadtteil Neuburg untergebracht.

Charakteristisch für das Zentralklinikum ist der „Lorenzring“, die 1926–1942 errichtete Anordnung von verschiedenen Klinikengebäuden in einem geschlossenen Ring um einen großen Grünbereich. Der Zweite Weltkrieg verhinderte die Fertigstellung der Gesamtkonzeption. Nach weitgehender Zerstörung im Krieg wurden ab 1948 die bestehenden Gebäude nach den gleichen Plänen wieder aufgebaut. In den Folgejahren wurde das Klinikangebot im jeweiligen Stil der Bauzeit erweitert, so unter anderen die Zahnklinik, die Hals-, Nasen und Ohrenklinik mit Augenklinik oder das Neurozentrum.

Das Universitätsklinikum vereinigt in seinen Gebäuden Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Mit über 9.000 Mitarbeitern[1] ist es nach eigenen Angaben der größte Arbeitgeber in Südbaden. Der Bettenbestand liegt bei annähernd 1.800 Planbetten in 110 Stationen.

Entsprechend den sich ändernden Bedürfnissen der modernen Medizin sind am Klinikum Forschungsschwerpunkte eingerichtet oder werden neu etabliert. Nur so lassen sich neueste medizinische Erkenntnisse und Behandlungsmethoden in die Praxis umsetzen.

Neben 54.000 Patientenaufnahmen erfolgen pro Jahr über 300.000 ambulante Patientenbesuche.

Das Tumorzentrum Ludwig Heilmeyer CCCF (Comprehensive Cancer Center Freiburg) des Universitätsklinikums wurde im März 2007, zusammen mit drei anderen Krebskliniken (Unikliniken Dresden, Köln, Tübingen), von der Deutschen Krebshilfe als onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Die von der Ärztin Mildred Scheel gegründete Organisation unterstützte seither die Forschungsarbeit des Tumorzentrums mit insgesamt drei Millionen Euro aus Spendenmittel der Bürger.[3]

Im Rahmen einer deutschlandweiten Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Förderung neuer Modellzentren, die die Patientenbehandlung und Forschung noch besser zusammenführen sollen, wird 2008 das Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI)[4] – eine gemeinsame Initiative der Universität Freiburg, des Universitätsklinikums und des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie – eingerichtet. In den nächsten fünf Jahren stehen dem neuen Zentrum damit rund 25 Millionen Euro zum Aufbau neuer Strukturen in der Patientenversorgung und Forschung zur Verfügung.

Liste der Einzelkliniken und Ärztliche Direktoren

Die Chirurgische Klinik vom zentralen Park aus gesehen
Das Neurozentrum (links) und die HNO- und Augenklinik
  • Anästhesie (Harmut Bürkle)
  • Augenklinik (Thomas Reinhard)
  • Centrum für Chronische Immundefizienz (Stephan Ehl, Reinhard Voll)
  • Chirurgie (U.T. Hopt) mit Urologie (Ulrich Wetterauer) / Department für Orthopädie und Traumatologie (Norbert Südkamp) / Herz- und Gefäßchirurgie (Friedhelm Beyersdorf)
  • Frauenklinik (Gerald Gitsch)
  • Hals-, Nasen- und Ohrenklinik (Roland Laszig)
  • Hautklinik (Leena Bruckner-Tuderman)
  • Institut für Humangenetik (Judith Fischer)
  • Pathologie (Martin Werner)
  • Kinderklinik (Reinhard Berner)
  • Medizin (H. E. Blum)
  • Neurozentrum (Neurochirurgie, Neurologie, Neuroradiologie …) (C. Weiller)
  • Psychiatrie und Psychotherapie (Mathias Berger)
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie (Eberhard Schulz)
  • Psychosomatik (Michael Wirsching)
  • Radiologie (Mathias Langer)
  • Rechtsmedizin (Stefan Pollak)
  • Strahlenklinik (Anca-Ligia Grosu)
  • Zahn-, Mund- und Kieferklinik (Rainer Schmelzeisen)
  • Zentrum für Naturheilkunde ( Roman Huber)
  • Zentrum für Musikermedizin (Bernhard Richter)

Ausbildung

Neben der universitären Lehre beteiligt sich das Klinikum auch an der Ausbildung für nichtärztliche Berufe im Gesundheitswesen. Es betreibt Schulen, hält im Angestellten- und Arbeiterbereich Plätze für Auszubildende vor und beschäftigt Praktikantinnen und Praktikanten. Insgesamt bestehen hier rund 550 Ausbildungsplätze in folgenden Schulen: Gesundheits- und Krankenpflegeschule, Kinderkrankenpflegeschule, Schule für Physiotherapie, Schule für Medizinisch-Technische Assistenten, Hebammenschule, Orthoptikschule.

In der Region bestehen 15 Akademische Lehrkrankenhäuser, die zur Uniklinik Freiburg gehören. Darunter der Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser, das Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr, das Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen, das Städtische Klinikum Karlsruhe und das Hegau-Bodensee-Klinikum.[5]

Geschichte

Die Universität Freiburg wurde im Jahr 1457 durch den Erzherzog Albrecht VI. von Österreich gegründet. Im Jahr 1751 übernahm die Medizinische Fakultät die Krankenversorgung im Armenspital in der Gerberau und 1780 wurde das Allgemeine Kranken-Spital im Collegium Sapientiae in der Herrenstraße eingerichtet. Im Jahr 1829 folgte die Eröffnung des Klinischen Hospitals in der Albertstraße und von 1868 bis 1911 entstanden die Frauen-, Augen-, Kinder-, Chirurgie- und Poliklinik im heutigen Institutsviertel. Des Weiteren eröffnete im Jahr 1887 die Psychiatrische Klinik im Vorort Herdern.

Im Jahr 1922 wurde das Garnisonslazarett in Herdern zur Hautklinik umgewandelt und von 1926 bis 1931 entstand die Neue Medizinische und Chirurgische Klinik in der Hugstetter Straße. Im Zweiten Weltkrieg, am 27. November 1944, wurden nahezu alle Institute und Kliniken durch einen schweren Luftangriff auf die Stadt zerstört. Daraufhin wurde die Chirurgische-, die Medizinische- und die Frauenklinik in den Jahren von 1948 und 1953 wiederaufgebaut. Nach 1953 folgte die Gesamtplanung und Errichtung weiterer Kliniken im Bereich der Hugstetter Straße. 1998 wird die Uniklinik in eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts umgewandelt.

Das Freiburger "Comprehensive Cancer Center" (CCCF) Ludwig Heilmeyer wird 2006 gegründet und im gleichen Jahr von der Deutschen Krebshilfe als "Onkologisches Spitzenzentrum" ausgezeichnet. 2009 erfolgt die Gründung eines Exzellenzzentrums für Chronische Immundefizienz im Rahmen einer deutschlandweiten Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Im Jahr 2008 begann die sukzessive Modernisierung der Freiburger Frauenklinik. Seit 2007 wird im Norden der Uniklinik ein Erweiterungsbau für 42,15 Millionen Euro gebaut. Der Neubau wird neben drei Intensivstationen, neuen Herzkatheterlaboren und Behandlungsräumen der Kardiologie eine interdisziplinäre Notaufnahme beherbergen. Auf dem Dach des neuen Anbaus wurde ein weiterer Hubschrauberlandeplatz gebaut, der für Hubschrauber bis zu 12 Tonnen (z.B. schweren Bundeswehrhubschraubern) ausgelegt ist.[6]

Die bereits für Juli 2010 geplante Fusion zwischen der Uniklinik Freiburg und dem Herzzentrum Bad Krozingen wird Anfang 2011 eingeleitet. [7] Für die kommenden Jahre plant die Uniklinik Freiburg im Rahmen eines Masterplans die Errichtung einer neuen Kinderklinik auf dem Areal zwischen Frauenklinik und Neurozentrum sowie eine Erweiterung der chirurgischen Klinik mit einem neuen operativen Zentru mit 15 bis 20 Operationssäälen. Diese Erweiterung soll auf dem bisherigen Areal der Robert-Koch-Klinik gebaut werden.[8]

Doping- und Betrugsvorwürfe

Figuren auf der linken Seite des Haupteingangs

Hans Peter Friedl, von 1997 bis 2000 ärztlicher Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg, wurde 2003 vom Landgericht Freiburg in drei Fällen der fahrlässigen und in einem Fall der vorsätzlichen Körperverletzung für schuldig gesprochen. Über mehrere Jahre war er für eine ganze Reihe schwerster ärztlicher Kunstfehler verantwortlich gewesen, ohne dass interne Kontrollmechanismen seitens der Klinikleitung dem entgegengewirkt hätten. [9]

Die Universität Freiburg ist auch in der Sportmedizin weltweit bekannt geworden. Ärzte auf diesem Gebiet waren auch Lothar Heinrich und Andreas Schmid sowie Armin Klümper. Sowohl Klümper (Sporttraumatologie, Radiologie) als auch Heinrich und Schmid (Sportmedizin) wurde vorgeworfen, den von ihnen betreuten Sportlern Dopingmittel verabreicht zu haben. Heinrich und Schmid wurden im Mai 2007 vom Klinikum der Universität wegen dieser Vorwürfe entlassen.[10][11][12] Auch der Sportmediziner Georg Huber, der Straßenfahrer des Bundes deutscher Radfahrer ärztlich betreute und unter anderem Verbandsarzt des Behindertensportverbandes, des Deutschen Skiverbandes, sowie Arzt bei den Paralympics war, wurde vom Dienst suspendiert. Huber hatte gestanden, in der Zeit vor 1990 einem U-23-Straßenradfahrer Testosteron verabreicht zu haben.[13] Auf Grund der Vorkommnisse haben die Universitäts- und Kliniksleitung eine juristische und fachliche Überprüfung der betroffenen Fachbereiche veranlasst.[14]

In den späten 1990er Jahren geriet ein Krebsforscher der Freiburger Universitätsklinik, Roland Mertelsmann, ins Zwielicht. Dieser war in einen Wissenschaftsfälschungsskandal um Marion Brach und Friedhelm Herrmann verwickelt; mehrere Dutzend Veröffentlichungen der Krebsforschung in Freiburg stellten sich als Fälschungen heraus.

Einzelnachweise

  1. a b Vorläufiges Ergebnis der Personalratswahl 2010 (Anzahl der Wahlberechtigten)
  2. http://www.uniklinik-freiburg.de/kliniqm/live/ktq-zertifizierung.html
  3. Projektbericht von Eva Kalbheim, Deutsche Krebshilfe, 16. Juni 2011
  4. Pressemittteilung „Neues Zentrum für Immundefizienz in Freiburg“ vom 9. Mai 2008
  5. http://www.uniklinik-freiburg.de/ip/live/patientenservice/Kooperationen/LehrKH.html
  6. http://www.badische-zeitung.de/freiburg/grossbaustelle-uniklinik-operation-schon-fast-gelungen--41709602.html
  7. http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/uniklinik-und-herzzentrum-fusion-erst-2011--32082190.html
  8. http://www.badische-zeitung.de/freiburg/freiburg-masterplan-fuer-die-uniklinik-21--38810690.html
  9. http://www.zeit.de/2003/12/Kunstfehler-Friedl
  10. Pressemitteilung: Universitätsklinikum weist Dopingvorwürfe gegen Freiburger Sportmediziner zurück, 30. April 2007
  11. Pressemitteilung: Unabhängige Gutachterkommission soll Doping-vorwürfe gegen Ärzte der Freiburger Sportmedizin vollständig aufklären, 15. Mai 2007
  12. Pressemitteilung: Nach dem Geständnis, 24. Mai 2007
  13. Pressemitteilung: Universität und Klinikum sehen sich nach erneutem Geständnis in ihrer rigorosen Aufklärungsarbeit bestätigt, 29. Mai 2007
  14. Pressemitteilung: Klinikumsvorstand gibt Freigabe einzelner sportmedizinischer Bereiche bekannt," 9. Juli 2007

Weblinks

 Commons: Universitätsklinikum Freiburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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