Universitätsklinikum Köln

Universitätsklinikum Köln
Uniklinik Köln
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Gründung 1388 (erneut 1904/1919)
Trägerschaft Klinikum der Universität zu Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Ort Köln-Lindenthal
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Ärztlicher Direktor Univ.-Prof. Dr. med. E. Schömig
Studenten 3.157 (SS 2007)
Mitarbeiter 6.757 (in 2007)
davon Professoren 89
Jahresetat ca. 150 Mio Euro (Umlaufvermögen 2007)
Website www.uk-koeln.de

Die Uniklinik Köln ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung, befindet sich im Kölner Stadtteil Lindenthal und ist aus der Ferne bereits durch das sogenannte „Bettenhaus“ gut sichtbar.

Inhaltsverzeichnis

Strukturdaten

Die Uniklinik ist mit rund 1.250 Betten das größte Krankenhaus in Köln und versorgte im Jahr 2007 ca. 55.000 Patienten im stationären Bereich und 164.000 Patienten im ambulanten Bereich (Jahresbericht 2007). Auf dem Campus der Universitätsklinik existieren derzeit 34 Kliniken und inklusive dem Max-Planck-Institut für Neurologische Forschung 24 Institute. Rund 6.700 Mitarbeiter (davon ca. 1000 Ärzte) sind in Krankenversorgung, Forschung und Lehre eingebunden. Die Fakultät weist im Jahresbericht 2007 43 W3-Professuren und 53 W2-Professuren aus (Planstellen). Die Einnahmen aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrugen 2007 45,9 Mio Euro (32% Anstieg gegenüber 2006), die Ausgaben 43,6 Mio Euro (26% Anstieg gegenüber 2006).

Die Medizinische Fakultät bildet ca. 3200 Medizin- und Zahnmedizinstudenten aus. Sie gehört zu den Gründungsfakultäten der Universität zu Köln. Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Klinikums ist seit 2007 Prof. Dr. E. Schömig, der Kaufmännische Direktor ist seit 2007 Dipl.-Kfm. Günter Zwilling. Die Fakultät steht derzeit unter dem Dekanat von Prof. Dr. J. Klosterkötter. Das Klinikum ist seit 2001 eine Anstalt des öffentlichen Rechts und wird bis 2011 strukturell und funktionell umorganisiert.

Spezielle Einrichtungen

Das Hauptgebäude des Universitätsklinikums

Die Uniklinik Köln verfügt über den einzigen Lehrstuhl für Stereotaxie in Deutschland. In der Klinik für Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie werden Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Dystonie sowie -im experimentellen Stadium- Patienten mit Zwangserkrankungen und schwerer Depression durch Implantation von Hirnelektroden behandelt.

Im 2005 gegründeten „Centrum für integrierte Onkologie Köln-Bonn“ (CIO) sind in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Bonn über 30 Fachkliniken und Institute zur interdisziplinären Optimierung vereinigt. Seit 2007 wird das CIO von der Deutschen Krebshilfe als eines von vier onkologischen Spitzenzentren in Deutschland gezielt gefördert.

Im Oktober 2007 wurde das „Herzzentrum“ eingeweiht, unter dessen Dach sich die Kliniken für Kardiologie, Herz-Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie und Kinderkardiologie auf einer Fläche von ca. 30.000 m² befinden.

Im November 2007 wurde dem Universitätsklinikum eine neurologische Frührehabilitationseinheit hinzugefügt. Das Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns, welches in Köln neu errichtet wurde, um die Grundlagen des "normalen" Alterns anhand von Modellorganismen (wie der Fruchtfliege, dem Fadenwurm oder der Maus) zu erforschen, wird ebenfalls auf dem Universitätscampus auf dem Gebiet der jetzigen Augenklinik angesiedelt werden. Es ist das vierte Max-Planck-Institut in Köln.

2008 wurde das in der Klinik für Neurologie entwickelte Cologne Consultant Concept, ein neues Modell der ärztlichen Versorgung im Krankenhaus, mit dem 1. Preis im Hospital-Innovations-Wettbewerb ausgezeichnet. [1]

Geschichte der Medizinischen Fakultät und des Klinikums

1248 gründete Albertus Magnus im Auftrag der Dominikaner in Köln ein Generalstudium, in dem nicht nur Philosophie, Theologie und die Rechte gelehrt wurden, sondern auch Medizin und Naturkunde. Bereits vorher bestand für den höheren Unterricht eine Domschule. Die Universität erhielt bereits bei ihrer Gründung durch die Freie Reichsstadt Köln im Jahr 1388 eine medizinische Fakultät. 1715 wurde ein erstes Theatrum Anatomicum geschaffen. Im nahen Botanischen Garten wurden auch Heilpflanzen gezogen. 1798 wurde die Universität und somit das Universitätsklinikum auf Befehl von Napoleon Bonaparte geschlossen. Die Medizinische Ausbildung ging für einige Jahre an der nun Zentralschule genannten Einrichtung weiter, bis auch diese 1802 aufgelöst wurde.[2]

1904 wurde in Köln die erste deutsche Akademie für praktische Medizin als städtische Einrichtung gegründet. Sie bot die klinischen Fächer an mit Betonung auf der praktischen Ausbildung. Sie sollte auch der Fortbildung der Ärzte dienen. [3]

Erst 1919 erfolgte auf Betreiben des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer die Neugründung der alma mater wieder als städtische Einrichtung. Die Akademie wurde als Medizinische Fakultät inkorporiert. Zu diesem Zweck übertrug die Stadt der Universität das damalige städtische Krankenhaus, das 1855 als private Heil- und Pflegeanstalt für psychisch Kranke gegründet worden war und 1908 durch Erwerb weiterer Gebäude und Abteilungen in „Krankenanstalten Lindenburg“ umbenannt worden war. Lindenburg bezeichnete ursprünglich ein zwischen der Bachemer- und der Gleueler Straße gelegenes Landgut des Antoniterordens. Die Vorklinische Ausbildung wurde im Jahre 1925 aufgenommen. [4] Mit Wirkung ab 1. April 1953 wurde die Hochschule am 1. April 1954 in den Haushalt des Landes übernommen. [5]

Einzelnachweise

  1. Hospital-Innovations-Wettbewerb
  2. Erich Meuthen: Kleine Kölner Universitätsgeschichte, Hg. vom Rektor der Universität zu Köln, 1998, S. 7, 15, 23
  3. Meuthen, S.30
  4. Meuthen S. 32
  5. Meuthen S. 46

Weblinks

50.9250711111116.9175467Koordinaten: 50° 55′ 30″ N, 6° 55′ 3″ O


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