Walter von Corswant

Walter von Corswant

Walther von Corswant (* 14. April 1886 in Gumbinnen; † 12. Dezember 1942) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Walther von Corswant wurde 1886 als Sohn eines Fideikommissbesitzers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums sowie einem Jahr beim Militär wurde er ein Semester lang an der Kolonialschule in Witzenhausen ausgebildet. Danach arbeitete er sechs Semester lang als Pflanzer in den deutschen Überseebesitzungen: zuerst in Kamerun, dann in Neu Guinea. Aufgrund einer Erkrankung verließ Corswant die Tropen und kehrte nach Deutschland zurück. Nach der Ausgenesung seiner Krankheit studierte er ein Semester lang an der landwirtschaftlichen Hochschule in Jena. Im Anschluss an ein einjähriges Volontariat in der Landwirtschaft übernahm Corswant das Gut seiner Eltern, das Gut Cuntzow im Kreis Greifswald. Unter den Fideikomissbesitzern in Pommern galt Corswant allerdings als Außenseiter.[1]

Am Ersten Weltkrieg nahm Corswant als Angehöriger des 2. Gardeinfanterieregiments zu Fuß teil, bevor er aufgrund des Wiederausbruchs seines in den Tropen erworbenen Magenleidens aus dem Militärdienst ausschied und erneut in der Landwirtschaft tätig wurde.

1923 und erneut am 10. Juni 1925 trat Corswant in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein (Mitglied-Nr. 7342). Von 1927 bis zum 1. April 1931 amtierte er als Gauleiter des NSDAP-Gaus Pommern. Sein Nachfolger in diesem Amt wurde Wilhelm Karpenstein. 1929 wurde Corswant Fraktionsvorsitzender der NSDAP im Pommerschen Provinziallandtag. Zugleich war er auch Mitglied des Provinzialausschusses und ab 1935 des Provinzialrates. Nach dem Ende seiner Tätigkeit als Gauleiter war Corswant in der Wirtschaftspolitischen Abteilung der Reichsleitung der NSDAP tätig. Bis zur „Machtergreifung“ fungierte er zudem als Beauftragter der Abteilung.

Bei der Reichstagswahl vom September 1930 wurde Corswant als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 6 (Pommern) in den Reichstag gewählt. Nachdem sein Mandat bei den Wahlen vom Juli 1932, November 1932, März 1933, November 1933, März 1936 und 1938 bestätigt wurde, gehörte Corswant dem deutschen Parlament ohne Unterbrechung bis zum seinem Tod im Dezember 1942 an. Das wichtigste parlamentarische Ereignis an dem Corswant sich während seiner Abgeordnetenzeit beteiligte, war die Verabschiedung – auch mit seiner Stimme – des Ermächtigungsgesetzes im März 1933.

Am 1. Oktober 1935 wurde Corswant Mitglied des Reichsbauernrates. Im Februar 1936 erfolgte die Ernennung zum Landrat des Landkreises Greifswald. Am 23. April 1936 wurde Corswant schließlich Mitglied des Obersten Ehren- und Disziplinarhofs der Deutschen Arbeitsfront (DAF). Ferner schrieb er zwei Broschüren.

Schriften

  • Die Not der schaffenden deutschen Wirtschaft und die Zinsknechtschaft des Leihkapitals.
  • Die Währung und Wirtschaft im völkischen Zukunftsstaat

Einzelnachweise

  1. Robert Thévoz/ Hans Branig: Pommern 1934/35 im Spiegel von Gestapolageberichten und Sachakten, 1974, S. 56.

Weblinks


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