Viadukt von Schildesche

Viadukt von Schildesche

52.054779778.5699796690Koordinaten: 52° 3′ 17,2″ N, 8° 34′ 11,9″ O

Das Schildescher Viadukt
Überführt Bahnstrecke Hamm–Minden
Unterführt Johannisbach
Ort Schildesche, Bielefeld
Konstruktion Bogenbrücke
Gesamtlänge 360
Breite 2 x 10
Längste Stützweite 40
Konstruktionshöhe 0
Höhe 10
Fertigstellung 1983 (1847)
Höhe über dem Meeresspiegel 90 m ü. NN
Schildescher Viadukt
Schildescher Viadukt 1917

Der Schildescher Viadukt liegt auf dem Gebiet des Bielefelder Stadtbezirks Schildesche. Der Viadukt führt die Bahnstrecke Hamm–Minden über das Johannisbachtal und ermöglicht, die Strecke schon ab Brake auf Hügelrücken zu führen und so den Anstieg zum Bielefelder Pass, einem Einschnitt im Teutoburger Wald, sehr gering zu halten.

Geschichte

Das ursprüngliche Bauwerk wurde 1847 als Teil der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft zweigleisig mit 28 Bögen fertiggestellt. Im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Strecke wurde 1917 ein weitgehend baugleicher zweiter Viadukt nur wenige Meter entfernt parallel zum ersten errichtet.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde vorsichtshalber eine zweigleisige, aber kurven- und steigungsreiche Umgehungsstrecke angelegt, die so genannte „Gummibahn“.

Die beiden außerordentlich solide ausgeführten Viadukte hielten zunächst mehreren Luftangriffen stand. Am 14. März 1945 erfolgte bei einem Luftangriff der 617th Squadron der Royal Air Force der erstmalige Einsatz einer Grand-Slam-Bombe. Diese neu entwickelte, zehn Tonnen schwere Bombe war bis dahin die schwerste ihrer Art. Als Folge der Detonation starben in Schildesche mindestens 50 Einwohner und einige der gemauerten Segmente des Viadukts stürzten ein, was ihn unbrauchbar machte.

Wegen seiner immensen Bedeutung wurde der nordwestliche Viadukt kurz nach Ende des Krieges provisorisch mit einer zweigleisigen Stahlstrebenkonstruktion aus Mitteln der Pionierausrüstung der Wehrmacht wieder aufgebaut und der Güterverkehr darüber geführt. Bis zur Fertigstellung einer neuen südöstlichen Brücke im Jahre 1965 wurde der Personenverkehr weiterhin über die „Gummibahn“ geführt, bei langen Zügen mit Vorspannloks, die sich am Bahnhof Brake bereithielten. Das Provisorium der nordwestlichen Überführung wurde erst 1983 durch eine neue Brücke ersetzt. Die "Gummibahn" wurde nach der Fertigstellung des Viaduktes vollständig zurückgebaut.

Seit 1982 wird der Johannisbach zum Obersee gestaut, der westlich des Viadukts liegt. Die Staumauer befindet sich einige Meter östlich des Viadukts.

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