Urkal

Urkal
Oktay Urkal
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Daten
Geburtsname Oktay Urkal
Kampfname(n) {{{ringname}}}
Gewichtsklasse Weltergewicht
Nationalität Deutsch
Geburtstag 15. Januar 1970
Geburtsort Berlin
Todestag
Todesort
Stil Linksauslage
Größe 1,74 m
Reichweite
Kampfstatistik
Kämpfe 42
Siege 38
K.-o.-Siege 12
Niederlagen 4
Unentschieden
Keine Wertung

Oktay Urkal (* 15. Januar 1970 in Berlin) ist ein deutscher Profiboxer türkischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Anfänge / Amateur

Oktay Urkal, einer von vier Söhnen und zwei Töchtern türkischer Einwanderer, wurde mit zehn Jahren von seinen Brüdern zum Boxtraining mitgenommen. Von allen Urkal-Jungen war ihm dann das größte Talent gegeben. So wurde er von 1991 bis 1995 Deutscher Meister in Serie und konnte auch bei Welt- und Europameisterschaften, sowie zuletzt bei Olympia, 1996 in Atlanta, sein Können unter Beweis stellen, als er unter der Trainerschaft Ulli Wegners Silber im Halbweltergewicht gewann. Er gewann als Amateur 250 von 280 Kämpfen.

Profi

Ende 1996 debütierte er in Klaus-Peter Kohls Universum Boxstall bei den Profis mit einem Punktsieg über den Belgier Andre Höffler. Er überzeugte bei den Profis mit großer Athletik, zeigte jedoch nur wenig Schlagkraft (niedrige KO-Quote).

2000 wurde Urkal erstmals Europameister im Halb-Weltergewicht gegen den Russen Michail Kriwolapow. Diesen Titel legte er nach zwei erfolgreichen Verteidigungen 2001 ab, um in den USA im Kampf gegen Kostya Tszyu die WM-Gürtel der Verbände WBA und WBC zu erlangen. Am 21. Juni 2001 verlor Urkal diesen spektakulären Kampf knapp nach Punkten, nachdem er sich während des Kampfes noch einen Unterkieferbruch zugezogen hatte. Der Kampf erregte nicht nur die Gemüter der Zuseher oder seiner Fans. Auch Don King, der bekannte Boxpromotor der USA, wurde auf ihn aufmerksam und bot ihm einen Vertrag an. Doch Urkal wollte nicht aus Deutschland weg, wechselte jedoch zum Sauerland Boxstall und zu seinem alten Trainer Wegner.

Bereits im Jahr darauf holte Oktay Urkal seinen Europameistergürtel zurück und verteidigte diesen dreimal erfolgreich. 2004 erhielt er seine nächste Chance auf dem WM-Gürtel, verlor den Hinkampf gegen Vivian Harris knapp nach Punkten, den Rückkampf im selben Jahr jedoch durch technischen KO. Nach dieser Niederlage dachte Urkal bereits an seinen Rücktritt, wurde von Wegner aber erneut motiviert und aufgebaut.

Weltergewicht

2005 errang Oktay Urkal zum dritten Mal den Europameistertitel, diesmal in der Welterklasse, und verteidigte den Titel im selben Jahr erfolgreich, bevor er ihn erneut freiwillig abgab. Urkal war von der WBA zum Pflichtherausforderer gegen den Weltmeister benannt worden und sollte gegen Luis Collazo antreten. Diese Begegnung kam jedoch nicht zustande. Daher wurde vereinbart, das Urkal gegen den Sieger der Begegnung Ricky Hatton gegen Collazo boxen sollte. Hatton, der im Mai 2006 den Titel gewann, legte diesen jedoch wieder ab, um in die Halbweltergewichtsklasse zurückzukehren. Die WBA ordnete zunächst an, dass Urkal gegen den aus dem Halbweltergewicht aufgestiegenen Miguel Cotto um den vakanten Titel boxen solle. Urkal akzeptierte jedoch ein finanzielles Angebot, dass dem bekannteren Carlos Quintana den Kampf gegen Cotto ermöglichte. Miguel Cotto gewann den WBA-Titel durch technischen KO und strebte seine Pflichtverteidigung gegen Urkal am 3. März 2007 in seinem Heimatland Puerto Rico an. Urkal verlor den Kampf durch technischen KO in Runde elf, als sein Trainer Ulli Wegner zum Zeichen der Aufgabe das Handtuch warf.

Privat

Oktay Urkal lebt mit seiner Frau Binnur, Sohn Enis und Tochter Aleyna in Berlin-Lichtenrade.

Ehrenamtliches Engagement

Oktay Urkal war im August 2006 als Schirmherr für die Berliner Veranstaltung Respect Gaymes, eines Sportturniers in den Sportarten Fußball, Streetball und Kampfsport, bei denen auch schwule und lesbische Sportler teilnahmen. Urkal ließ sich auf einem Plakat unter dem Slogan „Zeig Respekt für Schwule und Lesben“ abbilden. Oktays Originalkommentar dazu in der taz vom 28. August 2006: „Ich denke nicht, dass das bei den Fans gleich Missfallen erregt. Ich denke mir, die wissen, wer ich bin und wissen, dass ich nicht schwul bin. Einige Jugendliche denken jetzt vielleicht, dass ich für die Schwulen Reklame mache. Aber ich bin ja nicht schwul, ich habe eine Familie. Aber warum soll ich nicht Leute schützen, die nichts draufhaben, die sich nicht wehren können, die schwach sind, Schwule und Lesben eben. Wenn ich schwach bin, brauche ich auch Hilfe von anderen, jetzt versuche ich meine Bekanntheit so zu nutzen, dass andere eben nicht auf Wehrlose draufschlagen.“

Erfolge

als Amateur:

  • 1991-1995: Deutscher Meister im Halb-Weltergewicht in Serie
  • 1993: Vize-Europameister, WM-Dritter, Chemiepokalsieger
  • 1994: Weltcupsieger, Chemiepokalsieger
  • 1995: WM-Dritter
  • 1996: Europameister und Olympia-Zweiter

Kampfdaten: 216 Kämpfe, 184 Siege, 5 Unentschieden, 27 Niederlagen

als Profi:

  • 2000: Europameister, Titel zweimal erfolgreich verteidigt, danach freiwillige Abgabe
  • 2002: Europameister, Titel dreimal erfolgreich verteidigt, danach freiwillige Abgabe
  • 2005: Europameister im Weltergewicht, Titel einmal erfolgreich verteidigt, danach freiwillige Abgabe

aktuelle Kampfdaten (Stand: 4. März 2007): 42 Kämpfe, 26 Punktsiege, 12 Siege durch KO, 4 Niederlagen

Weblinks


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