Uwe Neupert

Uwe Neupert
Uwe Neupert im Kampf gegen Rüdiger Möhring 1982

Uwe Neupert (* 5. August 1957 in Greiz) ist ein ehemaliger deutscher Ringer.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Uwe Neupert wuchs in Greiz auf und begann beim dortigen traditionsreichen Kraftsportverein mit dem Ringen. Als 16-Jähriger fiel er Talentsuchern des SC Motor Jena auf und wurde zu diesem Leistungszentrum geholt. Sein erster Trainer war Peter Gründig. Später trainierte er hauptsächlich unter Wolfgang Nitschke. Der talentierte Uwe, der eine Kfz.-Schlosserlehre absolvierte, machte rasche Fortschritte und wurde 1975 Spartakiadesieger (DDR-Jugendmeister) und 1976 Silbermedaillengewinner bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Ab diesem Zeitpunkt rang er dreizehn Jahre lang mit großen Erfolgen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Er wurde zweimal Weltmeister und dreimal Europameister und gewann eine olympische Silbermedaille. Insgesamt gewann er 19 internationale Medaillen. Die sowjetrussischen Ringer, mit denen er meist um den Sieg kämpfte, aufzuzählen, zeigt, welche Anstrengungen die Sowjetunion unternahm, um Siege Uwe Neuperts zu verhindern, zeigt aber auch über welches Reservoir an guten Ringern die Sowjetunion verfügte: Anatoli Prokoptschuk, Wiktor Batnia, Alla Dajudew, Kasan Ortkujew, Sanadar Oganessian, V. Hutaba, Peter Naniew, Magomed Magomedow, Leri Habelow, Aslan Hadartzew und Achmed Atawow.

Nach der politischen Wende ging Uwe Neupert nach Baden-Württemberg und rang noch einige Jahre in der Bundesliga beim KSV Wiesental. Uwe Neupert hat ein Studium zum Diplom-Sportlehrer abgeschlossen.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, GR = griechisch-römischer Stil, Hs = Halbschwergewicht, S = Schwergewicht, damals bis 90 bzw. 100 kg Körpergewicht)

Jahr Platz Wettbewerb Stil Gewichtsklasse
1977 5. EM in Bursa F Halbschwer mit Siege über Pawel Kurczewski, Polen und Niederlagen gegen Churki Lutwiew, Bulgarien und Anatoli Prokoptschuk, UdSSR
1977 2. WM in Lausanne F Halbschwer mit Siegen über Mohammed Taleghani, Iran, Kazua Shimizu, Japan, Laurent Soucie, USA, Ion Iwanow, Rumänien, Gezá Molnár, Ungarn, Lutwiew und einer Niederlage gegen Prokoptschuk
1978 1. Großer Preis der BRD in Freiburg im Breisgau F Halbschwer vor Peter Neumair, BRD und Iwan Iwanow, Bulgarien
1978 1. EM in Sofia F Halbschwer mit Siegen über Santiage Morales, Spanien, Tomasz Busse, Polen, Molnár, Wiktor Batnia, UdSSR und Iwan Guinow, Bulgarien und trotz einer Niederlage gegen Ismail Temiz, Türkei
1978 1. WM in Mexiko-Stadt F Halbschwer mit Siegen über Molnár, Hassan Kolahi, Iran, Guinow, Benjamin Peterson, USA, Temiz und Prokoptschuk und trotz einer Niederlage gegen Peter Neumair, BRD
1979 1. EM in Bukarest F Halbschwer mit Siegen über Busse, Recep Kilic, Türkei, Willibald Liebgott, BRD, Guinow und Alla Dajudow, UdSSR
1979 2. WM in San Diego F Halbschwer mit Siegen über José Tofino, Kolumbien, Guinow, Kurczewski, Richard Deschatelets, Kanada und einer Niederlage gegen Kasan Ortkujew, UdSSR
1980 2. EM in Prievidza F Halbschwer mit Siegen über Michele Azzola, Italien, Aleksander Cichoń, Polen, Iwanow, Guinow und einer Niederlage gegen Sanasar Oganessian, UdSSR
1980 Silber OS in Moskau F Halbschwer mit Siegen über Iwanow, Christoph Andanson, Frankreich, Dashdori Tserentogtok, Mongolei, Guinow, Cichon und einer Niederlage gegen Sanasar Oganessian
1981 1. EM in Łódź F Halbschwer mit Siegen über Jan Gorski, Polen, Georgi Jantschew, Bulgarien, Batnia und George Brosteanu, Rumänien
1981 3. WM in Skopje F Halbschwer mit Siegen über Dan Lewis, USA, Clarke Davis, Kanada und Mohammed Mohebbi, Iran und einer Niederlage gegen Sanasar Oganessian
1982 2. WM in Warna F Schwer hinter V. Hutaba, UdSSR und vor Julius Strnisko, CSSR, Christow, Bulgarien, Vasile Pușcașu, Rumänien und Ayhan Taskin, Türkei
1983 5. EM in Budapest GR Halbschwer hinter Igor Kanygin, UdSSR, Atanas Komtschew, Bulgarien, Ilie Mate, Rumänien, Norbert Növenyi, Ungarn und vor Bernhard Ban, Jugoslawien
1983 3. EM in Budapest F Halbschwer hinter Peter Naniew, UdSSR und Jantschew und vor Iwanow, Gorski und Istvan Kiss, Ungarn
1983 3. WM in Kiew F Halbschwer hinter Naniew und Guinow und vor Aduuh Batorku, Mongolei, Hairy Sezgin, Türkei und Davis
1984 2. EM in Jönköping F Schwer mit Siegen über Jantschew, Taskin, Istvan Robotka, Ungarn, Busse und einer Niederlage gegen Magomed Magomedow, UdSSR
1985 2. EM in Leipzig F Schwer mit Siegen über Oweroczuk, Polen, Cernak, CSSR, Karadouchow, Bulgarien und einer Niederlage gegen Leri Chabelow, UdSSR
1985 3. WM in Budapest F Schwer hinter Habelow und Davis und vor Robotka, Jantschew und Dan Severn, USA
1986 3. EM in Athen F Schwer hinter Karadouchew und Aslan Chadarzew, UdSSR und vor Cernak, Ciprian Radu, Rumänien und Wilfried Colling, BRD
1988 3. EM in Manchester F Schwer hinter Chabelow und Noel Loban, Vereinigtes Königreich und vor Makedonow Petypow, Bulgarien, Robotka und Cernak
1988 4. OS in Seoul F Schwer hinter Vasile Pușcașu, Rumänien, Chabelow und William Scherr, USA und vor Karadouchew und Bold Javlantup, Mongolei
1989 3. WM in Martigny/Schweiz F Schwer hinter Achmed Atawow, UdSSR und Bill Scherr und vor Steve Marshall, Kanada, Mahmut Demir, Türkei und Sándor Kiss, Ungarn

DDR-Meisterschaften

Freistil:

  • 1976, 3. Platz, Hs, hinter Harald Büttner, SG Dynamo Luckenwalde, und Friedchen, SC Chemie Halle;
  • 1977, 1. Platz, Hs, vor Leffler, Luckenwalde und Parthus, Wismut Aue;
  • 1978, 1. Platz, Hs, vor Möhring, Luckenwalde und Nagel, SC Motor Jena;
  • 1979, 1. Platz, Hs, vor Nagel und Weickert, Motor Jena;
  • 1980, 1. Platz, Hs, vor Möhring und Bender, Motor Jena;
  • 1981, 1. Platz, Hs, vor Weickert und Möhring;
  • 1982, 1. Platz, Hs, vor Möhring und Torsten Wagner, SC Leipzig;
  • 1983, 1. Platz, Hs, vor Ermlich, Chemie Halle und Möhring;
  • 1984, 2. Platz, S, hinter Roland Gehrke, Luckenwalde und vor Möhring;
  • 1985, 1. Platz, S, vor Schwarzer, Wismut Aue und Dybiona, Jena;
  • 1986, 1. Platz, S, vor Ermlich und Adam, Luckenwalde;

im griechisch-römischen Stil:

Quellen

  • 1) Fachzeitschriften Athletik und der Ringer aus den Jahren 1975 bis 1990
  • 2) Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 192, 236 u. 240
  • 3) Website des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
  • 4) www.sport-komplett.de mit den Ergebnissen der DDR-Meisterschaften

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Neupert — ist der Familienname folgender Personen: Herbert Neupert (1911–2002), Ministerialdirektor im Bundesverkehrsministerium Johann Christof Neupert (1842–1921), deutscher Klavierbauer Michael Neupert (* 1986), deutscher Schauspieler Uwe Neupert (*… …   Deutsch Wikipedia

  • Frank Neupert (Fußballspieler) — Frank Neupert (* 29. September 1965 in Frankfurt/Oder) war Fußballspieler in der DDR Oberliga, der höchsten Spielklasse des DDR Fußball Verbandes. Er spielte dort für den FC Vorwärts Frankfurt (Oder) und die BSG Stahl Eisenhüttenstadt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Aleksander Cichon — Aleksander Jan Cichoń (* 9. Dezember 1958 in Rzeszów, Polen) war ein polnisch deutscher Ringer. Er gewann die Bronzemedaille im freien Stil im Halbschwergewicht bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau und war sechsfacher deutscher Meister im… …   Deutsch Wikipedia

  • Aleksander Jan Cichoń — (* 9. Dezember 1958 in Rzeszów, Polen) war ein polnisch deutscher Ringer. Er gewann die Bronzemedaille im freien Stil im Halbschwergewicht bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau und war sechsfacher deutscher Meister im Halbschwer und… …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander Cichon — Aleksander Jan Cichoń (* 9. Dezember 1958 in Rzeszów, Polen) war ein polnisch deutscher Ringer. Er gewann die Bronzemedaille im freien Stil im Halbschwergewicht bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau und war sechsfacher deutscher Meister im… …   Deutsch Wikipedia

  • Aleksander Cichoń — Aleksander Jan Cichoń (* 9. Dezember 1958 in Rzeszów, Polen) ist ein ehemaliger polnisch deutscher Ringer. Er gewann die Bronzemedaille im freien Stil im Halbschwergewicht bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau und war sechsfacher deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ne — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Chabelow — Leri Gabrielowitsch Chabelow (russisch Лери Габриелович Хабелов; * 5. Juli 1964) ist ein ehemaliger Ringer ossetischer Abstammung, der für die Sowjetunion und Russland startete. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Meisterschaften 3… …   Deutsch Wikipedia

  • Leri Chabelow — Leri Gabrielowitsch Chabelow (russisch Лери Габриелович Хабелов; * 5. Juli 1964) ist ein ehemaliger Ringer ossetischer Abstammung, der für die Sowjetunion und Russland startete. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Meisterschaften 3… …   Deutsch Wikipedia

  • Puscasu — Vasile Puşcaşu (* 2. Mai 1956) ist ein ehemaliger rumänischer Ringer. Werdegang Vasile Puşcaşu stammt aus Oneşti. Als Jugendlicher versuchter er sich zunächst in einigen anderen Sportarten, ehe er zum Ringen fand. Nach ersten regionalen Erfolgen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”