Viktor Hierländer

Viktor Hierländer

Viktor Hierländer (* 7. Juni 1900 in Wien; † 20. Jänner 1982) war ein österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer.

Inhaltsverzeichnis

Vereinskarriere

Viktor Hierländer begann seine Karriere 1915 beim Floridsdorfer AC, wo er schon sehr bald in der Kampfmannschaft spielte. Während der Kriegsjahre gehörten die Floridsdorfer zu den stärksten Mannschaften der Liga und bereits in der Saison 1916/17 steuerte der junge Stürmer neun Tore zum Vizemeistertitel bei. Nachdem der FAC zweimal in Folge knapp am SK Rapid Wien gescheitert war, gelang in der Saison 1917/18 der erste (und bislang einzige) Meistertitel in der Vereinsgeschichte.

Im November 1919 verließ Hierländer seinen Stammverein und wechselte nach Deutschland zur SpVgg Fürth, wo er gemeinsam mit Leonhard Seiderer und Andreas Franz einen starken Innensturm bildete. Mit seinem neuen Team stand er im Juni 1920 im Finale um die deutsche Meisterschaft, welches mit 0:2 gegen den 1. FC Nürnberg verloren ging. Hierländer war mit vier Toren erfolgreichster Torschütze des Finalturniers. In drei Saisonen bestritt er 27 Ligaspiele für die Fürther und erzielte dabei 30 Treffer. Im Jahr 1922 verließ er den Verein und spielte zunächst ein Jahr für den TSV Schwaben Augsburg, mit dem er auch süddeutscher Pokalsieger wurde, und schließlich noch eine halbe Saison beim FC Bayern München.

Im Dezember 1923 kehrte er nach Wien zurück und schloss sich dem Wiener Amateur SV an. Zwar versuchte der FAC eine Rückkehr Hierländers mit dem Argument zu erzwingen, dass es anlässlich des Wechsels nach Deutschland keine Freigabe des Vereins gegeben hätte und der Spieler daher in Österreich nur für den FAC spielberechtigt sei, der Verband entschied jedoch zu Gunsten der Amateure. Schon in seiner ersten Saison mit den Violetten gelang der erste Meistertitel in der Vereinsgeschichte, zusätzlich wurde auch der Pokalsieg geholt. In der nächsten Saison musste man sich in der Meisterschaft dem SC Hakoah Wien geschlagen geben, holte jedoch abermals den Pokal. In diesen beiden Saisonen wurde Hierländer meist als rechter Flügelstürmer oder Verbinder eingesetzt, seine Torausbeute blieb jedoch eher bescheiden. Dies änderte sich in der Saison 1925/26 schlagartig, als er in die Sturmmitte rückte. Mit 22 Saisontoren belegte er den zweiten Platz in der Torschützenliste, hinter seinem Mannschaftskollegen Gustav Wieser. Die mittlerweile auf Austria umbenannten Amateure gewannen die Meisterschaft und den Pokal.

Zu Beginn der Saison 1926/27 verlor er jedoch seinen Stammplatz an Matthias Sindelar und kam nur mehr unregelmäßig zum Einsatz. Da nach der erfolgreichen Nordamerikatournee der Hakoah österreichische Spieler in den Vereinigten Staaten hoch im Kurs standen, entschloss er sich zu einem Wechsel nach New York, wohin auch seine Mannschaftskollegen Kálmán Konrád und Johann Tandler wechselten. Hierländer unterschrieb bei den New York Giants, wo er ab Dezember 1926 spielte und in 21 Spielen 10 Tore erzielte. Nach dieser Spielzeit kehrte er nach Wien zurück und beendete seine aktive Karriere nach einer Saison beim Wiener AC, mit dem er noch einmal das Pokalfinale erreichte.

Nationalteam

Sein Debüt im Nationalteam gab er im Dezember 1925 gegen Belgien, wo ihm beim 4:3 Auswärtserfolg ein Treffer gelang. Insgesamt spielte er fünfmal für Österreich und schoss dabei drei Tore, zuletzt wieder gegen Belgien im Jänner 1928. Im selben Monat bestritt er auch ein Spiel in der Wiener Stadtauswahl gegen Paris.

Trainerkarriere

Nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn schlug er eine Karriere als Trainer ein. Seine erste Station war Cracovia Krakau, wo er drei Saisonen lang blieb und im Jahr 1930 den polnischen Meistertitel holte. Danach war er eine Saison bei den Young Boys Bern tätig, ehe er nach Ägypten zu Pro Patria Alexandria wechselte, wo er drei Jahre tätig war. Nach seiner Rückkehr nach Wien übernahm Hierländer 1935 für die nächsten drei Jahre den Trainerposten beim SK Admira Wien und führte die Jedleseer zu zwei österreichischen Meistertiteln. 1938 nahm er ein Angebot des türkischen Fußballverbandes an und war in Ankara für die Trainerausbildung zuständig. Danach war er als Verbandstrainer in Brünn tätig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er ein Engagement beim Niederösterreichischen Fußballverband an, wo er unter anderem die Landesauswahl betreute und im Jugendbereich arbeitete. Daneben war er auch für das österreichische Olympiateam 1952 verantwortlich. In der Saison 1954/55 war er Trainer des SK Rapid, danach war er Vereinssekretär bei der Austria. Im Jahr 1967 betreute er die Amateurnationalmannschaft, welche unter seiner Leitung den Europameistertitel holte.

Erfolge

Weblinks


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