Wechselmagazin

Wechselmagazin

Hersteller wie beispielsweise Hasselblad und Mamiya bieten Mittelformatkameras mit Wechselmagazinen an. Auch für Kleinbildkameras gab es entsprechende Modelle von Rollei und Zeiss Ikon, die allerdings keine weite Verbreitung fanden. In ein solches Magazin wird bei Mittelformatkameras ein Rollfilm eingespult. Betrachtet man den Aufbau einer Kamera des oben genannten Typs, dann besteht die Kamera aus einem Objektiv, einem Kameragehäuse und einem Wechselmagazin. Das Magazin ist somit ein zusätzliches Element nur für den Film. Es gewährleistet die Planlage und den Filmtransport. Der Verschluss eines Wechselmagazins gegenüber Lichteinfall erfolgt durch einen Schieber oder ein Rollo.

Auch bei Fachkameras wird mit Wechselmagazinen gearbeitet. Dort kann wahlweise eine Mattscheibe durch Planfilmkassetten, Rollfilmmagazine oder digitale Rückteile ausgetauscht werden.

Inhaltsverzeichnis

Wozu ist ein Wechselmagazin gut?

Bei der Kleinbildfotografie befindet sich der Film direkt im Kameragehäuse. Einige der Gründe, weshalb dies bei Mittelformatkameras nicht so gehandhabt wird, werden im Folgenden erläutert. Dabei handelt es sich zugleich um die Darstellung der Vorteile eines Wechselmagazins.

Arbeiten mit unterschiedlichen Filmen

Durch die Wechselmöglichkeit von Magazinen kann der Fotograf mit unterschiedlichem Filmmaterial arbeiten. Er ist also flexibel was zum Beispiel die Filmempfindlichkeit betrifft oder wenn er von einem Motiv gerne eine Farbaufnahme und eine Schwarzweißaufnahme hätte. Verglichen mit der Kleinbildfotografie entfällt hierbei sogar das lästige Rückspulen und Wechseln des Filmes.

Arbeiten mit dem Zonensystem

Das Zonensystem zur präzisen Steuerung der Tonwerte dürfte für einen Großteil der Mittelformatfotografen der Hauptgrund für den Einsatz von Wechselmagazinen sein. Denn nur so ist der Fotograf in der Lage für jeden Motivkontrast die passende Belichtungseinstellung und somit das mit dem passenden Film geladene Magazin zu wählen.

Ein Wechselmagazin kann drehbar sein

Für Mittelformatkameras im Aufnahmeformat 6x6 cm trifft das nicht zu und ist kein Argument, da es kein Quer- beziehungsweise Hochformat gibt. Allerdings bietet es für die nicht quadratischen Formate von 4,5 x 6 cm bis 6 x 9 cm immense Vorteile, wenn das Magazin drehbar ist. Eine Mittelformatkamera bringt im Verhältnis zu einer Kleinbildkamera wesentlich mehr Gewicht auf die Waage und ist aufgrund ihrer Ausmaße wesentlich unhandlicher. Da erleichtert es einem Fotografen die Arbeit ungemein, wenn er die Kameraposition nicht ändern muss, sondern nur das Magazin dreht, um von Quer- auf Hochformat zu wechseln. Beispiele für Kameras mit drehbaren Magazinen sind die Mamiya RB67/RZ67, Fuji GX680, Rollei 6008 und Hy6 (mit 6 x 4,5 cm Magazinen) wie auch Linhof Technika.

Erleichterte Digitalumrüstung

Die Möglichkeit, den "Filmteil" einer Kamera abzunehmen, gestattete es, für Mittelformatkameras nachträglich Digitalrückteile zu entwickeln, die den Einsatz auch älterer Kameras als Digitalkamera gestattet. Im Gegensatz dazu müssen Kleinbildkameras in der Regel komplett gegen digitale Kameras ausgetauscht werden. Eine Nachrüstmöglichkeit gab bzw. gibt es nur bei der Leica R8/R9 und einigen älteren Nikon-Modellen (von Kodak). Die Synchronisation von Kameraverschluss und Digitalrückteil sowie der Abstand zwischen Schlitzverschluss (bei Kameras wie der Hasselblad 2000er Reihe) und Filmebene bereiten allerdings bei einigen Modellen Probleme.

Nachteile von Wechselmagazinen

Ein Nachteil von Wechselmagazinen ist das zusätzliche Gewicht. Es gibt Fotografen, die mit drei oder sogar mehr Magazinen arbeiten, die jeweils ca. 500 g wiegen. Außerdem bietet ein weiteres Kameragehäuse bei kritischen "Shootings" eine bessere Redundanz als ein Magazin. Die Verbindung zwischen Kamera und Magazin erfordert eine aufwendigere (und präzisere) Mechanik und Elektrik als bei festem Filmkompartiment, was zu höheren Kosten und potentieller Fehleranfälligkeit führt.


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