Beate Uhse AG

Beate Uhse AG
Beate Uhse AG
Logo der Beate Uhse AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0007551400
Gründung 1951
Sitz Flensburg, Deutschland
Mitarbeiter 1.425 (30. September 2007)
Umsatz 270,9 Mio. Euro (2006)
Branche Sexindustrie
Website www.beateuhse.ag

Die Beate Uhse AG bezeichnet sich selbst als der weltweite Marktführer im „erotischen Zubehörhandel“. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Flensburg und ist in 15 Ländern Europas tätig.

Beate Uhse Sexshop

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gegründet wurde das Unternehmen 1951 als „Versandhaus Beate Uhse“ durch die Deutsche Beate Uhse. Im Angebot waren neben Kondomen auch Bücher zum Thema „Ehehygiene“ und Verhütung. Das Unternehmen begann mit vier Angestellten und hatte bereits zwei Jahre später 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 1962 folgte die Gründung des ersten Sexshops der Welt in Flensburg.

Börsengang

Am 27. Mai 1999 ging Beate Uhse mit ihrem Unternehmen an die Börse und wurde zur Beate Uhse AG. Die zu einem Emissionspreis von 7,20 Euro auf den Markt gebrachte Aktie wurde 64-fach überzeichnet und erreichte an ihrem dritten Handelstag mit 28,20 Euro ihren absoluten Höchstkurs. Seither erlebte die Aktie von Beate Uhse AG einen dramatischen, fast ununterbrochenen Kurssturz und erreichte im Oktober 2008 mit 0,58 Euro ihren vorläufigen tiefsten Schlusskurs, was einem Wertverlust von über 92 % gegenüber dem Emissionspreis bzw. von über 97 % gegenüber dem Höchstkurs entspricht. Im März 2009 wurde mit 0,42 Euro ein neuer tiefster Schlusskurs erreicht, im August 2011 mit 0,27 Euro.

Unter Sammlern ist die gedruckte Aktienurkunde wegen der Abbildung zweier fast nackter Frauen begehrt. Die Aktie (ISIN DE0007551400) ist im CDAX gelistet. Beate Uhse war die erste börsennotierte Erotik-Aktiengesellschaft.

Geschäftsbereiche

Beate Uhse ist heute in den vier Geschäftsbereichen Einzelhandel, Versandhandel, Großhandel und Entertainment tätig. Per 30. September 2007 beschäftigte das Unternehmen 1.425 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von knapp 271 Millionen Euro. Im Jahr 2009 wurden knapp 231 Millionen Euro umgesetzt, die Zahl der Beschäftigten betrug per Jahresende 1.222.
Im Jahr 2010 wurden noch 197,7 Millionen Euro umgesetzt, die Zahl der Beschäftigten wird anders als in 2009, nun laut Geschäftsbericht in FTEs („Full-time equivalent“ zu deutsch: Vollzeitäquivalent) ausgeben und betrug 975.

Marken

Das Unternehmen tritt unter mehreren Marken, bzw. Firmierungen auf:

  • Beate Uhse

Dachmarke des Konzerns.

  • Pabo

Die am 25. Januar 1984 gegründete niederländische Versandhandelsmarke ist seit 1999 in der Unternehmensgruppe. Seit einem Relaunch 2002 wird der Markenauftritt im Rahmen einer Migration an Beate Uhse angepasst.

  • Christine le Duc

Die 1968 von dem Hans Hertog gegründete niederländische Ladenkette gehört seit 2003 zur Unternehmensgruppe. Seit einem Relaunch 2006 wird der Markenauftritt im Rahmen einer Migration an das Look & Feel der Marke Beate Uhse angepasst.

  • adam&eve

Beate Uhse firmiert mit adam&eve in den Bereichen: "Einzelhandel, Versandhandel und Entertainment" in Frankreich.

  • ZBF

Weltweiter Großhandel.

  • Scala Playhouse

Weltweiter Großhandel.

Geschäftsentwicklung

Die Nachfrage nach „virtuellem Sex“ in Videokabinen sowie der Verleih und Verkauf von pornografischen Filmen gehen inzwischen deutlich zurück. Die Beate Uhse AG macht hierfür die Digitalisierung verantwortlich: „Die Kunden […] stillen ihren Bedarf bei kostenlosen Anbietern von Sexfilmen im Internet“. Außerdem werde der Erotikmarkt mit billigen Pornofilmen zu Preisen von fünf Euro oder noch weniger überschwemmt, so Beate-Uhse-Chef Christian Lindemann 2008 bei der Vorlage der Bilanz für das Jahr 2007, die für das Erotikhandelsunternehmen zum ersten Mal seit dem Börsengang 1999 einen Negativsaldo auswies. Lindemann gab bekannt, dass die Beate Uhse AG ihre Sexshops in den Städten umbauen und dabei die Videokabinen entfernen wolle. Lediglich noch in Gewerbegebieten und an Autobahnen will das Unternehmen den „an Hardcore orientierten Kunden“ mit Filmvorführungen in Einzel-Videokabinen sowie mit härteren Magazinen bedienen.[1] So ging das Unternehmen in den letzten Jahren dazu über, freundlich ausgeleuchtete und hochwertig ausgestattete Flagshipstores in den Innenstädten großer Städte zu etablieren, die sich auch an eine weibliche Zielgruppe richten.

Der Gewinn der Beate Uhse AG brach in den ersten neun Monaten 2009 auf ca. 500.000 Euro ein. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres belief er sich noch auf rund 6,1 Millionen Euro.[2] Aus dem Geschäftsbericht zum ersten Halbjahr 2010 ist zu entnehmen, dass der Verlust von 0,223 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2009) auf 7,131 Millionen Euro ausgeweitet wurde.

Aktionärsstruktur

Stand: Januar 2011

  • 47,70% im Streubesitz
  • 27,20% Consipio Holding B.V.
  • 9,10% Global Vastgoed B.V.
  • 8,90% UniCredit Bank AG
  • 6,80% Rotermund Holding AG
  • 0,40% eigene Aktien

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Birger Nicolai: Beate Uhse schafft die Videokabinen in Innenstädten ab. Die Welt, 1. April 2008, abgerufen am 27. März 2010.
  2. Vgl. David Denk: Frauen: Wäsche, Wellness, Vibratoren. taz, 3. Februar 2010, abgerufen am 27. März 2010.
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