Wachterl

Wachterl
Die Passhöhe mit Hinweisschild.

Der Schwarzbachwachtsattel (im Volksmund „Wachterl“ genannt) ist ein 868 m hoch gelegener Gebirgspass in Ramsau bei Berchtesgaden (Landkreis Berchtesgadener Land) in den Berchtesgadener Alpen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Pass liegt südlich des Lattengebirges und östlich der Reiter Alpe und verbindet das Tal der Saalach bei Schneizlreuth im Nordwesten mit dem Tal der Ramsauer Ache bei Ramsau bei Berchtesgaden im Südosten. Nordöstlich des Schwarzbachwachtsattels befindet sich der Karspitz (1.640 m), südwestlich der Edelweißlahner Kopf (1.953 m). Über den Sattel, der im Biosphärenreservat Berchtesgaden liegt, führt die B 305 ein Teilstück der Deutschen Alpenstraße und in diesem Bereich zugleich Teil der Deutschen Ferienroute Alpen-Ostsee. An der Nordwestflanke des Passes entspringt der Schwarzbach, der in Richtung Nordwesten fließt und in Schneizlreuth-Unterjettenberg in die Saalach mündet.

Geschichte

In der Zeit der Fürstpropstei Berchtesgaden verlief über den Pass die Grenze des selbständigen geistlichen Fürstentums zu Baiern. Daher rührt der Namensbestandteil „Wacht“. Nach dem das Gebiet der ehemals selbständigen Fürstpropstei 1810 zu Bayern gekommen war, stellte der Pass die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen dem Berchtesgadener Talkessel und den übrigem Bayern dar. Dies änderte sich erst als nach einer Grenzänderung am Hallthurm auch dieser niedrigere Pass ausschließlich auf bayerischem Staatsgebiet Berchtesgaden mit dem übrigen Bayern verband. Auch die historische Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall führte über den Pass.

Windwurfschäden durch Kyrill

Sturmschäden und Schutzzaun im Bereich Weißwand (B 305)

Die Passstraße war - zwischen dem Gasthof Wachterl (Ramsau) und der Abzweigung nach Oberjettenberg (Schneizlreuth) - nach dem Orkan Kyrill vom 18./19. Januar bis 4. Juli 2007 gesperrt, um die großen Windwürfe oberhalb der Straße aufarbeiten zu können. Es dürfte sich dabei um die längste durch Kyrill verursachte Sperre eines Verkehrsweges gehandelt haben. Der Sturm wütete auf ca. 65ha und zerstörte dabei bis zu 200 Jahre alte Fichtenbestände. Größtenteils konnte das Holz nur mit Hilfe von Hubschraubern abtransportiert werden da das Gelände oft nicht befahrbar ist. Zum Schutz vor der durch die Windwürfe vergrößerten Steinschlaggefahr wurde in dieser Zeit auch ein Steinschlagschutzzaun errichtet. [1]

Einzelbelege

  1. [1] Landratsamt Berchtesgadener Land: Pressemitteilung zum Windwurfschäden am Wachterl vom 24. Jan. 2007. (PDF-Datei)


47.63694444444412.855277777778868Koordinaten: 47° 38′ 13″ N, 12° 51′ 19″ O


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