Volker Ratzmann

Volker Ratzmann

Volker Ratzmann (* 23. März 1960 in Helmstedt) ist ein deutscher Politiker von Bündnis 90/Die Grünen und Rechtsanwalt. Er ist Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin, einer der beiden dortigen Fraktionsvorsitzenden und errang bei der Landeswahl 2006 und der Landeswahl 2011 das Direktmandat im Wahlkreis Pankow 8.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Ratzmann wuchs in Bayern (auf einem Gutshof zwischen Augsburg und Donauwörth) und in Niedersachsen, in einem Dorf bei Gifhorn am Südrand der Lüneburger Heide, auf. 1979 macht er sein Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in Gifhorn und beteiligt sich am Kampf gegen das Atommülllager Gorleben. Nach Zivildienst in Freiburg im Breisgau lebte er ab 1981 in Berlin in Wohngemeinschaften der damaligen Hausbesetzerszene, u.a. mit den Brüdern Udo und Harald Wolf. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin arbeitet er seit 1991 als Rechtsanwalt. Seine fachlichen Schwerpunkte sind die Strafverteidigung und das Arbeitsrecht. Er unterhält eine Anwaltssozietät in Berlin-Wilmersdorf u. a. mit der Bundestagsabgeordneten Renate Künast.[1] Ratzmann ist mit der Bundestagsabgeordneten Kerstin Andreae verheiratet, sie haben einen Sohn aus Kerstin Andreaes erster Ehe sowie eine gemeinsame Tochter und einen gemeinsamen Sohn.

Partei, Politik und Parlament

Ratzmann war in den 80er-Jahren Mitglied der Gruppe Internationaler Marxisten. 1986 trat er der AL (Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz), später Bündnis 90/Die Grünen bei. Seit 2001 ist er Abgeordneter im Berliner Abgeordnetenhaus und war von 2003 bis zum November 2011[2] Fraktionsvorsitzender. Bei den Wahlen im Jahr 2006 erlangte er eines der beiden ersten Direktmandate im Osten Berlins. Ratzmann gilt als Pragmatiker. Er ist Mitglied des Kreisverbandes Pankow.

Gremien

  • seit 2003 Mitglied im erweiterten Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Berlin
  • 2006–2010 Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft „Demokratie und Recht“ von Bündnis 90/Die Grünen
  • seit 2008 Mitglied im Bundesparteirat von Bündnis 90/Die Grünen

Kommissionen

  • 2003–2004 stellvertretendes Mitglied in der Kommission von Bundestag und Bundesrat zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung - Föderalismusreform I
  • 2007–2009 stellvertretendes Mitglied in der Kommission von Bundestag und Bundesrat zur Modernisierung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen – Föderalismusreform II

Kandidatur Bundesvorsitz

Mitte Juni 2008 kündigte Volker Ratzmann seine Kandidatur für den Parteivorsitz der Grünen an.[3] Bei der für November angesetzten Wahl auf einem Parteitag (Bundesdelegiertenkonferenz) wollte er gegen seinen Parteikollegen, den Europaabgeordneten Cem Özdemir antreten. Anfang September 2008 zog Ratzmann seine Kandidatur überraschend zurück. Ausschlaggebend für den Verzicht war die bevorstehende Geburt seines ersten Kindes.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bütikofer-Nachfolge bei den Grünen, Künast: Ratzmann soll es machen auf faz.net, 1. Juni 2008, gesehen 6. August 2009
  2. Berliner Grüne rutschen tiefer in die Krise, Hamburger Abendblatt online vom 15. November 2011
  3. Spiegel-Interview auf volker-ratzmann.de
  4. tagesschau.de (nicht mehr online verfügbar)

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