Vickers 432

Die Vickers 432 war ein schwerer Höhenjäger und die letzte Jagdflugzeugkonstruktion der Firma Vickers, mit der sie auch konstruktiv Neuland betrat.

Das Muster entstand um die ab Ende 1940 auftauchenden Höhenbomber und -aufklärer Junkers Ju 86P und R abfangen zu können. Der Type 432 war ein zweimotoriger Eindecker in Schalenbauweise. Das Profil des Flügels wurde von geformten Metallplatten gebildet, sie trugen zwei über die gesamte Spannweite reichende Holmgurte und anstelle von Rippen gurtartige Versteifungen, so dass ein sehr fester Torsionskasten entstand. Der Rumpf bestand aus auf eng stehenden Spanten aufgenieteten Schalen, wobei zur Widerstandsverringerung die gesamte Zelle senkgenietet und poliert war. Ebenfalls zur Widerstandsminimierung waren die Kühler in einem Kanal des Mittelflügels untergebracht. Die Bewaffnung war in einer Wanne unter dem Rumpf zusammengefasst. Die Arbeiten gingen aber nur langsam voran, da einerseits die deutschen Höhenmaschinen nur in geringer Anzahl auftraten und zu ihrer Abwehr bereits Höhenversionen der Spitfire verfügbar waren. Der erste Prototyp der Typ 432 flog am 24. Dezember 1942, der zweite Prototyp wurde bereits nicht mehr vollendet. Bei der Flugerprobung zeigten sich Probleme während des Rollens und bei Start und Landung, welche durch Änderungen an Fahrwerk, Leitwerk und der Querrudern beseitigt wurden. In Höhen über 7.000m zeigten sich aber immer wieder Probleme im Motorlauf, deren Ursachen in den 28 bis Ende 1944 erfolgten Testflügen nicht ermittelt werden konnten. Das Projekt wurde dann abgebrochen, die vorgesehene Höhenkabine kam schon nicht mehr zum Einbau. Die Maschine diente im Vickers-Werk als Erprobungsträger, u.a. auch im Rahmen der Entwicklung der Vickers-Armstrong Windsor.

Technische Daten

Vickers Type 432 :
Kenngröße	Daten
Länge	12,38 m
Flügelspannweite	17,34 m
Höhe	4,19 m
Tragflügelfläche	40,96 m²
Leermasse	7.430 kg
Startmasse	9.150kg
Antrieb	Zwei Reihenmotore Rolls-Royce Merlin 61 mit je 1.565 PS
Höchstgeschwindigkeit	612 km/h in 4.570 m Höhe
Steiggeschwindigkeit	13,96 m/s in Bodennähe
Dienstgipfelhöhe	11.280 m
Reichweite	2.415 km
Besatzung	Ein Mann
Bewaffnung	Sechs Kanonen 20 mm (Hispano)