Val Demone

Val Demone
Das Val Demone (rote Grenze) auf einer historischen Karte Siziliens

Das Val Demone ist eine historische Verwaltungseinheit im Nordosten Siziliens.

Der Begriff geht dabei nicht auf das italienische Wort valle (Tal), das oft mit Val abgekürzt wird, zurück, sondern auf die Bezeichnung vallo, die eine Verwaltungseinheit aus der Zeit der arabischen Besetzung Siziliens darstellt. Damals war Sizilien in die drei Verwaltungseinheiten Val di Mazara, Val Demone und Val di Noto eingeteilt. Diese Provinzeinteilung blieb bis 1818 bestehen, als eine neue Einteilung in 7 Provinzen durchgeführt wurde.

Das Val Demone hatte eine Fläche von etwa 5.000 km2 und war somit das kleinste der drei Valli. Sein Territorium entsprach in etwa dem Gebiet der heutigen Provinz Messina und des Nordteils der Provinz Catania.

Die normannische Eroberung Siziliens begann im Val Demone: Troina wurde von Roger I. als Residenz gewählt und zum ersten neu gegründeten Bistum erhoben. Im Val Demone gab es einen besonders hohen griechischen Bevölkerungsanteil; die Mehrzahl der griechischen Klöster Siziliens liegen im Val Demone (San Filippo di Fragalà, San Salvatore di Messina). Im Nordosten Siziliens konnte sich die griechische Sprache und der griechische Ritus am längsten behaupten. Noch heute gibt es in diesem Gebiet eine Reihe Familiennamen griechischen Ursprungs.

Der Name geht auf die Stadt Demenna zurück, die nach dem Bericht der Chronik von Monemvasia von Siedlern aus der Peloponnes gegründet wurde, die vor der slawischen Invasion flohen. Demenna ist auch in arabischen und jüdischen Quellen bis um 1400 mit diesem Namen bezeugt, die genaue Lokalisierung ist in der neueren Forschung umstritten.

Literatur

  • Ewald KISLINGER, Regionalgeschichte als Quellenproblem. Die Chronik von Monembasia und das sizilianische Demenna. Eine historisch-topographische Studie. (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften, 294. Band = Veröffentlichungen der Kommission für die TABULA IMPERII BYZANTINI, herausgegeben von Johannes KODER, Band 8), Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2001

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