Von Galen

Von Galen
Wappen derer von Galen

Galen ist der Name eines alten westfälischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Galen gehören zum Uradel der Grafschaft Mark. Der Namen gebende Stammsitz der Familie ist Gahlen, heute ein Ortsteil der Gemeinde Schermbeck im Kreis Wesel. Zweige des Geschlechts bestehen bis heute.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals im Jahr 1138 mit Hermann von Galen,[1] die sichere Stammreihe beginnt 1220 mit Rotger von Galen. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts waren die Herren von Galen Gefolgsleute der Erzbischöfe von Köln. 1256 erschienen sie in Westfalen, auch hier häufig mit dem Vornamen Rotger, als Burgmannen der Grafen von Mark bei Hamm. Es entwickelten sich mehrere große Linien unter anderem zu Vellinghausen bei Soest und zu Ermelinghof im südlichen Münsterland. Auch in Livland wurden Angehörige sesshaft. Die Zweige zu Lauzen und Kurzum bei Dünaburg aus der Linie zu Vellinghausen-Bisping trugen die kurländische Erbmarschallswürde.

Viele Familienmitglieder dienten als Ordensritter im Deutschen Ritterorden. Von 1551 bis 1557 führte Heinrich von Galen als Landmeister und Reichsfürst den Ordensstaat in Livland. Ein weiterer bedeutender Vertreter aus der Linie Vellinghausen-Bisping war Christoph Bernhard von Galen (* 1606; † 1678). Er war von 1650 bis zu seinem Tod 1678 Fürstbischof von Münster und betrieb die Rekatholisierung des Münsterlandes. Seinem Neffen Franz von Galen verlieh er das Erbkämmereramt des Fürstentums Münster und stiftete zugleich ein Fideikommiss (mit Dinklage) und eine Sekundogenitur (mit Assen), zu der 1770 noch ein weiterer Familien-Fideikommiss kam.

Im 18. Jahrhundert gehörten die Herren von Galen zur Reichsritterschaft im rheinischen Ritterkreis. Die Linie Ermelinghof erlosch um 1800. Die heute noch existierende Erbkämmerer-Linie wurde 1665 in den Freiherrenstand erhoben und war von 1803 bis 1918 im Besitz des Grafenstandes.

Wappen in Siebmachers Wappenbuch

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Gold drei (2:1) aufgerichtete rote doppelte Wolfshaken. Auf dem Helm der Schild zwischen einem roten und einem goldenen Adlerflug. Die Helmdecken sind rot-golden.

Kreis- und Gemeindewappen

Die Wolfsangel aus dem Wappen der Galen wird auch in Kreis- und Gemeindewappen abgebildet:

Namensträger

Einzelnachweise

  1. Lacomblet, Urkundenbuchfür die Geschichte des Niederrheins, Band I, Nr 355

Literatur

Weblinks


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