Viljandi

Viljandi
Viljandi
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Staat: Estland Estland
Kreis: Viljandimaa lipp.svg Viljandi
Koordinaten: 58° 22′ N, 25° 36′ O58.36666666666725.683Koordinaten: 58° 22′ N, 25° 36′ O
Höhe: 83 m
Fläche: 14,62 km²
 
Einwohner: 19.870 (2007)
Bevölkerungsdichte: 1.359 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
Telefonvorwahl: (+372) 043
 
Bürgermeister: Kalle Jents
Postanschrift: Linnu 2
71020 Viljandi
Webpräsenz:
Karte von Estland, Position von Viljandi hervorgehoben

Viljandi (deutsch: Fellin) ist eine Hansestadt in Estland und die Hauptstadt des Kreises Viljandi im Süden des Landes. Mit knapp 20.000 Einwohnern ist sie die sechstgrößte Stadt Estlands.

Die Entfernungen zu anderen Städten Estlands betragen: Tallinn 161 km, Tartu 81 km, Pärnu 97 km.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kirche in Viljandi

Die ältesten Siedlungsfunde am Viljandi-See gehen bis ins fünfte Jahrtausend vor Christus zurück. Spätestens in der Wikingerzeit war von den Esten eine Burg errichtet worden. Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1154 durch den Geographen Al-Idrisi.

Im 12. Jahrhundert setzte die erste dauerhafte Besiedlung rund um die Festung Viljandi ein, welche auch wirtschaftliches Zentrum des späteren Sakala-Distriktes wurde.

Nach dem Freiheitskampf im frühen 13. Jahrhundert wurde Viljandi durch den deutschen Schwertbrüderorden erobert. 1224 begann an Stelle der hölzernen Befestigung der Bau einer mächtigen Ordensburg, die als zeitweise größte des Baltikums galt. Sie wurde in den folgenden 200 Jahren immer weiter ausgebaut und modernisiert.

Im Jahre 1283 bekam Fellin die Stadtrechte von dem Ordensmeister Wilhelm von Endorpe verliehen. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde Fellin Mitglied der Hanse und somit wichtiger Punkt auf der Handelsroute von und nach Russland. 1346 wird die Stadt als Hansestadt in Dokumenten der Hanse erwähnt. 1365 wurde in Fellin der Friedensvertrag zwischen Dänemark und der Hanse unterzeichnet.

Während des Livländischen Krieges 1560 wurden Stadt und Ordensburg teilweise zerstört. Im Polnisch-Russischen Krieg Anfang des 17. Jahrhunderts folgte dann die weitestgehende Zerstörung der Anlage. Von der damaligen Pracht zeugen heute nur noch die am See gelegenen Schlossberge mit teilweise unversehrt gebliebenen Mauern.

Unter der schwedischen Herrschaft im 17. Jahrhundert wurde Fellin das Stadtrecht entzogen. Dieser Zustand hielt bis 1783 an, als durch eine Reform Katharina der Zweiten Fellin zur Hauptstadt des Landkreises wurde. Mit dem wachsenden ökonomischen und politischen Einfluss stieg auch die Population Viljandis wieder an. Bis heute ist Viljandi als Kreishauptstadt und mit diversen kulturellen Veranstaltungen ein bedeutendes Zentrum im Süden Estlands.

Politik

Rathaus von Viljandi

Die Stadtverordnetenversammlung Viljandis besteht nach den Wahlen vom 18. Oktober 2009 aus 27 Mitgliedern. Sie verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Parteien und Gruppierungen:

Partei Mandate
Estnische Reformpartei 11
Wahlverein Kodune Viljandi 7
Isamaa ja Res Publica Liit 5
Zentrumspartei 4

Vorsitzender ist Tarmo Loodus von der Isamaa ja Res Publica Liit. Reformpartei, Zentrumspartei, Vaterlandspartei und Volksunion bilden eine Koalition.[1]

Städtepartnerschaften

Viljandi pflegt Städtepartnerschaften mit

Kultur, Bildung, Sport

Viljandi ist Veranstaltungsort des landesweit bekannten, jährlichen „Viljandi Folk Music Festivals“.

Die Universität Tartu unterhält in Viljandi mit der Tartu Ülikooli Viljandi Kultuuriakadeemia eine Höhere Bildungseinrichtung.

Der Verein Tulevik Viljandi spielt in der Meistriliiga, der höchsten estnischen Fußballliga. Der Verein trägt seine Heimspiele im Viljandi Linnastaadion aus.

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Website der Stadt

Weblinks

 Commons: Viljandi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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