Beach Boys

Beach Boys
The Beach Boys
Gründung 1961
Genre Surf, Pop
Website www.beachboyscentral.com
Gründungsmitglieder
Gesang, Bass, Keyboards Brian Wilson
Gesang, Gitarre Carl Wilson († 1998)
Gesang, Schlagzeug Dennis Wilson († 1983)
Gesang Mike Love
Gesang, Gitarre Alan Jardine
Weitere Bandmitglieder
Gesang, Bass, Keyboards Bruce Johnston (1965–1972; ab 1979)
Gitarre, Gesang Blondie Chaplin (1972–1973)
Schlagzeug, Gesang Ricky Fataar (1972–1974)
Gitarre David Lee Marks (1962–1963), (1998–2000)

The Beach Boys waren eine der erfolgreichsten Pop-Bands der USA, die ihre Blütezeit in den 1960er-Jahren hatte. Sie wurde 1961 von den drei Brüdern Brian, Dennis und Carl Wilson, ihrem Cousin Mike Love und dem Schulfreund Alan Jardine gegründet. Bis Mitte der 1960er Jahre konnten sie, größtenteils durch die Arbeit Brian Wilsons als Produzent, mit Surf-Musik sehr viele Charterfolge verbuchen. Sie waren die erste Band, die die Beatles nach Beginn der Beatlemania wieder von Platz 1 der US-amerikanischen Charts verdrängen konnte.

Der Höhepunkt der Karriere war die Veröffentlichung des inhaltlich wesentlich anspruchsvolleren Albums Pet Sounds im Jahr 1966, das mittlerweile laut Fachzeitschriften wie Mojo[1] und Rolling Stone[2] zu den bedeutendsten Alben in der Geschichte der Rockmusik zählt, kommerziell allerdings nicht besonders erfolgreich war. Danach wollte Brian Wilson mit dem Album Smile ein Werk schaffen, das wesentlich anspruchsvoller werden sollte als sämtliche Vorgänger. Es wurde allerdings, solange die Beach Boys in Originalbesetzung bestanden, nie komplett veröffentlicht und die Arbeit daran gestoppt. Dadurch brach die Motivation von Brian Wilson und damit der Erfolg der Band massiv ein.

Im Jahr 1974 gelang mit dem Best-of-Album Endless Summer ein Comeback. Auch mit neuen Veröffentlichungen hatten sie kurzfristig Erfolg. Danach konzentrierte sich die Band auf Konzerte, spielte vornehmlich ihre größten Hits und veröffentlichte nur noch unregelmäßig neues Material. 1988 gelang ihnen mit Kokomo ein Nummer-Eins-Hit.

Nachdem im Jahr 1983 bereits Dennis Wilson verstorben war, bedeutete der Tod von Carl Wilson im Jahr 1998 das inoffizielle Ende der Beach Boys. Die drei verbliebenen Gründungsmitglieder gehen heute noch separat mit verschiedenen Begleitbands auf Tournee wobei Mike Love und Bruce Johnston, die zeitenweise von David Lee Marks begleitet werden, unter den Namen "The Beach Boys" auftreten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die frühen Jahre

Die Musikgruppe, die später zu den Beach Boys werden sollte, gründete sich im Jahr 1961 in Hawthorne bei Los Angeles in Kalifornien als Coverband. Gründungsmitglieder waren Brian Wilson, seine Brüder Dennis und Carl, ihr Cousin Mike Love und Brians Schulfreund Alan Jardine. Damals wechselte die Band mehrfach den Namen und hieß Kenny and the Cadets und Carl and the Passions, bevor sie sich in The Pendletones umbenannten. Dies war eine Anspielung auf das Pendleton Plaid Shirt, ein beliebtes Surfer-Hemd, der Firma Pendleton Woolen Mills aus Portland (Oregon).[3]

Manager und Vater Murry Wilson kannte das Verlegerehepaar Dorinda und Hite Morgan, das für eine lokale Plattenfirma arbeitete und stellte ihnen die Band vor. Diese hielten Coverversionen von Charthits nicht für erfolgversprechend, woraufhin die Band ihnen vorschlug, über das Surfen zu singen. Am 15. September 1961 trafen sie sich im Heimstudio der Morgans, wo drei Songs aufgenommen wurden: Lavender (Dorinda Morgan), Luau (Bruce Morgan) sowie Surfin (Brian Wilson/Mike Love).[4]

Am 3. Oktober 1961 wurde im World Pacific Studio in Los Angeles die Single Surfin mit Luau als B-Seite aufgenommen. Brian Wilson, der bereits den Großteil der letzten Aufnahmen musikalisch geleitet hatte, übernahm abermals die Führung.[4] Die Single erschien bei der lokalen Plattenfirma Candix. Allerdings hatte Russ Reagan, dem die Plattenfirma gehörte, die Gruppe ohne deren Wissen und Zustimmung zu „The Beach Boys“ umbenannt.[5] Die Platte erschien Ende 1961 und wurde ein regionaler Hit, platzierte sich in Los Angeles auf Platz 2[4] und landete in den US-Billboard-Charts auf Platz 75.[6].

Murray Wilson wollte verhindern, dass „seine Jungs“ eines der One-Hit-Wonders blieben, die zu dieser Zeit sehr häufig auftraten. Er wurde mit neuem Songmaterial, das die Beach Boys abermals vorab im Studio aufgenommen hatten, bei Major-Labeln wie Dot Records, Decca Records und Liberty Records vorstellig, die ihn jedoch alle abwiesen.[7]

Beim jungen Nick Venet von Capitol Records hatte er im Frühjahr 1962 schließlich Erfolg. Er kaufte der Band die fertigen Masterbänder um 300 USD pro Stück ab und wollte mit der Band die Titel Surfin Safari und 409 als Single veröffentlichen. Brian Wilson hörte in Surfin Safari das größere Hitpotenzial, Venet veröffentlichte allerdings "409" als A-Seite. Als sich nach den ersten Verkaufstagen herauskristallisierte, dass "Surfin Safari" bei den Käufern mehr Zuspruch fand, musste Venet die Plattenseiten somit umdrehen und Surfin Safari auf die A-Seite setzen. Das Lied kletterte in den US-Billboard-Charts auf Rang 14 und machte die Band somit über Nacht zu Stars.[6]. Venet stattete die Band mit einem langfristigen Plattenvertrag aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte Alan Jardine die Band verlassen um Zahnmedizin zu studieren. Ersetzt wurde er durch David Lee Marks (* 22. August 1948), einen Nachbarn der Familie Wilson.

Nach dem Debütalbum Surfin’ Safari erschien das Folgewerk Surfin’ U.S.A.. Das gleichnamige Titellied basiert auf der Melodie von Chuck Berrys Sweet Little Sixteen und erreichte Platz 3 der Billboard-Charts.[6] Für die anstehende Tournee ließ sich Brian Wilson wegen gesundheitlicher Probleme von Al Jardine als Bassist ersetzen. Als David Lee Marks kurze Zeit darauf aus der Band ausstieg übernahm Jardine wieder den festen Platz an der Rhythmusgitarre.

Die ersten beiden Studioalben hatte noch pro-forma Nick Venet produziert. Die Beach Boys waren mit seiner Arbeit nicht einverstanden. Vor allem Brian Wilson kritisierte, dass Venet ohne Rücksprache mit der Band deren Sound veränderte. Murry Wilson war zudem der Meinung, dass bei Capitol Records niemand wusste, wie Rock’n’Roll zu produzieren war. Obwohl es zu jener Zeit sehr unüblich war, setzten die Beach Boys durch, sich künftig selber zu produzieren und außerhalb des Capitol-Records-Studios arbeiten zu dürfen. Das dritte Album Surfer Girl war das erste Beach-Boys-Album, welches den Credit „Produziert von Brian Wilson“ trug und zum größten Teil in den Western Studios aufgenommen wurde.[8].

In der Zeit zwischen 1963 und 1965 hatten die Beach Boys 20 Top-40-Singles,[6] unter ihnen 1964 auch I Get Around, die erste Nummer 1 der Band;[6] sie platzierten zeitweise bis zu fünf Alben gleichzeitig in den Charts.[9][10] Dies war dadurch möglich geworden, dass allein im Jahr 1964 mit Shut Down Vol. 2, All Summer Long, Beach Boys Concert und dem The Beach Boys’ Christmas Album vier Alben veröffentlicht wurden. Die enorme Menge an Veröffentlichungen forderte ihren Tribut: Brian Wilson, der bisher nahezu alle Lieder geschrieben und produziert hatte, erlitt kurz vor Weihnachten 1964 auf dem Weg zu einer Konzerttournee einen schweren Nervenzusammenbruch.[11] Die Beach Boys mussten die Tournee ohne ihn weiterführen und konnten Glen Campbell, der auf mehreren Beach-Boys-Studioaufnahmen mitgewirkt hatte, als Ersatzmann gewinnen. Im Januar 1965 kündigte Brian Wilson seinen Rücktritt vom Tourleben an,[11] um nur noch komponieren und im Studio produzieren zu können. Zunächst trat auf Tourneen weiterhin Glen Campbell an seine Stelle, der eine Vollmitgliedschaft in der Band ablehnte um an seiner Solokarriere arbeiten zu können. Im April 1965 wurde in Bruce Johnston ein endgültiger Ersatz gefunden.

Ohne den Tourstress produzierte Brian Wilson 1965 die Alben The Beach Boys Today! und Summer Days (and Summer Nights!!). Letzteres enthielt Stücke wie California Girls und Help me, Rhonda, was der zweite Nr.-1-Hit für die Band werden sollte.

Stilwechsel auf dem Gipfel des Erfolgs (Mitte der 1960er)

Ab Ende 1965 arbeitete Brian Wilson mit dem englischen Texter Tony Asher ein halbes Jahr lang am neuen Album Pet Sounds. Um diese, für die Beach Boys bisher ungewohnt lange Lücke an veröffentlichten Alben zu überbrücken, erschien im November das Album Beach Boys’ Party!, das es in die Top 10 der US-amerikanischen[10] und der britischen Charts schaffte. Auf dem Album waren Cover-Versionen verschiedener Künstler mit einem Hintergrund aus typischen Geräuschen versehen worden, die auf einer Party anzutreffen sind. Das Album wurde zudem mit akustischen Instrumenten aufgenommen.

Pet Sounds hatte mit den üblichen Themen der Beach Boys – Surfen, Sonne, Mädchen, Autos – nichts zu tun, sondern enthielt „Songs der Sehnsucht, der Erwartung, der Sorge und des Bedauerns“.[12] Einen Vorgeschmack auf diesen Stilwechsel gab Ende 1965/Anfang 1966 die Single The Little Girl I Once Knew, die allerdings nicht auf Pet Sounds aufgenommen wurde. Sie erklomm lediglich Platz 20 der Billboard-Charts,[13] was neben dem unkommerziellen Stil des Liedes auch daran lag, dass bereits kurz nach ihrer Veröffentlichung eine weitere Single der Beach Boys erschienen war: Barbara Ann gelangte Anfang 1966 sowohl in den USA, als auch in England auf Platz 2 der Hitparaden. Der radiotaugliche Song stammte vom Party-Album und wurde von Capitol Records ohne Wissen der Band veröffentlicht. Dies war eine Praxis, die Capitol mehrmals wiederholen sollte.

Zum Beispiel im Juli 1966, als Best of The Beach Boys nur zwei Monate nach dem Erscheinen von Pet Sounds ebenfalls ohne Mitsprache von Brian Wilson erschien. Da Capitol bei Nachbestellungen anstatt Pet Sounds diesen Sampler auslieferte, galt Pet Sounds schon sehr bald nach seiner Veröffentlichung bereits als Sammlerstück. Das Album wurde in den USA im Vergleich zum Best-Of kaum beworben,[14] war daher relativ erfolglos und erreichte nur Platz 10 in den US-Billboard-Charts. Auf anderen Musikmärkten, besonders in England, wo es Platz 2 der Charts erreichte,[15] war das Album wesentlich erfolgreicher und machte die Band dort zu Stars. Für die nächste Single Good Vibrations hatte Brian Wilson ab Februar 1966 über sechs Monate hinweg unzählige Aufnahmen in vier verschiedenen Studios durchgeführt. Der Song war bereits während der Pet-Sounds-Sessions bearbeitet worden, wurde jedoch von Wilson nicht für das Album akzeptiert.[14] Im Oktober 1966 erschien er als Single und kletterte in den USA und Großbritannien auf Platz 1, in Deutschland immerhin auf Platz 8.

Ab Mai 1966 arbeitete Brian Wilson mit Van Dyke Parks als Texter an einem neuen Projekt namens Smile, das Pet Sounds toppen sollte. Die Inhalte der Stücke, die während dieser Zusammenarbeit entstanden, waren wesentlich abstrakter als Wilsons vorherige Werke und erregten den Unmut einiger Bandmitglieder. Dazu gab es Streitigkeiten mit der Plattenfirma um die Zahlung von Tantiemen und eine mögliche Vertragsverlängerung, was zur Gründung von Brother Records, dem Plattenlabel der Beach Boys führte. Diese wurde zudem gegründet, um eine Veröffentlichungsmöglichkeit für Brians musikalische Experimente zu haben. Die Streitigkeiten sowie die Kritik der Bandmitglieder an Van Dykes Texten sorgten dafür, dass die beiden Musiker unverrichteter Dinge auseinandergingen und Brians Wille, das Projekt zu vollenden, gebrochen war. Als die Plattenfirma schließlich dazu bereit war, das Album zu veröffentlichen, hatten The Beatles bereits ihr Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band veröffentlicht. Dies war die Antwort der Beatles auf Pet Sounds. Da Smile ebenfalls als Konzeptalbum vorgesehen war, weigerte sich Brian das Album zu veröffentlichen um nicht als Nachahmer angesehen zu werden.

Seit Oktober 1966 war kein neues Material der Beach Boys veröffentlicht worden. Capitol Records reagierte darauf und veröffentlichte ein weiteres Greatest Hits Album "Best of the Beach Boys Vol 2". Heroes & Villains, eines der Stücke von Smile, wurde im Juli 1967 die erste Veröffentlichung über Brother Records. Es erreichte immerhin Platz 12 in den Billboard Charts. Auch das folgende Album Smiley Smile wurde über die Bandeigene Plattenfirma veröffentlicht.

1967 hätten die Beach Boys die Hauptakteure beim Monterey Pop Festival seinen sollen, Brian Wilson, der im Organisationskomitee vertreten war, sagte den Auftritt im letzten Moment ab.[16]

Nachdem im Jahr 1967 mit dem Smile-Verschnitt Smiley Smile und dessen Nachfolger Wild Honey die ersten beiden Bandalben unter dem Produktiontitel The Beach Boys veröffentlicht worden waren, wurden auf dem Album Friends, das im Juni 1968 erschien, die anderen Mitglieder verstärkt in die Komposition eingebunden. Die meisten Lieder entstanden in Teamarbeit zweischen den drei Wilson Brüdern und Al Jardine, während Mike Love zusammen mit den Beatles und Donovan in Indien weilte, um dort seine Einführung in die Transzendentale Meditation von Maharishi Mahesh Yogi zu erfahren. Dennis Wilson schrieb gemeinsam mit dem kalifornischen Lyriker Stephen Kalinich seine ersten Lieder, von denen er zwei auf Friends veröffentlichte.[17]

Auf dem letzten Album der 1960er Jahre 20/20, arbeitete Carl Wilson schließlich zum ersten Mal als Produzent.[18] Brian Wilson ist dort nicht auf dem Schallplattencover zu sehen.

Besagtes Album war der Nachfolger des Instrumentalalbums Stack-O-Tracks und erfüllte mit dem Titel 20/20 den Plattenvertrag mit Capitol, der nicht mehr verlängert wurde. Diese Alben und deren Singles, die die Band in den Jahren 1968 bis 1969 veröffentlichte, waren in den USA kommerzielle Flops, in Europa hingegen sehr erfolgreich. So gelang ihnen mit Do it again ein Nr. 1 Erfolg in England sowie Australien und im Jahr 1970 mit Cottonfiels ein weiterer Nr. 1 Hit in fünf Ländern.

1968 machte sich die Band, bereits unterstützt von weiteren Begleitmusikern, auf eine ausgedehnte Tournee durch Europa, wo sie begeistert empfangen wurden. Sie spielten überall in Europa, sogar in der Tschechoslowakei, kurz nachdem dort 1968 Truppen des Warschauer Paktes einmarschiert waren.[19]

Zahlreiche Comebacks und zwei Tode (1970–1998)

Die Beach Boys hatten bisher zwei Singles sowie das Album Smiley Smile über ihre Plattenfirma Brother Records veröffentlicht.[20] Ihr neues Material wollten sie zur Gänze über ihre eigene Plattenfirma in Zusammenarbeit mit einer Partnerfirma vertreiben. Zunächst wurde mit der Deutschen Grammophon verhandelt, der Vertrag jedoch in quasi letzter Sekunde nicht abgeschlossen. Leonard Waronker wollte die Beach Boys für Warner Bros. verpflichten. Auf Drängen von Van Dyke Parks, der beim Warner-Präsidenten Mo Ostin Fürsprache für die Beach Boys gehalten hatte, erhielten sie einen Vertrag über acht Alben, der den Beach Boys viele Freiheiten zugestand.

Die erste Veröffentlichung wurde die Single Add Some Music to Your Day (B-Seite: Susie Cincinnati) die bis auf Platz #64 der Billboard-Charts vorrückte. Das erste Album sollte bereits im Frühjahr 1970 veröffentlicht werden. Die Plattenfirma war allerdings mit dem gehörten Material unzufrieden, was zu Überarbeitungen führte. Nach einer weiteren Singleauskoppelung (Slip on Through/This Whole World) wurde schließlich Sunflower am 31. August 1970 veröffentlicht.[21] Das Album war mit Platz Nummer 29 in Großbritannien recht erfolgreich[15], kam dennoch in den USA über Platz 151 der Billboard-Charts nicht hinaus.. Das Nachfolgewerk Surf´s up verkaufte sich wesentlich besser und landete in den USA auf Rang 29, in Großbritannien auf Platz 15.

1972 verstärkte sich die Band mit den beiden südafrikanischen Musikern Blondie Chaplin (Gitarre) und Ricky Fataar (Schlagzeug), die zuvor der Band The Flame angehört hatten und nahm mit ihnen das Album Carl and the Passions – „So Tough“ auf. Die Neuaufnahme der Mitglieder war notwendig geworden, da Bruce Johnston von der Band gefeuert worden war und sich Schlagzeuger Dennis Wilson eine schwere Verletzung an seiner Hand zugezogen hatte. Im selben Jahr verbrachte die Band sechs Monate in den Niederlanden, um dort ihr Album Holland einzuspielen. Mit diesem Album konnte die Band auch in den USA viele Käufer überzeugen, weswegen dieses Album gerne als „erstes Comebackalbum“ betitelt wird. Das Album In Concert mit Mitschnitten aus der Europatournee desselben Jahres, wurde gar die erste goldene Schallplatte in den 1970er Jahren.

Um dieses Comeback zu festigen, verzichtete die Band ab 1973 auf die Veröffentlichung neuer Alben und spielte dafür möglichst viele Konzerte. Blondie Chaplin wurde bereits 1973 während eines Auftritts entlassen. Auch Ricky Fataar verließ die Band ein Jahr darauf da er nicht ständig auf Tournee sein wollte. Dennis Wilson hatte in den Jahren 1972 bis 1974 das Klavier gespielt und kehrte nach Fataars Rückzug wieder ans Schlagzeug zurück. Kurz danach erreichte das Best-of-Doppelalbum Endless Summer in den USA Platz 1 der Billboard-Charts. Es war mit frühen Beach-Boys-Songs aus den Jahren vor 1965 gefüllt und von Capitol Records veröffentlicht worden. Die Gruppe wurde danach vom Musikmagazin Rolling Stone zur „Band des Jahres 1974“ gewählt. Mit diesem Erfolg wurde Brian Wilsons Comeback proklamiert. Er und die Beach Boys brachten zum 15jährigen Bandjubiläum 1976 mit Chuck Berrys Rock and Roll Music eine neue Single auf Platz 5. Auch das dazugehörende Comeback-Album 15 Big Ones, landete in den Top 10 der Charts. Das Album, welches wieder alleine von Brian Wilson produziert wurde, enthielt acht Coverversionen. Die Nachfolgesingle It´s ok, geschrieben von Wilson und Love, erreichte ebenfalls die Top30. Im selben Jahr stieß die für Europa entworfene Best of Zusammenstellung 20 Golden Greats auf Platz 1 in England vor. Das nächste Album Love you aus dem Jahr 1977 enthielt nur noch Brian Wilson Kompositionen (11 davon waren Solokompositionen), die Beteiligung der anderen Bandmitglieder an diesem Album war eher gering.

Mitte der 1970er-Jahren kam es verstärkt zu Gruppenbildungen innerhalb der Band. Alan Jardine und Mike Love bildeten als Anhänger der Transzendentalen Meditation eine Fraktion, die Wilson-Brüder Dennis und Carl die andere. Die musikalischen Ansichten innerhalb der Band drifteten auseinander: Carl und Dennis Wilson wollten mit neuen Songs im Stil von Smile die Karriere der Band vorantreiben, während Mike Love und Al Jardine sich auf die Erfolge der Best of Alben beriefen und lediglich Oldies spielen wollten oder Lieder, die wie ihre Oldies klangen.[22] Nachdem Dennis Wilson an seinem Soloalbum Pacific Ocean Blue arbeitete, Carl Wilson mit persönlichen Problemen zu kämpfen hatte und Brian Wilson sich nach Love you wieder mehr aus der Band zurückzog, übernahmen Mike Love und Al Jardine die Rolle der kreativen Köpfe.[23] Sie arbeiteten 1977 am Album M.I.U., das an der damaligen Maharishi Institute University in Fairfield, Iowa, USA aufgenommen wurde. Die Verkaufszahlen waren sehr niedrig und das Album verschwand nach wenigen Wochen aus den Verkaufsregalen.[7]

Nach diesem Fiasko übernahm Carl Wilson wieder die Führung. Er holte seinen Bruder Dennis in die Band zurück. Um die Streitigkeiten zu minimieren, einigten sich die Beach Boys darauf, zum ersten Mal in ihrer Karriere mit einem externen Produzenten zusammen zu arbeiten. Sie einigten sich auf ihren früheren Bandkollegen Bruce Johnston, der 1979 auf dem Produzentensessel Platz nahm und bald darauf wieder ein reguläres Mitglied der Band wurde. Dazu kam ein neuer Plattenvertrag mit Caribou Records. Aus dem neuen Studioalbum L.A. (Light Album), das wohl der größte Kompromiss in der Geschichte der Band war, da es alle Mitglieder gleich beteiligte, schafften es immerhin vier Singles in die Charts. Am erfolgreichsten war Lady Lynda, das in Großbritannien Rang 6 erreichte. 1980 folgte das nächste Album Keepin’ the Summer Alive, welches das letzte Album der originalen Beach Boys werden sollte. Anfang der 1980er Jahre kam ein von Capitol veröffentlichtes Beach-Boys-Medley auf Platz 12 der Billboard-Charts, die nachfolgende Single der Beach Boys – Come Go with Me vom M.I.U. Album – erreichte noch Rang 18. Das war Grund genug, neue Projekte hinten anzustellen und die neu gewonnene Popularität für ausgedehnte Konzertreisen zu nutzen. Während dieser Zeit verließ Carl Wilson teilweise die Band um an seiner Solokarriere zu arbeiten. Er wurde bei Konzerten durch Jeffrey Foskett ersetzt. Im Sommer 1983 platzierte sich ein weiteres Greatest Hits Album auf Rang 1 in England.

1983 kam Dennis Wilson bei einem Tauchunfall im Pazifischen Ozean ums Leben. Die Beach Boys spielten am 4. Juli 1984 vor über 700 000 Menschen am Washington Monument, was ihnen ein Jahr zuvor noch vom damaligen US-Innenminister James G. Watt untersagt worden war. Mit Getcha Back hatten sie 1985 einen neuen Top20 Hit und veröffentlichten das Album The Beach Boys. Sie brachten noch 3 weitere Singles in die Charts und feierten 1986 ihr 25jähriges Bandjubiläum. 1987 landeten sie mit Wipe Out (mit The Fat Boys) auf beiden Seiten des Atlantiks einen großen Hit. Das Lied kam in England bis auf Rang 2. Zu dem Zeitpunkt, als Brian Wilson seinen endgültigen Rückzug bekannt gab, hatten sie mit Kokomo einen unerwarteten Nr.-1-Hit und mit Still Cruisin’ ein neues Top-50-Album. Die Band beschränkte sich fortan darauf, zu einer reisenden Oldies-Band zu werden. Zudem traten sie in zahlreichen Fernsehserien als Gaststars auf. Das letzte Studioalbum Summer in Paradise, das sie 1992 aufnahmen, fand kaum Beachtung. 1996 wollten die Beach Boys ein neues Studioalbum unter der Regie von Brian Wilson aufnehmen. Wilson schrieb dazu mit Mike Love und seinem Freund Andy Paley einige neue Stücke, die von den anderen Beach Boys allerdings für zu schwach befunden wurden. Deshalb wurde das Projekt bald aufgegeben. Statt des neuen Studioalbums spielten die Beach Boys für Stars and Stripes Vol. 1 neue Versionen von alten Beach-Boys-Liedern ein, auf denen sie selbst nur den Backgroundgesang beisteuerten, während diverse Country-Sänger den Leadgesang übernahmen.

1998 verstarb Carl Wilson an Krebs, was das inoffizielle Ende der Beach Boys markierte.

Bereits im Jahr 1984 hatten die Beach Boys die Dokumentation An American Band veröffentlicht, welche sehr detailliert die Bandgeschichte wiedergibt. Sie endet mit Dennis Tod. Im Jahr 1990 wurde mit Der Traum der Beach Boys ihre Bandgeschichte in einem Spielfilm dargestellt. Nach Carl´s Tod folgte die Dokumentation Endless Harmony im Jahr 1998, die keine Überschneidungen mit An American Band aufwies. Die Beach Boys selber sowie viele Weggefährten erzählen hierbei die Geschichte der Band. Für diese Dokumentation wurden einige unveröffentlichte Lieder verwendet. . Im Jahr 2000 folgte mit An American Family ein weiterer Spielfilm über die Beach Boys, welcher sich auf ihre frühere Karriere focussierte und Mitte der 1970er Jahre endet.


Versuch eines letzten Beach Boys Albums Mitte der 1990er

Im Herbst 1995 wollten die Beach Boys - gemeinsam mit Brian Wilson - ein letztes, gemeinsames Studioalbum aufnahmen. Don Was, der mit Brian die Dokumentation und die CD "I just wasn´t made for these times" produziert hatte, wollte dieses letzte Album gemeinsam mit Wilson produzieren. Wilson arbeitete zu diesem Zeitpunkt mit Andy Paley als Partner, was den anderen Beach Boys nicht unbedingt zusagte, da mit Don Was und Andy Paley zwei bandexterne Personen an den Aufnahmen beteiligt werden sollten. Unter der Regie von Don Was nahmen sie gemeinsam die Stücke "You´re still mystery" und "Soul Searching" auf, die von Brian Wilson und Andy Paley geschrieben wurden. Carl Wilson offerierte das von ihm geschriebene Stück "Run don´t walk". In der alten Partnerschaft schrieb Wilson gemeinsam mit Mike Love das Stück "Dancing the night away". Während den Aufnahmen zu diesem Stück verließ Carl Wilson wortlos das Studio und das Album Projekt wurde eingestellt.[24]

Ein Jahr darauf bot Virgin Records den Beach Boys einen Plattenvertrag für ein letztes gemeinsames Album an. Bedingung von Virgin war jedoch, dass das Album von Sean O'Hagen und Brian Wilson gemeinsam produziert würde und 80 % des Liedgutes aus Wilsons Feder stammte. Da Brians Beteiligung nicht garantiert werden konnte, kam es allerdings nicht zu einem Abschluss. [25]

Im Jahr 2006 übergab Wilson an Mike Love ein Demoband eines Liedes mit der Bitte, hierfür einen Text zu verfassen. Dies führte zu Spekulationen über eine bevorstehende Reunion der lebenden Bandmitglieder. Love lehnte diese Form der Zusammenarbeit jedoch ab, da er persönlich mit Wilson an neuen Liedern arbeiten wollte.

Beach-Boy-Bands und Veröffentlichungen nach 1998

Die Beach Boys 2006

Nach Carl Wilsons Tod stieg Alan Jardine aus der Band aus. Ebenso verließ der Großteil der Bühnenband die Gruppe. Mike Love und Bruce Johnston veranstalten seitdem alleine unter dem Namen „The Beach Boys“ Konzertreisen durch die ganze Welt. David Lee Marks kehrte von 1998 bis 2000 ganz zur Band zurück, nachdem er in den Jahren zuvor seine Aktivität in der Band wieder sporadisch aufgenommen hatte. Obwohl Al Jardine und Brian Wilson mit der Band nicht mehr auf Tournee gehen, sind beide immer noch offizielle Mitglieder der Band und haben bei Brother Records noch immer ein Stimmrecht.

Alan Jardine veranstaltete mit wechselnden Namen und Bandbesetzungen einige Konzerte in den USA. Er veröffentlichte ein Live-Album und arbeitet an einem Studioalbum. Unterstützt wird er durch seine beiden Söhne Adam und Matt, sowie durch einige langjährige Mitglieder der Beach-Boys-Bühnenband.

Brian Wilson betreibt ebenfalls ausgedehnte Konzertreisen mit seiner 10-köpfigen Band und veröffentlicht unregelmäßig neues Material. Darunter befand sich 2004 die Veröffentlichung von Smile, die weltweit in den Charts zu finden war, und für die Brian Wilson mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Sein dis dato letztes Album veröffentlichte er im Jahr 2008. That Lucky Old Sun kam in den USA auf Platz 21.

Im Jahr 2003 wurde eine weitere Kompilation der Beach Boys veröffentlicht. Sounds of Summer erreichte Platz 16 der US-Billboard-Charts und hielt sich fast zwei Jahre darin. Die Beach Boys erhielten für das Album Doppelplatin.[24] Der zweite Teil dieser Kompilation erschien 2007 unter den Namen The Warmth of the Sun und schaffte es auf Rang 40 der Charts.

Im Jahr 2006 trafen die noch lebenden Beach Boys am Capitol Tower in Los Angeles zusammen, um das 40jährige Jubiläum von Pet Sounds zu zelebrieren. Sie veröffentlichten daraufhin eine weitere Kompilation unter den Namen Songs from here and back, die neun Liveaufnahmen und drei Studiotitel aus den Soloprojekten von Love, Wilson und Jardine enthielt.

Produktion

Den Angaben auf den Schallplattencovern zufolge produzierte der Capitol-Produzent Nick Venet die ersten beiden Alben, obwohl ein erheblicher Teil der Produktionsarbeit wahrscheinlich von Brian Wilson geleistet wurde. Vor allem aus den Session-Sheets geht hervor, dass Venets Rolle bei der Produktion lediglich darin bestand, die verschiedenen Takes anzusagen. Arrangements und Klanggebilde stammten von Brian der sich öfter darüber beklagte, dass Venet versuchte den Sound zu verändern. Ab dem dritten Album Surfer Girl wurde Wilson auch offiziell als Produzent aufgeführt. Mit der Veröffentlichung von Smiley Smile, also nach dem Zusammenbruch Brian Wilsons, wurden zum ersten Mal „The Beach Boys“ als Produzenten angegeben. Damit waren die Beach Boys die erste Band, die sich selbst produzierte. Damit ebneten sie den Weg für Generationen von Musikern und Bands, die zuvor immer einem Produzenten unterstellt waren, den die Plattenfirma der Band zuwies.

Die Beach Boys führten ein weiteres Novum ein: Sie benutzten nicht das Studio ihrer Plattenfirma für ihre Aufnahmen, sondern bevorzugten die Western Studios in Los Angeles. Selbst die Beatles nahmen zu dieser Zeit nur die hauseigenen Abbey Road Studios von EMI in Anspruch.


Stil

Die Musik der Beach Boys wurde durch die Vorlieben ihrer Mitglieder bestimmt: Brian Wilsons Haupteinflüsse waren die Musik von George Gershwin und die von The Four Freshmen, sowie die Arrangements von Phil Spector. Carl Wilson wurde durch Rock ’n’ Roll, besonders durch die Gitarrenriffs von Chuck Berry inspiriert. Dennis Wilson war es, der das Leben am Strand, das die Beach Boys viele Jahre besangen, zumindest gelegentlich lebte. Seine Eindrücke beschrieb er seinem Bruder Brian Wilson.[25]

Auf dem ersten Album waren Mike Love und Brian Wilson als Leadsänger vertreten. Love sang die Rock ’n’ Roll-Stücke, während Brian Wilson den Balladen seine Stimme gab. Ein weiteres typisches Markenzeichen war die hohe Falsettstimme, die meistens von Brian Wilson gesungen wurde. Die Arrangements der Lieder waren anfangs recht einfach, wurden in weiteren Jahren immer ausgereifter und aufwändiger, so dass für die Aufnahme eines Liedes meist über 40 Studiomusiker anwesend waren. Ab dem Album Wild Honey (1967) wurden die Lieder wieder einfacher arrangiert und die Instrumente wieder von der Band selbst eingespielt.

Die ersten Alben der Band behandelten die Themen Surfen, Mädchen und schnelle Autos (Hot Rods). Zu letzteren zählen das Ford Modell B, das dem Album Little Deuce Coupe den Namen gab, sowie der Ford Thunderbird den die Protagonistin in Fun Fun Fun vom Nachfolgeralbum Shut Down Vol. 2 fährt. Später behandelten die Texte auch andere Themen und wurden persönlicherer. Auf Pet Sounds wurde Brian Wilson von Tony Asher als Texter unterstützt, an Smile arbeitete er zusammen mit Van Dyke Parks. Nach den schlechten Verkaufszahlen von Sunflower in den USA, versuchten die Beach Boys einen Imagewandel herbeizuführen, indem sie mit ihrer Musik Probleme der Umwelt und des Kapitalismus ansprachen.[26] Einen weiteren deutlich erkennbaren Wechsel gab es ab dem Jahr 1985, als mit Terry Melcher ein externer Produzent mit der Musik der Beach Boys betraut wurde. Die Musik wurde mehr von Keyboards dominiert, die typische Falsettstimme verschwand, ebenso waren die Harmonien weniger stark ausgeprägt.

Die Technik des Liedschreibens veränderte sich über die Jahre hinweg ebenfalls. Brian Wilson schrieb anfangs Lieder mit vier Akkorden. Später wurde sein Markenzeichen, dass er den Bass versetzte und nicht mehr den Grundton spielte, sondern den Bass auf die Terz oder Quint aufbaute. Auch der Tonlagenwechsel um einen halben Ton wurde öfter angewendet, ebenso der unerwartete Wechsel von Dur auf Moll. Wilson stattete die Melodien dazu mit meist vier Harmoniegesängen aus. Ab 1968 betätigten sich die anderen Mitglieder der Beach Boys ebenfalls als Komponisten, was den Stil der Band facettenreicher machte.


Rezeption

Erfolge/Ehrungen der Beach Boys

Die Beach Boys wurden im Jahr 1988 in die Rock Hall of Fame aufgenommen[27]. Im Jahr 1998 folgten die Aufnahme in die Vocal Group Hall of Fame[28]. Die Band wurde und wird noch sehr oft als Americas Band bezeichnet.[29][30][31]. Allmusic.com bezeichnete die Gruppe sogar als „Americas first, best rock Band“.[32]. Im Jahr 2001 erhielt die Band den Grammy für ihr Lebenswerk. Brian Wilson wurde im Jahr 2006 in die UK Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.[33].

Am 20. Mai 2005 wurde an jener stelle, an dem das Wilson Geburtshaus stand (genauer gesagt an California Landmark #1041 at 3701 West 119th Street) ein Beach Boys Wahrzeichen erreichtet. Das Haus wurde 1986 abgerissen um Platz für einen neuen Highway zu machen.[34]

In Zahlen gesprochen hatten die Beach Boys im Laufe ihrer Karriere 36 Hits in den Top40 der amerikanischen Billboard Charts sowie 56 in den Billboard Hot 100. Dies ist mehr, als jede andere amerikanische Band verzeichnen konnte. Unter diesen Hits waren 4 Nr. 1 Singles in Amerika und insgesamt 9 Nr. 1 Singles weltweit.

Das Magazin Rolling Stone listete die Beach Boys auf Rang 12 der 100 Greatest Artists of all times.[35] Im Bezug auf die Billboard-Charts sind die Beach Boys, bei Zusammenfassung von Single- und Albumverkäufen, die erfolgreichste amerikanische Band aller Zeiten.[36].

Einfluss auf andere Musiker

Paul McCartney und George Martin wiesen in Interviews häufiger auf die besondere Rolle des Pet-Sounds-Albums hin. Letzterer ist der Meinung, dass ohne dieses Album der Beach Boys das Beatles-Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band nicht entstanden wäre. Es sei ein Versuch der Beatles gewesen, mit Pet Sounds gleichzuziehen.[7][37] Weiterhin bezeichnete McCartney das Lied God Only Knows als den „größten Song aller Zeiten“.[7]

Das Album Pet Sounds gilt in Fachkreisen als eines der bedeutendsten Alben der Musikgeschichte. Es beeinflusste das Album Cold and Bounty von The High Llamas, sowie die beiden Alben UP und Reveal von R.E.M., welche ebenfalls stilistisch stark an die Beach Boys erinnern. [38] David Lee Roth coverte California Girls, Joss Stone nahm eine Version von God Only Knows für eine Werbekampagne von Gap Inc. auf und Garbage verwendeten in Push It! ein Sample von Don’t Worry Baby. Der Regisseur Cameron Crowe erklärte, dass er vor jedem Filmprojekt eine Kopie von „Pet Sounds“ an die Schauspieler verteilt, da dasselbe Gefühl erreichen möchte das auf der Platte entstanden ist.

Künstler die sich ebenfalls auf die Beach Boys als Inspiration berufen sind XTC, Velvet Crush und Cornelius.[39]. Die Ramones begannen ihre Karriere als Beach-Boys-Coverband und veröffentlichten auf ihren Alben zahlreiche Beach-Boys-Stücke. Elton John sagte in einem Interview, dass ihn der Kompositionsstil von Brian Wilson nachhaltig beeinflusst hat.

Zusätzliche Künstler, deren Schaffen durch die Beach Boys beeinflusst wurde und die sich ebenfalls als Fans der Band bezeichnen, sind die Red Hot Chili Peppers, Bon Jovi, Richie Sambora und die Backstreet Boys. Der Song Don’t Get Lost In Heaven der Gorillaz wird als „Ode an die Beach Boys“[40] bezeichnet. Sébastien Tellier, sagte über Divine, den ersten fast rein englischsprachigen Song, mit dem er für Frankreich am Eurovision Song Contest 2008 teilnahm,[41] dass es ein „an die Beach Boys und die Juicy Fruits“ (aus dem Film Das Phantom im Paradies, 1974) sei.[42]

Der Schriftstellen Chazz Palminteri ist ebenso bekennender Beach-Boys-Fan, wie es einst Ronald Reagan war. Die Beach Boys spielten anlässlich des Antrittes seiner zweiten Amtszeit.[43]

Auszeichnungen

1967 erhielt die Band den Bronzenen Bravo Otto der deutschen Jugendzeitschrift BRAVO. Im Jahr 1999 bekamen die Beach Boys für Pet Sounds den Grammy Award in der Kategorie Album des Millenniums verliehen. Die Band lehnte allerdings die Auszeichnung ab und protestierte so gegen die späte Entscheidung der Juroren, die das Album erst 33 Jahre nach seinem Erscheinen gewürdigt hatten. Ein Jahr darauf erhielten sie den Grammy für ihr Lebenswerk.

Die Beach Boys waren im Jahr 2003 mit drei Alben in den 500 besten Alben des Rolling Stone vertreten: Sunflower auf Platz 380, The Beach Boys Today! auf Rang 270 und Pet Sounds auf Platz 2 (vor Revolver und hinter Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band von den Beatles).[44]

In der im Jahre 2004 erschienenen Rolling Stone Liste 500 beste Songs aller Zeiten waren die Beach Boys mit sieben Liedern vertreten. Sie platzierten sich mit Good Vibrations auf Rang 6. God only knows wurde auf Rang 25 gewählt. Weiters folgten California Girls (71), Don´t worry baby (176), In my room (209), Caroline, no (211) und Sloop John B. (271).[45]

Diskografie

Siehe Hauptartikel: The Beach Boys/Diskographie.

Weitere Informationen

Literatur

  • Badmann, Keith: The Beach Boys. Zürich 2005. ISBN 3-283-00503-6.
  • Priore, Domenic: Listen! Look! Vibrate! Smile!. San Francisco 1995. ISBN 0-86719-417-0.
  • Elliott, Brad: Surf’s Up. London 2004. ISBN 1-900924-79-X.
  • Granata, Charles L.: Brian Wilson und die Beach Boys – Die Entstehung von Pet Sounds. Höfen 2007. ISBN 978-3-85445-275-1.
  • Abbott, Kingsley (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson. St. Andrä-Wördern 1998. ISBN 3-85445-160-1.
  • Wilson, Brian (mit Todd Gold): Mein kalifornischer Alptraum. Köln 1993. ISBN 3-8025-2245-1.
  • Leaf, David: Beach Boys – Die Strandjungen aus Kalifornien. München 1980. ISBN 3-453-80040-0. (vergriffen)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. smileysmile.net: Enter the Smiley Smile 40th Anniversary Contest!, Zugriff am 10. Februar 2008
  2. rollingstone.com: The RS 500 Greatest Albums of All Time: Rolling Stone, Zugriff am 10. Februar 2008
  3. Pendleton HistoryInterwoven with American Life for Five Generations
  4. a b c Linernotes zum Sampler Lost & Found 1961-1962
  5. Wilson, Brian (mit Todd Gold): Mein kalifornischer Alptraum, Köln 1993. ISBN 3-8025-2245-1.
  6. a b c d e Beach-Boys-Singles in den US-Billboard-Charts
  7. a b c d David Leaf: Die Capitol-Jahre. In: Kingsley Abbot (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998. ISBN 3-85445-160-1.
  8. Kingley Abott, Brian Wilson und die Beach Boys
  9. Eintrag im All Music Guide.
  10. a b Beach-Boys-Alben in den US-Billboard-Charts
  11. a b Keith Badman: The Beach Boys, Backbeat Books, San Francisco 2004. ISBN 0-87930-818-4.
  12. Timothy White: The Nearest Faraway Place
  13. Billboard Top 40 Hits (1966)
  14. a b Neal Umphred: Let’s Go Away For Awhile. In: Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998. ISBN 3-85445-160-1.
  15. a b UK Top 40 Hit Database
  16. Jules Siegal: Goodbye Surfing, Hello God – Die religiöse Wandlung des Brian Wilson. In: Kingsley Abbot (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998. ISBN 3-85445-160-1.
  17. In: Kingsley Abbot (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998. ISBN 3-85445-160-1.
  18. Peter Doggett: Halte durch, Bruder. Die Beach Boys ohne Brian Wilson in Kingsley Abbott (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson. Hanibal, Verlagsgruppe Koch. ISBN 978-3-85445-160-0.
  19. Melodye Dorst: Auf Tuchfühlung mit Mike Love. In: Kingsley Abbot (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998. ISBN 3-85445-160-1.
  20. Diskografie von Brother Records
  21. Booklet der CD Sunflower/Surf’s Up, Columbia Records 2000
  22. Timothy White: Little Deuce Coup: Zwei Beach Boys segeln allein. In: Kingsley Abbot (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998. ISBN 3-85445-160-1.
  23. Richard Williams: M.I.U. Album. In: Kingsley Abbot (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998. ISBN 3-85445-160-1.
  24. BEACH BOYS USA DISCOGRAPHY
  25. Dokumentationen: American Band (1984) sowie Dokumentation auf A Tribute to Brian Wilson (2001)
  26. Booklet der CD Sunflower/Surf’s Up, Columbia Records 2000
  27. Rock and Roll Hall of Fame Inductees: The Beach Boys, rockhall.com, retrieved on 2007-01-15
  28. Vocal Group Hall of Fame Inductees: The Beach Boys, vocalgroup.org, retrieved on 2007-01-15
  29. "Still America's Band: The Beach Boys Today" Kevin M. Cherry. National Review. Published July 8, 2002. Accessed July 12, 2008.
  30. The Beach Boys: It must be summer, the Beach Boys are in town! toronto.com. Accessed July 12, 2008.
  31. "Beach Boys: Sunny pop veterans are still shining". Martin Lennon. Scotsman.com. Published May 16, 2008. Accessed July 12, 2008.
  32. http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=11:3ifrxqw5ldse~T1
  33. Led Zeppelin make UK Hall of Fame, bbc.co.uk, retrieved on 2007-01-15
  34. http://www.beachboysband.net
  35. http://www.rollingstone.com/news/story/5939214/the_idgjmmortals_the_first_fifty
  36. http://www.recordresearch.com/record_setters.php?id=1
  37. „Without Pet Sounds, Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band wouldn’t have happened … Pepper was an attempt to equal Pet Sounds“ (Sir George Martin, Produzent der Beatles)
  38. Konrad Heidkamp: Das glückliche Moll. In: Die Zeit, 21/2001
  39. Marcel Anders: Die Rückkehr des Vibemaster. In: Kingsley Abbot (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998. ISBN 3-85445-160-1.
  40. Shane Handler: Gorillaz: Demon Days, 23. Mai 2005, Zugriff am 30. November 2008
  41. AFP: Frankreich erstmals mit englischem Song beim „Grand Prix“, 16. April 2008, Zugriff am 30. November 2008
  42. Friction NYC: Sébastien Tellier „Divine“, 1. Januar 2008, Zugriff am 30. November 2008
  43. classicbands.com: The Beach Boys auf Classicbands.com, Zugriff am 7. November 2008
  44. http://www.rollingstone.com/news/story/5938174/the_rs_500_greatest_albums_of_all_time/print
  45. http://www.rollingstone.com/news/coverstory/500songs

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