Walter Strauß

Walter Strauß
Walter Strauß (1947).

Walter Strauß (* 15. Juni 1900 in Berlin; † 1. Januar 1976 in Baldham, Gemeinde Vaterstetten) war ein deutscher Politiker der CDU.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Walter Strauß war der Sohn des Internisten Hermann Strauß (1868–1944). Walter Strauß studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften und wurde 1924 in Heidelberg zum Doktor der Rechte promoviert. Er war zunächst Hilfsrichter an Berliner Gerichten und trat 1928 in die Dienste des Reichswirtschaftsministeriums ein. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde Strauß, der selbst evangelischen Glaubens war, 1935 in den Ruhestand versetzt. Zunächst als Wirtschaftsberater tätig, musste er sich später als Arbeiter in der Rüstungsindustrie verdingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Staatssekretär für Bundesangelegenheiten im Hessischen Staatsministerium, seit 1946 Mitglied des Direktoriums des Länderrates der amerikanischen Besatzungszone in Stuttgart, von 1947 bis 1948 stellvertretender Direktor, dann von 1948 bis 1949 Leiter des Rechtsamtes in der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebiets. Danach wurde er Mitglied des Parlamentarischen Rates (1948–1949) und von 1949 bis 1963 Staatssekretär im Bundesjustizministerium. Nach seinem Ausscheiden wurde er als Richter an den Europäischen Gerichtshof berufen.

Politik

Strauß beteiligte sich 1945 an der Gründung der CDU in Berlin, wechselte aber schon bald in den Landesverband Hessen. Er war 1947/48 Mitglied des Länderrates der Bizone und gehörte dort dem Direktorium an. Er war 1948/49 Mitglied des Parlamentarischen Rates. Er war dort stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Zuständigkeitsabgrenzung. Für den Deutschen Bundestag kandidierte Strauß 1949 vergeblich.

Öffentliche Ämter

Strauß war 1946/47 Staatssekretär im Hessischen Staatsministerium. Er war von 1949 bis 1963 beamteter Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz. Nach der Spiegel-Affäre wurde er in den Ruhestand versetzt, weil er Bundesjustizminister Wolfgang Stammberger (FDP) nicht über die Ermittlungen gegen den Spiegel und insbesondere nicht über die Informationen, die er von Franz Josef Strauß (CSU) – mit dem er nicht verwandt war – erhalten hatte, unterrichtet hatte.

Literatur

Weblinks


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