Wallmersdorf

Wallmersdorf
Wappen Karte
Wappen von Allhartsberg
Allhartsberg (Österreich)
DEC
Allhartsberg
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Amstetten (AM)
Fläche 21,34 km²
Koordinaten 48° 2′ N, 14° 48′ O48.03333333333314.8394Koordinaten: 48° 2′ 0″ N, 14° 48′ 0″ O
Höhe 394 m ü. A.
Einwohner 2.006 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 94 Einwohner je km²
Postleitzahl 3365
Vorwahl 07448
Gemeindekennziffer 3 05 01
AT121
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Markt 47
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Anton Kasser (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(19 Mitglieder)
14 ÖVP, 5 SPÖ
Lage der Marktgemeinde Allhartsberg
Karte

Allhartsberg ist eine Marktgemeinde im Bezirk Amstetten im österreichischen Bundesland Niederösterreich.


Inhaltsverzeichnis

Geografie

Allhartsberg liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Marktgemeinde mit rund 2.000 Einwohnern liegt am rechten Ufer der Ybbs und erstreckt sich auf 21,4 km² am Fuße des Sonntagbergs. Der Hauptort mit der Pfarrkirche, dem Gemeindeamt und den Schulen liegt auf einer Seehöhe von 394 m.

Das wirtschaftliche Zentrum mit dem Lagerhaus und der Raiffeisenbank entwickelte sich im Tal neben der Bahnhaltestelle. In Kröllendorf befinden sich die größeren Betriebe der Gemeinde, die Ybbstaler Fruchtsaft GesmbH, die Firma Atys Austria GmbH (=mittlerweile Agrana) sowie die Eckes-Granini Austria GmbH. Zur Gemeinde zählt ebenfalls der Ort Wallmersdorf, im Ortsteil Hiesbach befindet sich eine Tagesheimstätte der Lebenshilfe. Die Singgemeinschaft „Cantores Dei“ ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Sie veranstaltet Chorkonzerte, gestaltet Festmessen und gibt jährlich ein großes Chor- Orchesterkonzert in der Basilika Sonntagberg und der Stiftskirche Seitenstetten.

Allhartsberg ist auf Grund der landschaftlich reizvollen Lage ein ideales Wandergebiet. Ein Rundwanderweg mit über 20 km Länge führt durch das gesamte Gemeindegebiet. Direkt durch Allhartsberg führt auch der Ostarrichi-Königshufenweg.

Katastralgemeinden sind: Allhartsberg und Kröllendorf.

Geschichte

Das älteste Zeugnis der Geschichte stellt der im Volksmund unter „Türkenhügel“ bekannte, in der Flur Purgstall gelegene Erdwall dar, bei dem es sich um eine bronzezeitliche Abschnittsbefestigung handelt. Die Anlage befindet sich auf einem Plateau zwischen den steilen Abfällen zum Kalkofengraben und zur Ybbs. Grabungen im Jahr 1954 erbrachten Keramik- und Knochenfunde, die dem Ende der Frühbronzezeit sowie der Urnenfelderkultur zugeschrieben wurden. Der Ort reicht in das 10. Jahrhundert zurück. Der Name scheint erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1116 als „Adelhartesperge“ auf. In diesem Jahr übergibt Bischof Ulrich I. von Passau dem Kloster Seitenstetten die Pfarre Aschbach mit ihren Tochterkirchen, darunter auch Allhartsberg. Graf Gero von Seeburg und Gleiß stattet die Kirche mit Gütern aus. Größere Bedeutung dürfte Marquard von Alhartsperge aus dem Geschlecht der Preuhaven von Steyr gehabt haben. Im 14. Jahrhundert erwarb das Geschlecht „derer von Alhartesperch“ im Tauschweg vom damaligen Herrscher Herzog Leopold die Herrschaft Klingenberg in Oberösterreich. Allhartsberg wurde nun landesfürstlich und blieb es bis ins 17. Jahrhundert. 1666 kam das Gebiet der heutigen Rotten Allhartsberg und Maierhofen in den Besitz der Grafen Lamberg aus Steyr.

1529 steckten durchziehende Türkenhorden die Kirche und einen Teil des Ortes in Brand. Die protestantische Religion konnte in Allhartsberg Fuß fassen, und eine Zeitlang waren hier evangelische Pfarrer tätig. Am Beginn des 19. Jahrhunderts zogen die Kriegsscharen Napoleons plündernd durch Allhartsberg. Nach 1848 wurde die Ortsgemeinde Allhartsberg errichtet. 1972 wurde im Zuge der Gemeindezusammenlegung die Gemeinde Kröllendorf mit dem Ort Wallmersdorf der Gemeinde Allhartsberg angeschlossen.

Die ehemals größtenteils auf agrarischer Grundlage beruhende Erwerbstätigkeit der Gemeindebevölkerung beruht auch heute noch auf 149 landwirtschaftlichen Betrieben. Zu großer wirtschaftlicher Bedeutung gelangte die Ybbstaler Obstverwertung, die nicht nur im Inland, sondern auch in Europa und Übersee mit ihren produkten vertreten ist. Die der hl. Katharina geweihte Pfarrkirche in Allhartsberg ist wohl im 11. Jahrhundert gegründet worden und kam 1116 an das Stift Seitenstetten. 1310 wird „Alhartsperch“ erstmals urkundlich als Pfarre genannt, und 1312 wir ein Pfarrer Alexander erwähnt. Bis 1783 gehörten die Wallfahrtskirche auf dem Sonntagberg und die Pfarre Windhag zum Prarrsprengel. 1932 ist Kematen-Gleiß als eigene Pfarre ausgeschieden. Der spätgotische Kirchenbau zeigt sich in dominierender Hochlage. Die Außenpartie ist durch Strebepfeiler und zweiteilige Spitzbogenfenster gegliedert und wird von einem Nordturm mit steilem Walmdach überragt. Die dreischiffige spätgotische Halle stammt aus dem Jahr 1503, der einjochige netzrippengewölbte Chor hingegen wurde schon um 1420 errichtet. Der wertvolle Hochaltar stand bis 1677 als Hochaltar in der Wallfahrtskirch auf dem Sonntagberg. Der barocke Pfarrhof wurde 1751 fertiggestellt.

Eine kleine spätgotische Kirche, um 1518 erbaut, steht in Wallmersdorf. Sie ist dem hl. Sebastian geweiht.

Das Dorf „Chrellindorf“ wurde bereits 1033 erstmals urkundlich erwähnt. Ein alter Herrschaftssitz ist das Schloss Kröllendorf. Der gut erhaltene Bau dürfte einen frühbarocken Kern enthalten, der im vorigen Jahrhundert umgestaltet worden ist. Die Darstellung Vischers aus 1672 zeigt kaum Übereinstimmungen mit dem heutigen Bau. Im Laufe der Geschichte zählten die Adelsgeschlechter der Wasner, Schirmer, Geyer von Osterburg sowie der Freiherr von Stiebar zu den Besitzern des Gutes. Die Schule wird erstmals 1736 als Pfarrschule erwähnt und war im Haus Allhartsberg Nr. 10 untergebracht. Im Ortsteil Hiesbach wurde im Gebäude der ehemaligen Volksschule 1976 eine Tagesheimstätte für Behinderte eingerichtet.


Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Anton Kasser, Amtsleiter Ludwig Stolz. Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 14, SPÖ 5.

Wappen

Blasonierung: „In einem blauen Schild ein silbernes Rad mit goldener Nabe, das in einem schwarzen Bogen läuft und das überragt wird von einem goldenen, zwei belaubte Äste tragendem Baum, der rechts mit einer ebensolchen Birne, links mit einem Apfel behangen ist.“

Weblinks


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