Ver.di Jugend

Ver.di Jugend
ver.di Jugend
Logo
Gründungsjahr: 2001
Sitz: Berlin
Mitglieder: 102.143
(Stand: Juni 2011)
Internet
Website: http://jugend.verdi.de

Die ver.di Jugend ist die Jugendorganisation von ver.di (Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft). In ihr sind alle Mitglieder bis zum vollendeten 27. Lebensjahr automatisch organisiert. Die Gewerkschaft ver.di entstand 2001 im Zuge des Zusammenschluss der fünf Einzelgewerkschaften Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG), Deutsche Postgewerkschaft (DPG), Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, IG Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst (IG Medien) sowie Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) Die ver.di Jugend setzt sich insbesondere mit den Arbeitsbedingungen von Auszubildenden, mit Bildungspolitik und mit Sozialpolitischen Themen auseinander. Sie führt in diesem Rahmen auch Aktionen und Kampagnen durch.[1] Vorsitzender der ver.di Jugend ist derzeit Jörg Grünefeld, der auf der letzten Bundesjugendkonferenz mit 92 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden ist. Stellvertretende Vorsitzende sind Hülya Dogan und Daniela Catalano..[2]

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Die ver.di Jugend ist in Bundes-, Landes-, Bezirksebene und in 13 Fachbereiche unterteilt. Auf Bundes-, Landes- und Bezirksebenen sind jeweils Vertreter der Fachbereiche und der Bezirke stimmberechtigt vertreten. Das höchste Gremium ist die Bundesjugendkonferenz, die alle vier Jahre stattfindet (zuletzt: 12. - 15. Mai 2011). Zwischen den Konferenzen führt der Bundesjugendvorstand, die Geschäfte der ver.di Jugend. In ihm sind ehrenamtliche Vertreter der 11 Landesbezirke und der 13 Fachbereiche vertreten. Dem Bundesjugendvorstand sitzt nach der Richtlinie der ver.di Jugend eine Geschäftsführung (GF) vor, die von der Bundesjungendkonferenz gewählt wird. Auf allen Ebenen werden hauptamtliche Jugendsekretäre eingesetzt um die Arbeit der Mitglieder zu unterstützen. Bundesjugendsekretär ist Ringo Bischoff.[3]

Landesbezirke

Das Reichstagsgebäude in Berlin bei einer Aktion der ver.di Jugend

Die ver.di Jugend unterteilt sich in folgende Landesbezirke:[4]

  • Baden–Württemberg
  • Niedersachsen / Bremen
  • Bayern
  • Saar
  • Rheinland-Pfalz
  • Hessen
  • Nordrhein – Westfalen
  • Sachsen – Sachsen-Anhalt, Thüringen
  • Berlin/Brandenburg
  • Nord
  • Hamburg

Fachbereiche

Es bestehen, analog zur Gesamtorganisation ver.di, folgende Fachbereiche:[5]

  • FB 01 – Finanzdienstleistungen
  • FB 02 – Ver- und Entsorgung
  • FB 03 – Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
  • FB 04 – Sozialversicherung
  • FB 05 – Bildung, Wissenschaft und Forschung
  • FB 06 – Bund und Länder
  • FB 07 – Gemeinden
  • FB 08 – Medien, Kunst und Industrie
  • FB 09 – Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung
  • FB 10 – Postdienste, Speditionen und Logistik
  • FB 11 – Verkehr
  • FB 12 – Handel
  • FB 13 – Besondere Dienstleistungen

Die Fachbereiche verfügen teilweise über eigene Jugendgremien auf Bundes-, Landes-, Bezirks-, sowie Ortsebene. Die gesamt Organisationsstruktur ist in der Jugendrichtlinie der ver.di Jugend geregelt.

Mitglieder

In der ver.di Jugend sind alle ver.di Mitglieder bis zum vollendeten 27. Lebensjahr automatisch organisiert. Auch die ver.di Jugend hat lange mit Mitgliederrückgängen kämpfen müssen. Sie hat zur Zeit 103.821 Mitglieder (Stand: Juli 2010). Die Mitgliederstärksten Landesbezirke sind momentan Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Mitgliederstärkster Fachbereich ist der Fachbereich 12 gefolgt von Fachbereich 3 und Fachbereich 10. Der monatliche Regelbeitragssatz für Mitglieder entspricht 1% des monatlichen Bruttoverdienstes. Schüler, Studierende, Wehr-, Zivildienstleistende zahlen jeweils nur einen Betrag von monatlich € 2,50.[6]

Jugendliche betriebliche Interessenvertretungen

Verdinand - Das Maskottchen der ver.di Jugend

Die ver.di Jugend unterstützt aktiv die jugendlichen Interessenvertretungen in den Betrieben ihrer Mitglieder. Dies sind Jugend- und Auszubildendenvertreter (JAV) und Auszubildendenvertreter (AV) nach Bestimmungen der Landespersonalvertretungsgesetze, dem Betriebsverfassungsgesetz und individueller betrieblicher Vereinbarungen. Sie bietet den jungen Interessenvertretern im Betrieb fachliche und praktische Unterstützung an. Zudem organisiert sie für die Interessenvertreter Schulungen und Seminare, die unmittelbar mit ihrer täglichen Arbeit im Betrieb verbunden sind. Ebenso stellt sie den jungen Interessenvertretern die Möglichkeit zur Verfügung, sich über die Gremienarbeit in das gewerkschaftliche Leben aktiv einzubringen. Die ver.di Jugend unterstützt die jugendlichen Interessenvertreter auch in Wahlangelegenheiten.[7]

Seminare / Schulungen

Die ver.di Jugend bietet Seminare zu unterschiedlichen Themen an. Diese beziehen sich nicht nur auf gewerkschaftliche Themen im engeren Sinne, sondern auch auf gesellschaftspolitische und kulturelle Themen. Darüber hinaus werden Grundqualifikationen wie zum Beispiel Rhetorik vermittelt. Diese Seminare sind bis auf Ausnahme der arbeitgeberfinanzierten Seminare für JAV- bzw. AV-Mitglieder, für ver.di Mitglieder überwiegend kostenfrei. Ergänzt wird dieses Angebot durch JAV Arbeitskreise. Dies sind ein Tagesschulungen zur Weiterqualifizierung. Hier wird zum Beispiel die aktuelle Rechtsprechung behandelt.[8]

Service vor Ort

Die ver.di Jugend bietet ihren Mitgliedern kostenfreien Service und Beratung in allen Fragen, welche die Ausbildung und Arbeit betreffen. Die Mitgliedschaft schließt auch einen juristischen Rechtsschutz mit ein. Darüber hinaus bietet sie auch weitere Zusatzversorgungen an, wie z.B. eine Freizeit Unfallversicherung. Für reibungslose Abläufe stehen den ehrenamtlichen Mitgliedern der ver.di Jugend hauptamtliche Jugendsekretäre zur Verfügung. Sie sind allerdings von der Gremienbildung der Ehrenamtlichen ausgeschlossen, womit das demokratische Urteilsvermögen den Mitgliedern erhalten bleiben soll.

Tarifarbeit

Die ver.di Jugend stellt eigenständige Tarifkommissionen auf, die mit den Arbeitgebern eigene, an die Bedürfnisse von Jugendlichen angepasste, Tarifverträge für Auszubildende abschließt. Hierfür bietet die ver.di Jugend ihren Mitgliedern spezielle Tarifschulungen an, um sie auf die Situation der Tarifverhandlung vorzubereiten und diesbezügliches Wissen zu vermitteln.

Aktionen / Kampagnen

Die ver.di Jugend veranstaltet zu vielen Themen die die Jugendlichen und Auszubildenden betreffen Aktionen und Kampagnen in verschiedensten Formen. So werden von der ver.di Jugend z.B. kreative Straßenproteste und Demonstrationsformen, Öffentliche Aufklärungs- und Informationsarbeit betrieben. Sie positioniert sich aktiv und öffentlich zu aktuellen politischen Geschehnissen.

Ein Schwerpunktthema ist die Gleichstellung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Über diverse Foren und Gremien arbeitet sie mit anderen Organisationen die antirassistisch engagiert sind zusammen.

2009 gab es die bisher größte Kampagne der ver.di Jugend "Was soll Politik?". Im "Superwahljahr" zielte diese Kampagne darauf ab jungen Menschen die Politik näher zu bringen und forderte indirekt dazu auf wählen zu gehen. Anders als vorherige Kampagnen war diese interaktiv und wurde über Soziale Netzwerke verbreitet. Auf der Website http://www.wassollpolitik.de konnten sich Aktive und Interessierte verschiedene Vorschläge zu Aktionsformen vergegenwärtigen. Nach durchgeführten Aktionen konnten Fotos und Videos hochgeladen werden. Ein weiterer Bestandteil der Website bestand darin die Frage "Was soll Politik?" zu beantworten. Die Ergebnisse wurden immer wieder auf der Website eingeblendet. Zielsetzung der Kampagne war es, Jugendbezogene Themen für den Bundestagswahlkampf und die Zeit danach zu setzen.

Das Portal steht den Mitgliedern nach dem Bundestagswahlkampf 2009 immer noch für die Jugendpolitische Arbeit zur Verfügung.

Programmatik

Auf der alle vier Jahre stattfindenden Bundesjugendkonferenz der ver.di Jugend werden die inhaltlichen Schwerpunkte der ver.di Jugend festgelegt.

Grundlage der Arbeit der ver.di Jugend ist das politische Programm der ver.di Jugend mit folgenden Inhaltsschwerpunkten:

  • Präambel „Selbstverständnis“
  • Bildung
  • Arbeit- und Erwerbstätigkeit
  • Tarifpolitik
  • Soziale Sicherung
  • Jugend und Politik
  • Gleichberechtigung der Geschlechter und Lebensformen
  • Miteinander leben
  • Ökologie
  • Frieden und Abrüstung
  • Internationale Solidarität
  • Unsere Zukunft

DGB-Jugend

Die ver.di Jugend ist Teil der DGB-Jugend und damit Teil eines bundesweit anerkannten Jugendverbandes nach dem Jugendhilferecht. In einzelnen Bundesländern ist die ver.di-Jugend darüber hinaus als eigener freier Träger der Jugendhilfe anerkannt.

Weblinks

  • ver.di Jugend – Die offizielle Seite der ver.di Jugend
  • Was soll Politik? Kampagnenseite der ver.di Jugend
  • JAV Informationsseite für Jugendauszubildendenvertretungen

Einzelnachweise

  1. http://jugend.verdi.de/community/vereint_kaempfen
  2. Geschäftsführung wiedergewählt
  3. Ver.di Jugend: Impressum vom 11. August 2008. Abgerufen am 23. Juni 2011.
  4. http://jugend.verdi.de/service/vor_ort
  5. http://www.verdi.de/ver.di_von_a_bis_z/satzung
  6. http://www.verdi.de/ver.di_von_a_bis_z/satzung
  7. http://www.jav.info/Startseite
  8. http://www.verdi-bildungsportal.de/jugendseminare

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