Vermasse

Vermasse
Subdistrikt Vemasse
Vemasse (Osttimor)
DMS
Hauptstadt Vemasse
Fläche 374 km²[1]
Einwohnerzahl (2004)[2] 8.886
Sucos Einwohner
Caicua 6
Loilubo 1.335
Ossoala 763
Ostico 1.240
Uaigae 382
Uatu-Lari 654
Vemasse 4.506
Übersichtskarte
Vemasse Westen im des Distrikts Baucau
Lage des Distrikts Baucau

Vemasse (Vemase, Vermasse, Vemassey, Vemace) ist der Name verschiedener Verwaltungseinheiten im Nordwesten des osttimoresischen Distrikt Baucau. Der Name stammt vom ehemaligen Königreich von Vemasse.

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Das Dorf Vemasse ist der Hauptort des Subdistrikts und des Sucos Vemasse. Das Dorf liegt 28 km westlich der Distriktshauptstadt Baucau (39 km auf der Straße) und 70 km östlich von der Landeshauptstadt Dili auf einer Höhe von 138 m über dem Meer. Es liegt an der Nordküste Timors an der verhältnismäßig gut ausgebauten Küstenstraße, die Dili mit dem Osten des Landes verbindet.

Im November 2005 starben zwei timoresische Polizisten durch eine Bombe, die in Vemasse auf ihr Fahrzeug geworfen wurde.

Subdistrikt

Verwaltungsgliederung von Baucau

Der Subdistrikt nimmt den Westen des Distrikts Baucau ein. Im Osten grenzt er an die Subdistrikte Baucau und Venilale, im Süden an den Distrikt Viqueque und im Westen an den Distrikt Manatuto. Die wichtigsten Flüsse Vemasses sind der Laleia und der Manuleiden. Sie führen aber nur in der Regenzeit Wasser.

Vemasse teilt sich in sieben Sucos: Caicua, Loilubo, Ossoala, Ostico, Uaigae, Uatu-Lari und Vemasse (Vemase).

Im Subdistrikt leben 8.886 Menschen (2004). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher des Waimaha, das zu den Kawaimina-Sprachen gehört und als solche den Status einer Nationalsprache hat. Außerdem wird hier die Nationalsprache Galoli gesprochen. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,3 Jahre.[1]

84 % der Haushalte baut Reis an, 73 % Kokosnüsse, 70 % Mais, 59 % Maniok und 20 % Kaffee.[1]

Im Dorf Wailakama nahe Vemasse wurde Carlos Filipe Ximenes Belo, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger Bischof von Dili geboren.

Das Königreich von Vemasse

Ein Großteil des Distrikts Baucau war früher Teil des Königreichs von Vemasse oder stand unter dessen Einfluss.

Im September 1731 rebellierte das Reich von Varella gegen die Portugiesen. Vemasse unterstützte die Rebellen. Ein Friedensvertrag wurde am 16. März 1732 geschlossen. 1752 existierte bereits eine katholische Kirche in Vemasse.

Laut mündlichen Überlieferungen waren die Mitglieder der Herrscherfamilie Topasse, die aus Larantuka, an der Ostspitze der Insel Flores stammen. Über Oecussi waren sie im 18. Jahrhundert nach Osttimor gekommen, in der Erwartung die Portugiesen würden hier ihre neue koloniale Hauptstadt auf Timor gründen, nachdem sie 1769 aus Lifau vertrieben worden waren. Im selben Jahre wurde dann aber Dili zum neuen Sitz des Gouverneurs ausgebaut. Dom Felipe de Freitas Soares, der Herrscher von Vemasse war einer von 42, die kurz darauf in Dili Portugal ihre Treue schworen.

Anfang des 19. Jahrhundert wurde Dom Felipe de Freitas, der uneheliche Sohn des Liurais, von Gouverneur João Vicente Soares da Veiga (1804 bis 1807) als erster timoresischer Rebell nach Goa verbannt. Bisher war diese Strafe nicht üblich gewesen.

Schließlich wurde der Führer der Topasse, der Galoli sprechende Dom Domingos da Costa Freitas (auch Gali Kai) von den Portugiesen zum Dato-hei (timoresischer Fürst) von Vemasse gemacht.

1859 führte Dom Domingos de Freitas Soares eine kleinere Revolte gegen die Portugiesen, die aber schnell niedergeschlagen wurde. Dom Domingos wurde noch im selben Jahr ins Exil nach Lissabon geschickt. Bereits im Frühjahr 1861 unterstützte Vemasse die Kolonialmacht mit Kämpfern gegen den Aufstand in Laclo.

Das Bündnis Vermasses mit den Portugiesen endete endgültig mit der Rebellion von 1867. Im August erhoben sich die Einwohner von Vemasse und belagerten Lalcia. Gouverneur Texeira da Silva beendete die Belagerung und schlug den Aufstand mit Hilfe verbündeter Liurais (timoresische Kleinkönige) nieder. Der Liurai von Vemasse wurde durch seinen Stellvertreter, dem Dato-hei ersetzt, der einen Bündnisschwur ablegte und friedliche Beziehungen zu den Nachbarn versprach. 1869 wurde der Sohn Gali Kais, Dom Francisco da Costa Freitas zum Liurai von Baucau ernannt, während sein Schwiegersohn Tomas de Costa Soares Dato-hei von Letemumo wurde.

1882 kam es zu Kämpfen zwischen Vemasse und Laleia, wofür der Kommandant der Militärkommandantur verantwortlich gemacht wurde.

Enge Beziehungen herrschten mit der von den Niederlanden dominierten Insel Kisar. Regelmässig besuchte man sich, Handel mit Gold und Wasserbüffel wurde getrieben und der Raja von Vonreli auf Kisar zahlte einen Tribut an den Liurai von Vemasse. Erst Ende des 19. Jahrhunderts unterband der portugiesische Gouverneur Timors José Celestino da Silva (1894 bis 1908) jeden Kontakt, da sich der Raja weigerte vom Protestantismus zum katholischen Glauben überzutreten. Doch bereits 15 Jahre später wurden die Kontakte erneuert, als der Raja von Kisar mit einer Flotte von 20 kleinen Schiffen am Strand von Baucau anlegte.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c Census of Population and Housing Atlas 2004
  2. Statistisches Amt Timor-Leste Census 2004
  3. History of Timor – Technische Universität Lissabon

Weblinks

-8.5166666666667126.216666666677Koordinaten: 8° 31′ S, 126° 13′ O


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