Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter

Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter
Emblem des Verbandes
Gartenanlagen als Naherholungsgebiete in der DDR

Der Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (kurz VKSK) war eine Massenorganisation in der Deutschen Demokratischen Republik. Er sollte im sozialistischen Selbstverständnis die Entfaltung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Tätigkeit seiner Mitglieder fördern und gleichzeitig ihrer Erholung dienen.[1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 23. November 1948 wurden die „Anordnungen über die Bildung der Kleingartenhilfe des FDGB“ erlassen. In der Folgezeit werden Orts- und Kreisverbände errichtet.
Die „Kleingartenhilfe des FDGB e.V.“ wurde 20. März 1950 als gemeinnützig anerkannt, am 3. Juli 1952 stimmte das Sekretariat des Bundesvorstandes des FDGB ihrer Loslösung zu.

Am 15. Juli 1952 beschloss das Politbüro der SED die Bildung des VKSK. Dessen Zentralverband konstituierte sich am 16. Oktober 1952 und nahm zum 1. Januar 1953 seine Arbeit auf.

Das Zentralkomitee (ZK) der SED lehnte am 11. Mai 1953 jedoch die Verbandsgründung ab. Es entbrannte eine Diskussion über die Reorganisation des Verbandes, in deren Folge das ZK am 9. Dezember 1953 die Auflösung des Zentralverbandes und den Aufbau des VKSK beschränkt auf Orts- und Kreisebene beschloss.

Der Ministerrat der DDR erließ am 22. April 1954 die „Verordnung zur Förderung des Kleingarten- und Siedlungswesen und der Kleintierzucht“. Die Kreisverbände des VKSK wurden den örtlichen Räten unterstellt und dort als juristische Person geführt. Am 22. April 1959 stimmte das ZK der Gründung des Zentralverbandes des VKSK zu. Der zentrale Verband des VKSK gründete sich am 29. November 1959 in Leipzig und gestaltete sich zentralistisch als eigenständige Organisation. Es folgten Verbandstage in Leipzig (1963 und 1966) und Berlin (1965). 1962 zählte der VKSK rund 850.000 Mitglieder.
Die SED nahm am 22. Mai 1976 auf ihrem IX. Parteitag ein neues Programm an, aufgrund dessen in der Folgezeit die Kleingärtner stärker gesellschaftlich anerkannt und gefördert wurden. Am 15. September 1977 verfügte die DDR-Regierung die Erhöhung der Anzahl der Kleingartenanlagen. Weitere Verbandstage fanden in Magdeburg (1977), Karl-Marx-Stadt (1982) und Dresden (1988) statt.

Der VKSK hatte 1988 rund 1,5 Millionen Mitglieder. Neben der Sparte der Kleingärtner waren Fachsparten wie Rassegeflügel-, Rassekaninchen-, Ziergeflügel-, Exoten- und Kanarien-, Edelpelztier-, Ziegen- und Milchschafe-, Rassehunde- und Rassekatzen- und Bienenzüchter angeschlossen.

Auflösung

Der Außerordentliche Verbandstag vom 27. Oktober 1990 in Berlin löste die Organisation zum 31. Dezember 1990 auf. Aus den Kreisverbänden entstand in den DDR-typischen Datschensiedlungen eine Vielzahl von Gartenvereinen.

Aufgrund der bayerischen Nachfolgeregelung zum Radikalenerlass müssen sich in Bayern Bewerber für den öffentlichen Dienst zu einer Funktion im VKSK erklären.

Weblinks

 Commons: Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meyers Universallexikon in vier Bänden, Band IV, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1. Auflage 1980, Lizenz-Nr. 433130/90/80, S. 445

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste von Printmedien der DDR — 1981 erschienen in der DDR 1770 verschiedene Zeitungen, Zeitschriften, Journale und Magazine in einer Gesamtauflage von rund 40 Millionen, davon etwa 500 Fachzeitschriften (1982: 519) mit ungefähr 20 Millionen Exemplaren. Nach der… …   Deutsch Wikipedia

  • ZDRK — Der Zentralverband Deutscher Rasse Kaninchenzüchter (ZDRK) ist eine Dachorganisation der Rassekaninchenzüchter in Deutschland. Dem Verbandes gehören 20 Landesverbände mit 4.753 Vereinen und 416 Clubs an. Hinzu kommen noch 629 Frauen und 2.643… …   Deutsch Wikipedia

  • Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter — Der Zentralverband Deutscher Rasse Kaninchenzüchter (ZDRK) ist die größte Dachorganisation von Rassekaninchenzüchtern in Deutschland. Neben dem ZDRK existiert der 1892 gegründete, deutlich kleinere Bund Deutscher Kaninchenzüchter.… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Widder — Ein Widderkaninchen Männchen Die Widderkaninchen sind eine Gruppe von Kaninchenrassen verschiedener Größe. Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale der Widderkaninchen 2 Geschichte der Widderkaninchen …   Deutsch Wikipedia

  • Zwergwidder — Ein Widderkaninchen Männchen Die Widderkaninchen sind eine Gruppe von Kaninchenrassen verschiedener Größe. Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale der Widderkaninchen 2 Geschicht …   Deutsch Wikipedia

  • Zwergwidderkaninchen — Ein Widderkaninchen Männchen Die Widderkaninchen sind eine Gruppe von Kaninchenrassen verschiedener Größe. Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale der Widderkaninchen 2 Geschicht …   Deutsch Wikipedia

  • DDR — Deutsche Demokratische Republik …   Deutsch Wikipedia

  • German Democratic Republic — Deutsche Demokratische Republik …   Deutsch Wikipedia

  • SED-Diktatur — Deutsche Demokratische Republik …   Deutsch Wikipedia

  • SED-Staat — Deutsche Demokratische Republik …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”