Valendas

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Valendas
Wappen von Valendas
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Graubünden
Bezirk: Surselvaw
Gemeindenummer: 3586i1f3f4
Postleitzahl: 7122
Koordinaten: (740588 / 183519)46.7889.28810Koordinaten: 46° 47′ 17″ N, 9° 16′ 48″ O; CH1903: (740588 / 183519)
Höhe: 810 m ü. M.
Fläche: 22.79 km²
Einwohner: 292 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.valendas.ch
Valendas

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Karte
Karte von Valendas
w

Valendas (rätorom. Valendau [ˌvalənˈdaʊ̯]?/i) ist eine politische Gemeinde im Kreis Ilanz im Bezirk Surselva des Kantons Graubünden in der Schweiz. Der Ortsname Valendas soll aus Val-endá (Tal von der Seite) entstanden sein.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung: In Blau ein aufrecht stehender goldener (gelber) Löwe, begleitet von drei goldenen Kugeln (2:1)

Das Wappen ist eine Kombination der Wappen der Herren von Valendas (drei schwarze Kugeln in Silber (Weiss) ) mit dem Wappen der mit ihnen verschwägerten Mont auf Löwenberg, das auch die Farben des Gemeindewappens bestimmte.

Geographie

Der Ort liegt auf einer Terrasse über der rechten Seite der Vorderrheinschlucht (Ruinaulta) am Nordhang des Piz Riein auf einer Höhe von 810 m. Neben dem Dorf gehören die Weiler Brün, Carrera, Dutjen (bestehend aus Ober- und Unterdutjen; und Turisch sowie Einzelgehöfte zur Gemeinde. Der tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt auf einer Höhe von 635 Metern, der höchste Punkt ist der Tellistock (2605 m).

Vom gesamten Gemeindegebiet von beinahe 23 km² sind 1110 ha bewaldet und 635 ha Gebirge. Nur 98 der 493 ha des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens sind Maiensässe. Der Rest des Gemeindeareals von 41 ha ist Siedlungsfläche.

Bevölkerung

Ursprünglich bestand die Bevölkerung aus Bündnerromanen. Die Weiler dagegen wurden von Walsern besiedelt. Bereits vor Jahrhunderten besiedelten diese dann auch das Dorf, so dass heute die gesamte Gemeinde deutschsprachig ist. Von den Ende 2004 306 Bewohnern waren 295 Schweizer Staatsangehörige. Die Gemeinde ist traditionell reformierter Konfession.

Verkehr

Die Gemeinde ist durch die Postautolinie Ilanz-Versam ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Ausserdem teilt sie mit Sagogn die Haltestelle Valendas-Sagogn der Rhätischen Bahn.

Geschichte

Brunnen und Türalihuus, 1860
um 1900

Im Testament von Bischof Tello von 765 wird der Ort unter dem Namen Valendano erstmals erwähnt. Im 12. Jahrhundert taucht ein Adelsgeschlecht von Valendas auf, das verschiedenen Freiherren diente. Später übernahmen die Grafen von Werdenberg deren Besitz. Die Einwohner kauften sich 1526 vom Zehnten frei und erwarben 1529 die Burg Valendas, welche danach zerfiel. In der Zeit der Helvetischen Republik gehörte der Ort zum Distrikt des Glenner im Kanton Rhätien.

Sehenswürdigkeiten

  • Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.
  • In Valendas steht der grösste Holzbrunnen Europas; das Original stammte aus dem Jahr 1760. 2009 wurde der Brunnen mit seinem acht mal zwölf Meter grossen Becken nach 30 Jahren letztmals ersetzt. Die Lärche für den Brunnen wurde am 2. Februar 2008 als Mondholz bei abnehmendem Mond geschlagen. Die Herkunft der Brunnenfigur ist unbekannt. Der Brunnen steht seit 1981 unter kantonalem Denkmalschutz.
  • Das Türalihus („Türmchenhaus“) stand mehrere Jahrzehnte leer und drohte zu zerfallen. In einem ersten Arbeitsgang wurden Fassade und Dach restauriert, später das Innere. Geplant ist der Einbau von zwei Ferienwohnungen. Bei der Restauration der Fassade kamen Reste einer Sonnenuhr aus dem 15. Jahrhundert zum Vorschein. Die aufwendige Renovation soll gegen Ende 2012 abgeschlossen sein.
  • Das Jooshuus, ein Bauernhaus mit angebautem Stall und gemauertem Wohnturm, war seit 50 Jahren unbewohnt und kam durch eine Schenkung der Erbengemeinschaft an den Verein «Valendas Impuls». Die ältesten Teile gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Das Haus soll nach denkmalpflegerischen Grundsätzen restauriert werden und als Wohnhaus des 19. Jahrhunderts eingerichtet werden.
  • Im Engi-Stall neben dem Brunnen werden Ausstellungen gezeigt.

Der Verein «Valendas Impuls» wurde 2004 gegründet. Er organisiert verschiedene Anlässe wie beispielsweise die Musiktage Valendas und setzt sich für eine nachhaltige Dorfentwicklung und Pflege des Dorfbildes ein.

Panoramabild, bei der Dorfkirche links beginnend über die Ruinaulta mit Blick in die Gruob bis zur fruchtbaren Terrasse rechts
Panoramabild, bei der Dorfkirche links beginnend über die Ruinaulta mit Blick in die Gruob bis zur fruchtbaren Terrasse rechts

Literatur

  • Donat Caduff: Augenschein in Valendas, Verlag Bündner Monatsblatt, 2005
  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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