Violonist

Violonist
Violone. Moderner Nachbau eines historischen Instruments

Der Violone ist ein historisches Streichinstrument der Gambenfamilie.

Wegen der Bauart gilt er als Brückeninstrument von der Gambenfamilie zum Kontrabass. Er wird im Gegensatz zu den Gamben nicht mehr von den Beinen gehalten, sondern auf den Boden gestellt. Den Violone gibt es sowohl in Gamben- als auch in Violinform. In der Gambenform kommt es auch vor, dass er die violintypischen F-Löcher hat.

Unter diesem Begriff wurden sowohl Achtfußinstrumente (die wie notiert klingen) als auch Sechzehnfußinstrumente (die eine Oktave tiefer klingen) zusammengefasst. Es ist heute im Einzelfall schwierig zu entscheiden, welches Instrument dem Komponisten jeweils zur Verfügung stand.

Violone bei Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach bezeichnete sein tiefstes Streichinstrument immer als Violone und ließ es in vollbesetzten Werken (etwa Kantaten) nur selten pausieren[1]. Nach heutigem Stand der Forschung[2] dürfte in Weimar noch eine lokale Tradition existiert haben, nach der der Violone ein Achtfuß-Instrument war[3]. In Köthener und Leipziger Partituren führt Bach das Instrument immer bis D hinunter, manchmal auch bis C. Hier handelt es sich wohl um zwei verschiedene Sechzehnfußinstrumente, die Bach meist als Violone grosso oder ähnlich bezeichnet. In den Brandenburgischen Konzerten kommen alle drei Instrumente vor[4].

Einzelnachweise

  1. Alfred Dürr, Die Kantaten von Johann Sebastian Bach, Band 1, 1971, ISBN 3-423-0-4080-7.
  2. Laurence Dreyfus, Bach’s Continuo group, ISBN 978-0674060302.
  3. Johann Gottfried Walther, Musikalisches Lexicon oder Musicalische Bibliothek …, Leipzig (bei Wolffgang Deer) 1732, Neudruck, hrsg. von Richard Schaal, Kassel 1953 und 4. Aufl. Kassel und Basel 1986.
  4. Ares Rolf, J. S. Bach, Das sechste Brandenburgische Konzert, Dortmund 2002, ISBN 3-932676-09-2.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • violonist — VIOLONÍST, Ă, violonişti, ste, s.m. şi f. Persoană care cântă la vioară3. [pr.: vi o ] – Din fr. violoniste. Trimis de oprocopiuc, 01.04.2004. Sursa: DEX 98  VIOLONÍST s. v. lăutar. Trimis de siveco, 13.09.2007. Sursa: Sinonime  violoníst s …   Dicționar Român

  • violoníst — s. m. (sil. vi o ), pl. violoníşti …   Romanian orthography

  • concertmaistru — CONCÉRTMAISTRU, concertmaiştri, s.m. Primul violonist (sau instrumentist) al unei orchestre simfonice, de cameră etc., care îl poate înlocui şi pe dirijor. – Din Concert + maistru (după germ. Konzertmeister). Trimis de laurap, 13.09.2007. Sursa:… …   Dicționar Român

  • Rupert Ignaz Mayr — (* 1646 in Schärding/Inn; † 7. Februar 1712 in Freising) war ein deutscher Violonist, Komponist und Hofkapellmeister. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Ferdinand Abel — (* Juli oder August 1682 in Hannover; begraben 3. April 1761 in Köthen) war einer der berühmtesten Violonisten und vor allem Gambenvirtuosen des Barock. Leben Abels Vater war der in Hannover wirkende Komponist, Violonist und Organist Clamor… …   Deutsch Wikipedia

  • Clamor Heinrich Abel — (* 1634 in Hünnefeld; † 25. Juli 1696 in Bremen) war ein deutscher Komponist, Violonist und Organist. Clamor Heinrich Abel ist der Vater des Gambisten und Violonisten Christian Ferdinand Abel und Großvater des Gambenvirtuosen und Komponisten Karl …   Deutsch Wikipedia

  • Jan Dismas Zelenka — Gedenktafel von Vinzenz Wanitschke an der Stelle von Zelenkas Wohnhaus in Dresden Jan Dismas Zelenka (* getauft 16. Oktober 1679 in Launowitz, heute Louňovice pod Blaníkem, in Böhmen; † 23. Dezember 1745 in Dresden; eigentlich Jan Luká …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Michael Nicolai — (* 1629 wahrscheinlich in Ulrichshalben bei Weimar; † 26. Januar 1685 in Stuttgart) war ein deutscher Violonist und Komponist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2.1 Geistliche Vokalwerke …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Samuel Endler — (* 26. Juli 1694 in Olbernhau; † 23. April 1762 in Darmstadt) war ein deutscher Komponist und Hofkapellmeister in Darmstadt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Nachweisbar) 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Küffner — (* 31. März 1776 in Würzburg; † 9. September 1856 ebd.) war ein deutscher Musiker und Komponist. Küffner entstammt einer fränkischen Musikerfamilie, sein Vater war Hofkapellmeister in Würzburg. Er war als Violonist im Würzburger Hoforchester… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”