Volker Sellin

Volker Sellin

Volker Sellin (* 27. August 1939 in Hundsdorf (Westerwald)) ist ein deutscher Historiker. Er war von 1987 bis 1991 Rektor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Volker Sellin studierte Geschichte und Philosophie in München, Valdosta, Tübingen, Heidelberg, Florenz und Rom. Er wurde 1968 an der Philosophischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit einer Arbeit über Anfänge staatlicher Sozialreform im liberalen Italien promoviert. 1975 habilitierte er sich in Heidelberg mit einer Schrift über die Finanzpolitik Karl Ludwigs von der Pfalz und seine Staatswirtschaft im Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg.

Sellin erhielt 1977 einen Ruf auf eine Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Stuttgart, 1980 wechselte er als Ordinarius für Neuere Geschichte an die Universität Heidelberg. Er war Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät in Heidelberg (1982–1983, 1997–2000) sowie vom 1. Oktober 1987 bis zum 30. September 1991 Rektor der Universität Heidelberg. In den Jahren 2000 bis 2003 war er Mitglied des Universitätsrats.

Wirken

Sellin war Erasmus-Beauftragter für die Universitäten Catania, Paris IV (Sorbonne) und Poitiers sowie Partnerschaftsbeauftragter für die Universität Montpellier.

Er war Mitglied in der Kommission für Geschichtliche Landeskunde Baden-Württemberg, Wissenschaftlicher Beirat des Deutschen Historischen Instituts in Rom, im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands sowie der Arbeitsgemeinschaft für die neuere Geschichte Italiens.

Sellin ist seit 2000 Ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und war von 2003 bis 2007 Sekretar der Philosophisch-Historischen Klasse. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten publiziert und war von 2000 bis 2006 Mitherausgeber der Zeitschrift The International History Review. Er wurde mit den Ehrendoktorwürden der Universität Catania und der Université Paul-Valéry Montpellier ausgezeichnet. Er ist Ehrenbürger der Stadt Montpellier.

Sellin ist der Doktorvater von Silvana Koch-Mehrin[1], der der Doktorgrad am 15. Juni 2011 vom Promotionsausschuss der Universität Heidelberg entzogen wurde[2].

Schriften

  • Die Universität Heidelberg: dem lebendigen Geist, Ed. Braus Heidelberg 1993, ISBN 3-89466-052-X
  • Die geraubte Revolution. Der Sturz Napoleons und die Restauration in Europa, Vandenhoeck und Ruprecht Göttingen 2001, ISBN 3-525-36251-X
  • Einführung in die Geschichtswissenschaft, Vandenhoeck und Ruprecht Göttingen 2005, ISBN 3-525-01388-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FDP: Koch-Mehrin unter Plagiatsverdacht. In: Süddeutsche Zeitung. 12. April 2011, abgerufen am 16. Juni 2011.
  2. Koch-Mehrin muss Doktortitel abgeben. In: NZZ Online. 15. Juni 2011, abgerufen am 16. Juni 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sellin (Begriffsklärung) — Sellin ist der Name folgender Orte: Gemeinde Sellin (Ostseebad) im Landkreis Vorpommern Rügen in Mecklenburg Vorpommern Gemeinde Sellin in Pommern (heute Zielin Miastecki, Ortsteil von Trzebielino, Polen) Gemeinde Sellin / Neumark (heute Zielin,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sel — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Archivalische Quelle — Urkunde mit der Bestätigung zur Verlegung des Klosters Chorin vom Parsteiner See nach Chorin, 8. September 1273, Brandenburgisches Landeshauptarchiv Als Quelle bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft – nach der vielzitierten Definition von… …   Deutsch Wikipedia

  • Historische Quelle — Urkunde mit der Bestätigung zur Verlegung des Klosters Chorin vom Parsteiner See nach Chorin, 8. September 1273, Brandenburgisches Landeshauptarchiv Als Quelle bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft – nach der vielzitierten Definition von… …   Deutsch Wikipedia

  • Historische Quellen — Urkunde mit der Bestätigung zur Verlegung des Klosters Chorin vom Parsteiner See nach Chorin, 8. September 1273, Brandenburgisches Landeshauptarchiv Als Quelle bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft – nach der vielzitierten Definition von… …   Deutsch Wikipedia

  • Quellenforschung — Urkunde mit der Bestätigung zur Verlegung des Klosters Chorin vom Parsteiner See nach Chorin, 8. September 1273, Brandenburgisches Landeshauptarchiv Als Quelle bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft – nach der vielzitierten Definition von… …   Deutsch Wikipedia

  • Quellenkunde — Urkunde mit der Bestätigung zur Verlegung des Klosters Chorin vom Parsteiner See nach Chorin, 8. September 1273, Brandenburgisches Landeshauptarchiv Als Quelle bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft – nach der vielzitierten Definition von… …   Deutsch Wikipedia

  • Quellenlage — Urkunde mit der Bestätigung zur Verlegung des Klosters Chorin vom Parsteiner See nach Chorin, 8. September 1273, Brandenburgisches Landeshauptarchiv Als Quelle bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft – nach der vielzitierten Definition von… …   Deutsch Wikipedia

  • Quellenstudium — Urkunde mit der Bestätigung zur Verlegung des Klosters Chorin vom Parsteiner See nach Chorin, 8. September 1273, Brandenburgisches Landeshauptarchiv Als Quelle bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft – nach der vielzitierten Definition von… …   Deutsch Wikipedia

  • Quelle (Geschichtswissenschaft) — Urkunde mit der Bestätigung zur Verlegung des Klosters Chorin vom Parsteiner See nach Chorin, 8. September 1273, Brandenburgisches Landeshauptarchiv Als Quelle bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft – nach der vielzitierten Definition von… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”