Wartburgkartell

Wartburgkartell

Das Wartburg-Kartell (WK) ist ein Zusammenschluss evangelischer Studentenverbindungen. Im Wartburg-Kartell sind die aktiven Bünde und Altherrenschaften zusammengeschlossen.

Es wurde im Jahre 1925 zunächst unter dem Namen Pflugensberger-Kartell gegründet. Ein Jahr später wurde der Name Wartburg-Kartell angenommen.

In der Vergangenheit existierten an vielen Universitäten Studentenverbindungen, die dem Kartell angehörten. Diese trugen teilweise sogar den Namen "Wartburg" oder "Wartburgia". Zur Zeit besteht das Wartburg-Kartell aus einer aktiven Verbindung und drei Altherrenschaften.

Die Verbindungen des Wartburg-Kartells tragen Farben (Couleur). Mensuren werden nicht geschlagen. Die Farben des Kartells sind violett/weiß.

Inhaltsverzeichnis

Anlass der Gründung

Bei der Gründung des Kartells schlossen sich die theologischen Vereine an den Universitäten Breslau, Greifswald, Leipzig und Göttingen, die bis dahin dem Eisenacher Kartell des Deutschen Wissenschafter-Verbandes angehört hatten, zusammen.
Die Gründungsverbindungen waren bestrebt den engen, nur auf die Aufnahme von Theologiestudenten beschränkten Rahmen durch Aufnahme von evangelischen Studenten aller Fakultäten zu sprengen. Außerdem legten sie Farben an. Vor dem Zweiten Weltkrieg bestand eine enge Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Bund.

Ziele des Wartburg-Kartells

Das Wartburg-Kartell erwartet von seinen Mitgliedern ein Bekenntnis zum Christ-evangelischen Glauben und eine rege Teilnahme am Leben der evangelischen Kirche. Es bekennt sich darüber hinaus zu einem freiheitlich-demokratischen Staatswesen ohne Bindung an bestimmte politische Parteien-Aktivitäten Das Verbindungsleben wird gestaltet durch

  • wissenschaftliche Vorträge, gehalten von Mitgliedern oder Gästen mit anschließenden Aussprachen,
  • Teilnahme an Gottesdiensten,
  • Kneipen, Kommerse und gesellschaftlichen Veranstaltungen.

Geschichte des Kartells

Nach der Gründung des Kartells bestand zunächst noch eine lose Bindung zu den theologischen Verbindungen des Eisenacher Kartells. Sie wurde 1926 gelöst. Der Name Wartburg-Kartell wurde angenommen. Seine Bünde nannten sich jetzt Akademisch Evangelische-Verbindungen mit dem Zusatz Wartburg.

Zu ihnen stieß im Laufe der 20er Jahre die AEV Wartburg an der Gewerbehochschule in Köthen (Anhalt). Außerdem wurde 1929 in Berlin von Alten Herren und Aktiven des Wartburg-Kartells die Evangelische Verbindung Wartburg gegründet.

Die Bünde in Göttingen und Leipzig mussten in der Folge wegen Mitgliedermangels suspendiert werden. Die anderen Bünde blieben bis 1938 bestehen, mussten sich dann aber auf staatlichen Druck auflösen.

Der persönliche Zusammenhalt wurde aber durch die Auflösung nicht berührt.

Im Jahre 1950 wurde von ehemaligen Mitgliedern des Kartells und jungen Studenten in Frankfurt am Main die AEV Wartburg zu Breslau unter dem Namen AEV Wartburg-Breslau neu gegründet. Als 1955 in Bonn eine neue AEV Wartburg-Saxonia ins Leben gerufen wurde, erfolgte die Neugründung des Wartburg-Kartells.

Ihm schlossen sich 1956 zwei weitere neu gegründete Bünde - in Hamburg die Wartburg-AIbingia und in Saarbrücken die Wartburg-Suebia - an. 1957 trat die ehemalige theologische und neu gegründete Verbindung Coburgia, früher zum Schmalkalder Kartell gehörig, als AEV Wartburg-Coburgia dem Wartburg-Kartell bei.

Die aktiven Bünde in Frankfurt, Hamburg, Bonn und Saarbrücken konnten sich infolge Mitgliedermangels nicht halten. Sie mussten suspendiert werden.

Zur Zeit bestehen nur die aktive Verbindung in Göttingen und die Altherrenschaften von Frankfurt, Göttingen und Saarbrücken.

Die aktive Mitgliedsverbindung des WK

Akademisch-Evangelische Verbindung Wartburg-Coburgia[1]
Keplerstr. 7
37085 Göttingen
Tel.: 0551/541928

Externe Seiten

Internetseite

Einzelnachweise

  1. Coburgia (1930) bezieht sich auf die Coburg, auf der Luther 1530 den Reichstag zu Augsburg abwartete. Es gibt noch eine Tulpe dieses Namens, Coburgia incarnata der Phan.-Amaryllidaceae, gezüchtet seit 1830, die einen Wert von 115 Euro hat.

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