Vogelpark Walsrode

Vogelpark Walsrode
Ibis-Kolonie in der Freiflughalle

Der Vogelpark Walsrode ist einer der größten Vogelparks der Welt und liegt mitten in der Lüneburger Heide auf dem Gebiet der Gemeinde Bomlitz bei Walsrode, Niedersachsen. Auf dem 240.000 m² großen Gelände leben etwa 4.000 Vögel aus über 700 Arten. Zu sehen sind Vögel aus allen Kontinenten und jeder Klimazone der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Anlagen

Parkanlage mit typischen Volieren und einem der Restaurants im Hintergrund
Flugvorführung mit Ara
Zwei Riesentukane, die Maskottchen des Vogelparks
In der Tropenwaldhalle

Der Vogelpark besteht aus einer Vielzahl von Innen- und Außenvolieren sowie Freigehegen. Daneben hat der Besucher in einer Freiflughalle mit angeschlossener Dünenlandschaft und Wellenanlage sowie in mehreren Gebäuden, wie z. B. dem Tropenwaldhaus, die Möglichkeit, den Vögeln in einer Nachahmung ihrer natürlichen Umgebung ohne trennende Gitter zu begegnen. Während in neueren Bereichen des Vogelparks eher die natürliche Umwelt der Vögel nachgebildet wurde, bestehen die älteren Bereiche zu großen Teilen aus großzügigen Park- und Waldlandschaften, u. a. mit großen Rosen- und Rhododendronbeeten.

Eine besondere Attraktion sind Flugvorführungen auf einer Freilichtbühne. Hier werden nicht nur Flüge von Falken und Adlern wie bei anderen Flugshows gezeigt, sondern unter anderen auch von Papageien, Pelikanen und Laufenten. Auch verschiedene Fütterungsvorführungen und eine von außen einsehbare Vogelbaby-Aufzuchtstation machen den Park insbesondere für Kinder interessant.

Zuchtprogramme

Der Vogelpark besitzt großes internationales Renommee, da er zum einen eine Reihe von Vögeln hält, die in keinem anderen Zoo der Welt zu sehen sind, und zum anderen hier eine Reihe von Erstzuchten gelangen. Der Vogelpark ist am Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen beteiligt und hat unter anderem auch Uhus zur Wiederansiedelung zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus ist er am Zuchtprogramm der Bernierente und vieler weiterer vom Aussterben bedrohter Vogelarten beteiligt.

Geschichte des Vogelparks

Der Park wurde 1962 von dem Walsroder Kaufmann Fritz Geschke als private Zucht von Fasanen und Wasservögeln gegründet. 1964 übergab er den Park an seinen Schwiegersohn Wolf W. Brehm, der den Park insbesondere in den 1970er Jahren rasant ausbaute. 1968 wurde die Paradies-Halle mit einer Fläche von 2.100 m² eröffnet. Es folgten richtungsweisende Bauten wie die Freiflughalle, eine Pinguinanlage und vieles mehr.

Im Jahr 2000 wurde anlässlich der Expo in Hannover die Tropenwaldhalle mit indonesischen Artefakten und asiatischen Vogelarten eröffnet. Später kamen noch die UHU-Burg und das Baumhausdorf hinzu. Das ebenfalls im Vogelpark gelegene Deutsche Vogelbauer-Museum wurde 2006 aufgelöst und bei Sotheby’s versteigert.

Aufgrund geschäftlicher Schwierigkeiten der bisherigen Betreiber wurde der Park im Jahr 2000 von neuen Betreibern übernommen. Während in früheren Jahren auf Showeffekte weitgehend verzichtet wurde, führten die neuen Eigentümer seit 2000 nach und nach Flugvorführungen etc. ein, wodurch die Attraktivität für Besucher gesteigert und der Bestand des Parks gesichert werden konnte. Die Besucherzahl sanken im Jahr 2008 auf 280.000, 50.000 weniger, als für einen wirtschaftlichen Betrieb notwendig. Die drohende Insolvenz konnte im März 2009 durch den Einstieg des belgischen Unternehmens Floralux abgewendet werden[1].

Sonstiges

In der Nähe des Vogelparks befindet sich ein Haltepunkt der Bahnstrecke Bomlitz–Walsrode, auf der Nostalgiefahrten stattfinden.

Literatur

  • Vogelpark Walsrode - viel mehr als Vögel. (Hrsg.: Vogelpark Walsrode), o.O. o.J. (31. A.), 162 S. m. zahlr. Abb.

Weblinks

Belege

  1. „Der Vogelpark Walsrode ist gerettet“, Hamburger Abendblatt, 28. März 2009

52.8809150444449.60290908888897Koordinaten: 52° 52′ 51,3″ N, 9° 36′ 10,5″ O


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