Vasarely

Vasarely
Fassade des Bonner Juridicums von Victor Vasarely

Victor Vasarely (ungarisch: Vásárhelyi Győző; * 9. April 1906 in Pécs; † 15. März 1997 in Paris) war ein französischer Maler und Grafiker ungarischer Abstammung. Er lebte seit 1930 in Paris. Vasarely prägte die künstlerische Richtung Op Art und gilt als berühmtester Vertreter dieser Richtung in der Welt. Sein erstes großes Werk Zebra gilt heute als das erste Werk der Op Art.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einem Studium an der Budapester Akademie emigrierte er 1930 nach Paris und arbeitete zunächst als Werbegrafiker. Bereits zu diesem Zeitpunkt versuchte er Dreidimensionalität ohne Nutzung der klassischen Zentralperspektive zu erzielen. Das Formenvokabular seines künstlerischen Schaffens umfasst Quadrat, Raute, Dreieck, Kreis und Stabform. Dabei nutzte er konsequent kinetische Effekte und optische Phänomene.

Vasarely Skulptur in Pécs, Ungarn

Victor Vasarely wurde am 9. April 1906 in Pécs in Ungarn geboren. Er studierte in Budapest an der Podolini-Volkmann Akademie. Später besuchte er die von Sándor Bortnyik in der Tradition des Bauhauses geführte Mühely Schule für Grafik. 1930 zog er nach Paris, wo er zwischen 1930 und 1940 als kommerzieller Künstler arbeitete, und hauptsächlich Poster entwarf.

Vasarely entwickelte dabei Interesse an trompe-l’oeil (Täuschung des Auges) Effekten, grafischen Mustern und Illusionen des Raumes. Ab 1944 widmete er sich ausschließlich dem Malen. In diesem Jahr hatte er auch seine erste Einzelausstellung in der Galerie Denise René, Paris. Hier zeigte er, neben Schachbrettmustern und sich widerstrebenden Mustern, auch figürliche Motive. 1947 entschloss sich Vasarely, sich auf konstruktiv geometrische, abstrakte Motive zu konzentrieren. In den späten 1950er Jahren leistete er Pionierarbeit auf dem Gebiet der Op Art.

Seine Werke sind gekennzeichnet durch ein aggressives Zusammenspiel verschiedener Arten von Mustern. Sie basieren auf einer gewissen Anzahl standardisierter Grundformen und Farben, die auf die verschiedensten Arten aneinandergereiht und variiert werden.

Victor Vasarely hat in den Jahren 1965 und 1967 zahlreiche internationale Kunstpreise gewonnen. Vasarely war Teilnehmer der documenta 1 (1955), der documenta II (1959), der documenta III (1964) und auch der 4. documenta im Jahr 1972 in Kassel. 1970 gründete er ein Museum mit seinen eigenen Arbeiten auf den Chateau de Gordes (1996 geschlossen) und 1976 die Vasarely Foundation in Aix-en-Provence, ebenfalls 1976 Eröffnung des Vasarely-Museums in Pécs, Ungarn, im Geburtshaus des Künstlers. 1987 Eröffnung des Vasarely-Museums im Schloss Zichy, Budapest, Ungarn. Seit 1961 lebte er in Annet-sur-Marne, wo er am 15. März 1997, im Alter von 91 Jahren verstarb.

Sein Sohn Jean Pierre (1934–2002) wurde unter dem Namen Yvaral als Künstler bekannt.

Werke

Sein Werk ist von verschiedenen Perioden geprägt, die mitunter parallel verliefen oder sich überschnitten haben.

Bekannte Werke stammen vor allem aus folgenden Perioden:

  • Periode Noir-Blanc (1955–1963), in der er mit dem Konstrast der Farben Weiß und Schwarz spielt
  • Hommage à l‘hexagone (1964–1972), in der er mit Hell-Dunkel-Effekten physikalisch nicht mögliche Perspektiven entstehen lässt.
  • Universelle Strukturen – Vega (ab 1969), in der er ein regelmäßiges Gitter so verformt, dass es optisch den zweidimensionalen Raum verlässt.

Zitat Vasarely: „Die Kunst ist künstlich und keineswegs natürlich: Schaffen heißt nicht die Natur nachahmen, sondern ihr gleichkommen und sie sogar mittels einer Erfindung, deren unter allem Lebenden nur der Mensch fähig ist, übertreffen.“

  • Werke (Auswahl):
    • 1957. „Markeb-Neg“
    • 1968, „Vega 200“
    • 1969, „PAUK-SP“
    • 1970, „Vaar“
    • 1978, „Gestalt-Rugó“

Als Gebrauchsgrafiker entwarf er u. a. das Signet für Renault.

In späteren Lebensjahren kritisierte er die Entwicklungen innerhalb der abstrakten Kunst mit den bekannten Worten: „Die Kunst ist zum Niemandsland geworden. Jeder kann sich zum Künstler oder gar zum Genie ernennen. Jeder Farbenfleck, jeder Kritz und jeder Kratz kann zum Kunstwerk im Namen des heiligen Subjektivismus erklärt werden.“

Museum Fondation Vasarely in Aix-en-Provence

Museen

Ein Vasarely-Museum befindet sich in seiner Geburtsstadt Pécs in Ungarn. Werke Vasarelys sind etwa auch in einem Museum im Budapester Stadtteil Óbuda ausgestellt. In der Fondation Vasarely in Aix-en-Provence werden 42 Monumentalwerke sowie einige Werkstudien zur Entstehung ausgestellt.

Weblinks


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