Bayerische D VIII

Bayerische D VIII
D VIII (Bayern), AL Nr. 1–3, 5
DRG Baureihe 98.6
ÖBB 891
Nummerierung: DRG 98 661…679
Anzahl: 10
Hersteller: Krauss
Baujahr(e): 1888–1937
Ausmusterung: 1959
Bauart: C1' n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9.170/9.670 mm
Dienstmasse: 43,3/47,5 t
Reibungsmasse: 36,3/36,7 t
Radsatzfahrmasse: 12,1/12,5 t t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Indizierte Leistung: 315 kW
Treibraddurchmesser: 1.006 mm
Laufraddurchmesser hinten: 800 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 390/406 mm
Kolbenhub: 508 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 1,60 m²
Verdampfungsheizfläche: 89,60/90,40 m²
Lokbremse: Riggenbach-Gegendruckbremse, Druckluftbremse

Die Lokomotiven der Gattung D VIII waren Nassdampflokomotiven der Bayrischen Staatsbahn.

Geschichte

Für die Strecke zwischen Freilassing und Berchtesgaden, die Steigungen bis zu 40 ‰ aufwies, wurden 1888 neue Lokomotiven benötigt. Krauss lieferte zunächst drei Maschinen, die die Bahnnummern 904–906 erhielten. Der leistungsfähige Kessel erforderte eine Laufachse, die nach einem Vorschlag von Richard von Helmholtz als Schleppachse in Form eines Krauss-Helmholtz-Lenkgestells angeordnet wurde. So ausgestattet hatten die Lokomotiven auf der schnelleren Bergabfahrt, die rückwärts erfolgte, gute Laufeigenschaften, während für die langsamere Bergauffahrt die Führung durch den ersten Kuppelradsatz ausreichend war.

1890 wurden weitere zwei und 1893 noch einmal fünf Lokomotiven beschafft (Bahnnummern 946, 947 und 1901–1905).

1898 würden erneut vier Maschinen beschafft (Nr. 1906–1909, für die Ammerseebahn) und 1903 noch einmal fünf. Bei diesen neun Lokomotiven lag der Kohlenkasten hinter dem Führerhaus, so dass sich der Abstand zwischen dritter Kuppelachse und Laufradsatz um 200 mm und die Gesamtlänge der Lokomotiven um 500 mm vergrößerten. Außerdem entfiel die Riggenbach-Gegendruckbremse der ersten Serie. Kessel (bis auf die Anordnung des Dampfdoms) und Triebwerk und damit auch die Leistung blieben unverändert.

Die Pfalzbahn hat mit der Gattung T 4.I ähnliche Lokomotiven erhalten, die jedoch etwas kleiner waren und auch einen geringeren Treib- und Laufraddurchmesser aufwiesen.

Die Deutsche Reichsbahn übernahm 1925 neun der zehn Lokomotiven der ersten Serie und alle neun der zweiten Serie als Baureihe 98.6 mit den Nummern 98 661–669 und 98 671 und 98 679. Die erste Serie war bis 1933 ausgemustert, die zweite bis etwa 1937.

Ein Fahrzeug gelangte nach dem Zweiten Weltkrieg an die ÖBB und war dort bis 1958 als ÖBB 891.01 im Dienst.

Augsburger Localbahn

Die Augsburger Localbahn (AL) hat 1913 von Krauss drei Lokomotiven gekauft, die der D VIII der zweiten Serie entsprachen. Die Lokomotiven mit den Nummern 1–3 bewährten sich auf den z.T. sehr engen Radien der Localbahn sehr gut, so daß noch 1937 – nach fast 40 Jahre alten Zeichnungen – eine vierte Lokomotive dieses Typs angeschafft wurde, diesmal von Krauss-Maffei. Diese Lokomotive erhielt die Bahnnummer 5.

Die Lokomotiven Nr. 1 und 3 wurden 1957 verschrottet, die Nr. 2 und 5 wurden 1956 an das Südchemie-Werk in Kelheim verkauft.

Literatur

  • Weisbrod, Bäzold, Obermayer: Das große Typenbuch deutscher Dampflokomotiven. Transpress Verlag ISBN 3-344-70751-5
  • Siegfried Baum: Die Augsburger Localbahn. EK-Verlag ISBN 3-88255-444-4
  • Lothar Spielhoff: Lokomotiven der Bayerischen Eisenbahnen, Band 2. Verlag Jürgen Pepke, Germering 2010, ISBN 978-3-940798-14-5

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