Ursula Stenzel

Ursula Stenzel
Ursula Stenzel (2008)

Ursula Stenzel (* 22. September 1945 in Wien) ist eine österreichische Politikerin (ÖVP) und ehemalige Journalistin (ORF). Derzeit ist sie Bezirksvorsteherin im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Stenzel kommt aus einer katholisch-jüdischen Familie. Ihr Vater entstammte einer Nordbahn-Ingenieursfamilie; ihre Mutter war die Tochter eines Rabbiners und Chasans in der Rotensterngasse (Leopoldstadt). In der großväterlichen Dienstwohnung in der Rotensterngasse wuchs Stenzel auf. Die Eltern hatten durch die Hilfe der Pfarre St. Nepomuk überlebt.[1] Ursula Stenzel war von 1983 bis zu seinem Tod 2009 mit dem Schauspieler Heinrich Schweiger verheiratet.

Karriere als Journalistin

Stenzel maturierte am Gymnasium St. Ursula in Wien. Nach dem nicht vollendetem Studium der Publizistik, Politischen Wissenschaften und Zeitgeschichte war sie fast 30 Jahre Redakteurin und Moderatorin beim ORF. Als Nachrichtensprecherin der Zeit im Bild wurde sie österreichweit bekannt.

Karriere als Politikerin

Nach ihrem Ausscheiden aus dem ORF war Stenzel von 1999 bis 2006 Mitglied des Europäischen Parlaments und Delegationsleiterin der ÖVP in Brüssel. Bei der Wiener Gemeinde- und Bezirksvertretungswahl am 23. Oktober 2005 trat sie für die ÖVP Wien als Spitzenkandidatin für die Bezirksvorstehung des ersten Wiener Gemeindebezirkes (Innere Stadt) an. Dort fiel sie im Wahlkampf vor allem auf Grund von umstrittenen Forderungen auf. So konnte sie sich in einem Interview die Sperrung von Parks für Nicht-Anrainer vorstellen und argumentierte für die Schließung von Punschständen sowie gegen Straßenkünstler auf den Fußgängerzonen. Auch nach der Wahl sprach sich Stenzel etwa gegen den sogenannten „Silvesterpfad“ (Buden mit Getränken und Imbissen, die am 31. Dezember auf dem Graben aufgestellt werden) in der Innenstadt und die Werbetransparente am Baugerüst des Stephansdoms aus. Die ÖVP erzielte mit 3.428 Stimmen (+ 10,21 %) und 18 Mandaten einen deutlichen Wahlerfolg und verwies die den Bezirksvorsteher anstrebende SPÖ mit 2.361 Stimmen (+ 4,20%) und 13 Mandaten klar auf Platz zwei. Am 22. Dezember 2005 wurde Ursula Stenzel mit 20 von 40 Bezirksmandataren zur Bezirksvorsteherin gewählt.

Kritik

Gegen Stenzels Haltung bezüglich Sperrstunden bei Lokalen im 1. Wiener Gemeindebezirk formierte sich im Februar 2011 die Wiener Club-Szene und verbreitete via Youtube ein satirisches Musikvideo unter dem Titel "Ursula Stressned" (eine Coverversion von "Barbara Streisand" von Duck Sauce), welches innerhalb weniger Tage große mediale Öffentlichkeit erlangte.[2][3]

Auszeichnungen (Auszug)

Einzelnachweise

  1. „Ich will Wien die Urbanität zurückgeben.“ Interview mit Ursula Stenzel von Renate Graber. In: Der Standard, 22. Mai 2006.
  2. "Ursula Stressned" als YouTube-Protest. Mit einem viralen Musikvideo wehrt sich die Wiener Club-Szene gegen Sperrstunden In: Kurier, am 16. Februar 2011, 20:49
  3. „Ursula stress ned“: Protestsong gegen Sperrstunden Die Presse, 16. Februar 2011

Weblinks

 Commons: Ursula Stenzel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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