Walchensee

Walchensee
Walchensee
Walchensee.JPG
Geographische Lage Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
Zuflüsse Isar-Überleitung (Kraftwerk Obernach)
Obernach (Südwesten),
Rißbachüberleitung (Kraftwerk Niedernach)
Abfluss Stollen zum Walchenseekraftwerk
Jachen (Osten)
Inseln Sassau
Orte in der Nähe Kochel am See
Daten
Koordinaten 47° 35′ 38″ N, 11° 20′ 46″ O47.59388888888911.346111111111800.8Koordinaten: 47° 35′ 38″ N, 11° 20′ 46″ O
Walchensee (Bayern)
Walchensee
Höhe über Meeresspiegel 800,8 m ü. NN
Fläche 16,27 km²[1]
Länge 6,690 km[1]
Breite 4,925 km[1]
Volumen 1.299.700.000 m³[1]
Umfang 27,0 kmdep1[2]
Maximale Tiefe 189,5 m[1]
Mittlere Tiefe 80,8 m[1]
pH-Wert 8,1
Einzugsgebiet 783 km²[3]
Besonderheiten

Abfluss in ein Kraftwerk.

Walchensee und Kochelsee
Walchensee und Kochelsee (NASA-Satellitenbild)
Der Kesselberg als Senke zwischen Herzogstand und Jochberg

Der Walchensee ist einer der tiefsten (maximale Tiefe: 192,3 m) und zugleich mit 16,40 km² auch einer der größten Alpenseen Deutschlands. Der See liegt 75 km südlich von München inmitten der Bayerischen Voralpen. Er gehört mit seiner gesamten Fläche einschließlich der Insel Sassau zur Gemeinde Kochel am See. Im Osten und Süden grenzt er mit seinem Ufer an die Gemeinde Jachenau.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Die Bezeichnung Walchen kommt aus dem mittelhochdeutschen und bedeutet ursprünglich Fremde. So waren alle romanischen Völker (auch die z. T. romanisierte Bevölkerung der Alpen) südlich von Bayern für die Einheimischen Welsche oder eben Walche. Die gleiche Etymologie trifft auch auf den Schweizer Walensee und den Salzburger Wallersee zu. Eine andere Interpretation geht vom lateinischen Lacus vallensis aus, was soviel heißt wie ein im Tal gelegener See. Auf Landkarten des 16. Jahrhunderts wurde der See auch als Italico dicto (nach Italien führend) bezeichnet, was seinen Ursprung vermutlich daher hat, dass durch das Walchenseetal ein Reiseweg über Mittenwald und Innsbruck nach Italien führte.

Geographie

Entstehung

Der Walchensee füllt eine tektonisch bedingte Senke, die einen Teil der Bayerischen Synkline darstellt und aus den Gesteinen der oberen, alpinen Trias besteht (Hauptdolomit, Plattenkalke, Kössener Schichten). Dieser tektonischen Entstehung verdankt der See seine extreme Tiefe von ca. 190 m. Das Felsenufer des Nordwestufers zeigt deutlich die sehr steile Lagerung der Gesteinsschichten hin zum See. Die Entstehung durch gebirgsbildende Kräfte lässt den Schluss zu, dass der Walchensee zu den ältesten Seen Deutschlands zählt. Während der Eiszeiten wurde die Morphologie des Gebiets und damit auch der Walchensee mehrfach von Gletschern des Isar-Loisach-Gletschers geprägt.

Lage und angrenzende Ortschaften

Rund 27 km Ufer umranden den Gebirgssee, der ein durchschnittliches Wasservolumen von 1,3 km³ hat. Die Jachen entwässert, als natürlicher Abfluss des Sees, nach Osten durch das Tal der Jachenau zur Isar hin. Den größten natürlichen Zufluss bildet die Obernach, welche im Südwesten in den See mündet. Zusammen mit dem künstlichen Zufluss (siehe Kapitel Besonderheiten) erschließt sich auf diese Weise ein Einzugsgebiet von rund 780 km².

Der See liegt auf einer Höhe von 802 m ü. NN und wird von bewaldeten Bergen umrahmt. So im Nordwesten von der Herzogstand-Heimgartengruppe (1.731 m und 1.790 m), daran anschließend westlich vom See das Tal der Eschenlaine, auf deren Südseite der Simetsberg (1.836 m) als erster Ausläufer des Estergebirges anschließt. Im Süden des Sees trennt der lange Rücken des Altlachberges mit dem Altlacher Hochkopf (1.326 m) als höchste Erhebung den Walchensee vom Tal der Isar. Am östlichen Ufer beginnt die Jachenau, ein lang gezogenes Hochtal, das Richtung Lenggries führt. Der Nordosten wird von der Benediktenwand dominiert, und, ein wenig weiter westlich, schließt der Jochberg (1.565 m) den Talkessel. Zwischen dem Herzogstand und dem Jochberg liegt der Passübergang des Kesselberges, der den Walchensee vom 200 m tiefer gelegenen Kochelsee trennt.

Der Walchensee ist kein See des Freistaats Bayern. Das Eigentumsrecht teilen sich Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen.

Direkt am Westufer liegt der kleine Luftkurort Walchensee mit nur ca. 600 Einwohnern. Ebenso wie die anderen noch kleineren Ortschaften Urfeld (an der Nordspitze), Zwergern (Westufer) und die am orographisch linken Ufer der Obernach gelegenen Häuser von Einsiedl am Walchensee (im äußersten Südwesten) gehört Walchensee zur Gemeinde Kochel am See. Die auf dem rechten Ufer der Obernach gelegenen Häuser in Einsiedl sowie Altlach am Südufer mit den Sölden Bräu, Matheis, Christoph und Breitort, Sachenbach am Ostufer und Niedernach im äußersten Südosten dagegen gehören zur Gemeinde Jachenau. Zwischen den Orten Walchensee und Einsiedl ragt die 1,4 km² große Halbinsel Zwergern mit dem Ort Zwergern zwei Kilometer in den See.

Die Oberfläche des Sees hat die Form eines nach Norden gerichteten Dreiecks mit der Basis am Südufer von Einsiedl bis Niedernach mit 6,9 km und einer Höhe von Breitort bis Urfeld mit 5 km.

Klima

Aufgrund seiner Lage inmitten eines Talkessels ist der See größtenteils vor nördlichen und östlichen Windströmungen geschützt. Die relativ niedrige Bergkette, die unmittelbar am Südufer beginnt, lässt eine optimale Sonneneinstrahlung zu, so dass das Klima insgesamt milder ist, als es im Gebirge zu erwarten wäre. Während der Sommermonate entsteht bei sonnigem Wetter über den aufgeheizten Südhängen des Herzogstands und des Jochbergs eine ausgeprägte Thermik. Die stabilen Thermikwinde wehen in der Regel in Richtung Südwest. Vereinigen sich die so in die Höhe transportierten feuchten Luftmassen des Walchensees mit denen des nördlich gelegenen Kochelsees durch einen leichten, vorherrschenden Hauptwind aus Nordost, können besonders heftige Gewitter entstehen.

Bei Föhn weht dagegen ein warmer Fallwind aus Süd in Richtung Nord; durch die damit einhergehende trockene Luft kommt es zu einer sehr guten Fernsicht.

Geschichte

Schon seit vorhistorischer Zeit fühlte sich die einheimische Bevölkerung vermutlich eng mit dem See verbunden. So war es zum Beispiel bis in das 18. Jahrhundert üblich, geweihte Goldmünzen an der tiefsten Stelle des Sees zu versenken.

Der Fischreichtum des Sees führte dazu, dass die Klöster Benediktbeuern und Schlehdorf schon 740 n. Chr. erste Besitzansprüche stellten. Bis zur Säkularisation 1803 war dieser im Besitz der beiden Klöster, wobei das Kloster Benediktbeuern über die größeren Rechte verfügte. Heute ist der Freistaat Bayern Eigentümer des Walchensees .

Um 1130 ließ Abt Konrad von Benediktbeuern nach Absprache mit Bischof Heinrich I. von Freising, dem das am Walchensee beteiligte Kloster Schlehdorf unterstand, am Westufer des Sees roden und machte mit einem ersten Haus für Fischer den Anfang der dortigen Besiedelung.[4] Um 1160 begann die Besiedelung der Halbinsel Zwergern durch das Kloster Schlehdorf.

Um 1900 wurde in München die Idee geboren, das Gefälle zwischen dem Walchensee und dem fast 200 m tiefer gelegenen Kochelsee zur Stromerzeugung im Kraftwerk Walchensee zu nutzen. Dazu wurden bereits 1903 Tauchversuche zur Erkundung des Seeuntergrundes durchgeführt. Treibende Kraft und Persönlichkeit war Oskar von Miller, der auch 1903 das Deutsche Museum gegründet hat. Das wasserpolizeiliche Genehmigungsverfahren zog sich bis 1918 hin. Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Bauarbeiten begonnen. Am 24. Januar 1924 trieb zum ersten Mal Walchenseewasser eine Turbine am Ufer des Kochelsees an.

Im ehem. Forsthaus Einsiedl wurden die letzten Reserven der Deutschen Reichsbank zwischengelagert

Im Lauf des Zweiten Weltkriegs versuchten mindestens zwei Flugzeuge, auf dem See eine Notlandung durchzuführen, und versanken anschließend. Am 24. April 1945 wurde von der Wehrmacht und Beamten der Reichsbank zumindest ein Teil der letzten Reserven der Deutschen Reichsbank nach Einsiedl, einer kleinen Siedlung am Südwestufer, gebracht. Anschließend wurde das Vermögen an einem unbekannten Ort auf dem Steinriegel (oberhalb des heutigen Obernachkraftwerkes) vergraben. Es handelte sich dabei um 365 Säcke mit je zwei Goldbarren, 9 Briefumschläge mit den Dokumenten zum Gold, 4 Kisten mit Gold, 2 Säcke mit Goldmünzen, 6 Kisten mit dänischen Münzen sowie 94 Säcke mit anderen Fremdwährungen. Bei der ausländischen Währung handelt es sich vor allem um US-Dollars und Schweizer Franken. Am 6. Juni 1945 wurde das Vermögen an die Alliierten übergeben. Es fehlten jedoch 100 Goldbarren sowie alle Dollarnoten und die Schweizer Franken. Möglicherweise gab es noch mehr Depots, an denen Wertgegenstände, wie zum Beispiel weitere Devisen und/oder Juwelen, versteckt wurden. Bis heute wird über deren Existenz und genaue Lage spekuliert.

Der Walchensee wurde spätestens ab den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem beliebten Ziel für Ausflügler aus München und anderen oberbayerischen Städten sowie Touristen. Die einheimische Bevölkerung lebt heute in erster Linie vom Fremdenverkehr.

Biologie

Ökologie

Die Insel Sassau

Das klare Gewässer mit einer durchschnittlichen Sichttiefe von 8 bis 10 m verdankt seine türkis-grüne Färbung dem relativ hohen Anteil an Kalziumkarbonat. Wohl auch aufgrund des Motorbootverbots entspricht das Wasser des Walchensees der Gewässergüteklasse I (=unbelastet). Die Wassertemperaturen sind, wie für einen Bergsee typisch, relativ niedrig. Sie bewegen sich im Sommer zwischen 17 und 22 °C und im Frühling/Herbst um die 10 bis 16 °C. Die Nährstoffbelastung des ohnehin oligotrophen (nährstoffarmen) Walchensees ist seit Mitte der 1980er-Jahre des letzten Jahrhunderts durch die Verbesserung der Abwasserreinigung zwischen Seefeld und Wallgau weiter zurückgegangen.

Der Walchensee, einschließlich der Uferstreifen, ist Landschaftsschutzgebiet. Von der Gesamtlänge des Südufers von 7 km sind ca. 2,5 km für Erholungszwecke, z. B. als Badestrand, nutzbar. Das übrige Ufer besteht zum großen Teil aus Steilufer. Das Seeufer selbst ist bis auf wenige Ausnahmen im Westen nicht bebaut.

Die Insel Sassau (2,9 ha) steht unter Naturschutz, d. h., das Betreten der Insel ist ganzjährig verboten. Die Insel ist 367 m lang und im Westen bis 93 m breit (im Osten nur halb so breit). Sie erhebt sich bis zu 12 m über den Wasserspiegel.

Fauna und Flora

Bereits vor über 500 Jahren wurden neue Fischarten im Walchensee eingebürgert. 1480 wurden Renken aus dem nahe gelegenen Kochelsee eingesetzt und etwas später zusätzlich auch Saiblinge aus dem Tegernsee. Der See lässt sich in eine Uferzone sowie in eine Boden- und Freiwasserzone einteilen. In der nebenstehenden Tabelle sind alle Fischarten nach diesen Lebensräumen aufgelistet.

  Uferzone   Bodenzone     Freiwasserzone  
Aal Große Bodenrenke Zander
Döbel Kleine Bodenrenke Seeforelle
Brachse Quappe Seesaibling
Elritze Perlfisch Regenbogenforelle
Güster Nase Mairenke
Hasel Barbe Renke
Hecht Barsch  
Ukelei Kaulbarsch  
Nerfling Karausche  
Rotauge Schmerle  
Rotfeder Koppe  
Schied    
Schleie    
Spiegelkarpfen    
Wels    
Zährte    

Über 50 % der dort lebenden Fische sind in Bayern in ihrem Bestand bedroht oder zumindest gefährdet, wie z. B. der Wels oder der Perlfisch. Die Große Teichmuschel steht ebenfalls auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen und Tiere.

Eine Quappe im Walchensee

2003 wurde vom Bezirk Oberbayern ein Projekt gestartet, um den Edelkrebs (Astacus astacus) wieder anzusiedeln. 2000 Krebse wurden zu diesem Zweck im Eibsee eingefangen und im Walchensee ausgesetzt.[5]

Für viele Vogelarten bieten das Seeufer und die Insel Sassau hervorragende Brutmöglichkeiten sowie für Zugvögel ein sicheres Winter- oder Durchzugsquartier. Neben Rothals- und Schwarzhalstaucher sowie Stockenten und Blesshühner kommen hier auch Gänsesäger und Eistaucher vor.

Nahe der Uferzonen wachsen direkt unter der Wasseroberfläche in einigen Buchten der Flutende Wasserhahnenfuß und das Ährige Tausendblatt. Die Kiesel- und Grünalgen kommen dagegen als pflanzliches Plankton zusammen mit dem tierischen Plankton (Wasserflöhe, Hüpferling) in praktisch allen Bereichen des Sees vor. Ebenfalls in der Uferzone wachsen das heimische Schilfrohr und die Teichbinsen. Die Seerose und die Teichrose bieten nicht nur Ringelnattern einen zuverlässigen Schutz.

Tourismus

Windsurfer in der Nähe des Westufers

Vergleichbar mit den anderen großen Seen, wie z. B. dem Tegernsee, spielt auch der Walchensee eine große Rolle für den Fremdenverkehr in der Region. Sowohl Surfer als auch Segler nutzen gern die stetigen Thermalwinde in den Sommermonaten. Dabei wird die Entstehung der Thermik durch eine möglichst große Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht bei Ost- bis Nordwindströmung unterstützt. Die klare Sicht unter Wasser mit einer Sichtweite von bis zu 40 m und einer ganzen Reihe von Auto-, Boots- und sogar Flugzeugwracks ist für Taucher besonders interessant. Zusätzlich zu den sonst üblichen Aktivitäten, wie Baden oder Spazierengehen, können Erholungssuchende hier auch in den umgebenden Bergen wandern oder in den Wintermonaten mit Tourenski die Berge erkunden.

Auf den Fahrenbergkopf fährt bis kurz unterhalb des Gipfels vom Frühjahr bis Herbst eine Seilbahn (Siehe auch: Herzogstandbahn). Von dort erreicht man vorbei am Herzogstandhaus in 30 bis 45 Minuten Gehzeit den Gipfel des Herzogstands

Der See als Drehort

Aufbau des Wikingerdorfs am Walchensee (2008)

Aufgrund seines reizvollen Aussehens diente der Walchensee bereits mehrmals als Drehort, vor allem für Filme mit historischer Thematik. So wurde dort u. a. 1959 die Serie Tales of the Vikings mit Christopher Lee gedreht. 2008 drehte der Regisseur Michael Herbig dort in der Sachenbacher Bucht die Realverfilmung von Wickie und die starken Männer. Zu diesem Zwecke wurde dort das Wikingerdorf Flake und weitere Ausstattung errichtet. Nach eingehender europaweiter Suche wurde dieser Drehort erwählt.[6] Vom Wikingerdorf sind nach Ende der Dreharbeiten sechs der Hütten am See verblieben und bilden nach Verlagerung in den Ort Walchensee einen touristischen Anziehungspunkt für Familien mit Kindern. Vier der Hütten wurden abgebaut und auf dem Gelände der Bavaria Filmstadt bei München wieder errichtet.[7]

Comedy-Star Michael „Bully“ Herbig hat als Lockvogel, für die Sendung Verstehen Sie Spaß? die Einwohner des oberbayerischen Ortes Walchensee auf die Schippe genommen – er gab vor, die Gemeinde als Wickieland vermarkten zu wollen.[8]

Besonderheiten

Kraftwerk Walchensee

Geländeschnitt von Süden nach Norden (5-fach überhöhte Darstellung)

Bereits 1924 wurde das Speicherkraftwerk Walchensee am Südufer des Kochelsees vom Bayernwerk in Betrieb genommen. Sechs Rohre leiten seitdem das Wasser des Walchensees zu den ca. 200 m tiefer gelegenen Turbinen des Wasserkraftwerks. Um die Verfügbarkeit des Wassers im See für das Kraftwerk zu erhöhen, wurde durch einen 7 km langen Stollen der Rißbach aus dem Karwendel sowie ein Teil des Wassers aus der Isar dem See zugeführt. Insgesamt verfügt der Walchensee über ein durchschnittliches Wasservolumen von 1,3 Mrd. m³. Zwei kleinere Wasserkraftwerke wurden auch direkt am Walchensee erbaut: am Ende des Stollens bei Niedernach im Südosten sowie ein weiteres bei Obernach im Südwesten des Sees.

Nur während der Wintermonate wird im großen Umfang dem See Wasser entnommen, um den Fremdenverkehr während der Hauptsaison nicht zu beeinträchtigen. Aufgrund des stark schwankenden Wasserspiegels friert im Winter der See nicht mehr ganz zu.

  • Höchststau: 802 m ü. NN
  • Normalstau: 801,5 m ü. NN
  • Mindeststau: 795 m ü. NN
Ein alter VW Käfer

Wracks

Am Seegrund befinden sich mehrere Wracks, unter anderem auch die von drei Flugzeugen. Aus dem Zweiten Weltkrieg stammen eine Messerschmitt Bf 109, sowie ein britischer Bomber vom Typ Avro Lancaster. Bei den gefundenen Trümmern eines weiteren Flugzeugs handelt es sich um die Reste einer Aero Commander 680W. Der zweimotorige Hochdecker mit der Kennung D-IMON stürzte am 27. Dezember 1978 in den See, nachdem das Leitwerk abgebrochen war. Das Flugzeug lag im flachen Wasser und wurde unmittelbar nach dem Absturz mitsamt der Besatzung geborgen.

Bei Tauchern als Erkundungsziel beliebt sind die Wracks zweier Autos, eines VW Käfers und eines Ford, die ebenfalls auf dem Seegrund nahe dem Ufer liegen.

Landschaftsmalerei

Walchensee-Panorama, Blick von der Kanzel (1924)

Im Jahre 1934 verewigte der Maler Lorenzo Quaglio den Walchensee in einem Ölgemälde, welches er schlicht „Der Walchensee“ nannte und welches heute im Münchner Stadtmuseum hängt.

Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb der Künstler Lovis Corinth in Urfeld am Walchensee ein Grundstück, auf dem ihm seine Frau Charlotte Berend-Corinth ein Haus baute. Von 1919 bis zu seinem Lebensende 1925 verbrachte der Impressionist zusammen mit seiner Frau die Sommermonate am See. Sein Erfolg als Landschaftsmaler beruhte schon zu seinen Lebzeiten vor allem auf seinen Bildern mit dem bekannten Walchensee-Motiv, das sich auf insgesamt über 60 seiner Bilder findet. Ca. 100 graphische Werke von Lovis Corinth sind im Walchensee-Museum in Urfeld ausgestellt.

Bildergalerie

Panoramabild vom Herzogstand v.l.n.r.: Kochelsee, Benediktenwand, Walchensee, Bergstation Herzogstandbahn, Westliche Karwendelspitze, Wallgau/Mittenwald, Wettersteinmassiv, Zugspitze, Ammergebirge
Panoramabild vom Herzogstand v.l.n.r.: Kochelsee, Benediktenwand, Walchensee, Bergstation Herzogstandbahn, Westliche Karwendelspitze, Wallgau/Mittenwald, Wettersteinmassiv, Zugspitze, Ammergebirge

Siehe auch

Literatur

  • Cornelia Oelwein: Die Geschichte des Walchensees und seiner Fischerei. Edition Alpenblick & Seenland, Uffing am Staffelsee 2010, ISBN 978-3-9813813-0-6.
  • Martin Siepmann, Brigitta Siepmann (Hrsg.): Landschaft in Bayern. Bayerland, Dachau 1995, ISBN 3-89251-200-0.
  • Lovis Corinth: Walchensee. Piper, München 1984, ISBN 3-492-02179-4.
  • Josef Rambeck: Die Baraber vom Walchensee. Deutscher Baugewerksbund, Berlin 1931

Nachweise

  1. a b c d e f Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands: Teil 11 Bayern (PDF; 1,7 MB)
  2. Infoblatt des Wasserwirtschaftsamtes Weilheim
  3. Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands: Vorwort (PDF; 471 KB)
  4. Birk, Hildegard,Karl Meichelbecks Kurze Freisingsche Chronik, Freising 2008, S. 174, ISBN 978-3-927067-38-7
  5. Bezirk Oberbayern: Edelkrebse für den Walchensee. 16. September 2003
  6. Tölzer Kurier, 29. August 2008, Seite 4
  7. Tölzer Kurier, 26. September 2008, Seite 5
  8. SWR Presseservice vom 21. September 2009

Weblinks

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