- Waggonbau Ammendorf
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Die Gottfried Lindner AG war ein deutscher Stellmacherbetrieb und Hersteller von Karosserien mit Sitz in Ammendorf.
Gegründet von Gottfried Lindner im Jahre 1823 fertigte der Betrieb zunächst Kutschen. 1903 wurde das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und in Ammendorf bei Halle (Saale) eine neue Fabrik bezogen. Gleichzeitig begann der Bau von PKW-Karosserien in nur drei Ausführungen, aber großen Serien. Generaldirektor war bis 1922 Heinrich Lindner. Dann übernahm Hermann Traus die Geschäftsführung und baute den Betrieb zum damals größten deutschen Karosseriehersteller mit 2.000 Mitarbeitern aus. Daneben wurden auch Nutzfahrzeuge hergestellt.
Pro Tag wurden 88 Karosserien gefertigt – offene Tourenwagen und Limousinen, hauptsächlich für Adler, AGA, Horch und Protos. Alle Karosserien entstanden in Holz/Stahl-Gemischtbauweise.
1926 führte Ambi-Budd Ganzstahlkarosserien in Großserie ein, was für Lindner zu einem kräftigen Auftragsrückgang führte. 1928 übernahm Ambi-Budd die Karosserieabteilung von Lindner und schloss den Betrieb sofort.
Neben der Karosserieproduktion für PKW und Nutzfahrzeuge stellte Lindner zwischen 1903 und 1930 auch Straßenbahntriebwagen her.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus der Gottfried Lindner AG der zur LOWA gehörende VEB Waggonbau Ammendorf. Neben der Nutzfahrzeugproduktion, die bis 1957 noch unter dem Namen Lindner erfolgte, produziert man bis 1990 insbesondere Breitspurpersonenwagen (so genannte Weitstreckenwagen) für die Sowjetische Eisenbahnen (SZD) und andere Waggons für andere Eisenbahngesellschaften. Der zuletzt zur Bombardier-Gruppe gehörende Betrieb wurde Ende 2005 geschlossen.
Quelle
- Werner Oswald: Deutsche Autos Band 2 - 1920-1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02170-6.
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