A1 (Kroatien)

A1 (Kroatien)

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Autocesta A1 in Kroatien
A1 (Kroatien)
A1 (Kroatien)
A1 (Kroatien)
Karte
A1 (Kroatien)
 In Betrieb    In Bau    In Planung
Basisdaten
Betreiber: Hrvatske autoceste d.o.o. (HAC)
Hrvatske autoceste d.o.o. (HAC)
weiterer Betreiber: Autocesta Rijeka-Zagreb Logo.svg
Autocesta Rijeka-Zagreb d.d. (ARZ)
Gesamtlänge: 569,3 km
  davon in Betrieb: 468,5 km
  davon in Bau: 10,7 km
  davon in Planung: 91,5 km

Gespanschaft:

Die Autobahn A1 (kroatisch: Autocesta 1; auch Dalmatinska autocesta oder schlicht Dalmatina genannt[1]) ist die längste und wichtigste kroatische Autobahn und verbindet die Hauptstadt Zagreb mit Karlovac, Gospić sowie den Hafenstädten Zadar, Šibenik, Split und ab 2012 auch Ploče. Der Weiterbau nach Dubrovnik befindet sich in Planung.

Die Autobahn ist Teil der Europastraßen E65 und E71.

Von der 569 km langen Strecke ist derzeit der rund 468,5 km lange Abschnitt zwischen Zagreb und Vrgorac in Betrieb. Der Abschnitt von Ravča bis Vrgorac wurde am 30. Juni 2011 eröffnet.[2] Ein weiterer 10,7 km langer Abschnitt von Vrgorac bis Ploče befindet sich im Bau und soll 2012 eröffnet werden.[3] Im Mai 2009 begann der Bau des Abschnitts Doli - Dubrovnik kurz vor lokalen Kommunalwahlen nur formal und wurde wieder abgebrochen.[4][5]

Die Baukosten der Autobahn betrugen bisher drei Milliarden Euro[6].

Am derzeit betriebenen Abschnitt Zagreb und Vrgorac wurden insgesamt 351 Straßenbauwerke, u. a. Brücken, Tunnel, Überführungen, Unterführungen, etc., errichtet, die rund 20 Prozent der Länge dieses Autobahnabschnittes darstellen.

Die Maut wird an den Mautstellen bei Zagreb und Dubrovnik und an den jeweiligen Anschlussstellen erhoben. Der durchschnittliche Preis pro Kilometer beträgt um die 0,41 Kroatische Kuna.[7] Der Autobahnabschnitt von Zagreb bis Dreieck Bosiljevo 2 wird von dem Autobahnbetreiber Autocesta Rijeka-Zagreb d.d. (ARZ) verwaltet, der Rest von der Betreibergesellschaft Hrvatske autoceste d.o.o..

Inhaltsverzeichnis

Lage im Autobahnnetz

Die A1 hat (geplante) Verbindung zu folgenden anderen Autobahnen und Schnellstraßen:
Stadtgebiet von Zagreb 1040 AB-Kreuz-grün.svg (1) Kreuz Lučko
Posavska autocesta Croatia A3.svg AB-Kreuz-grün.svg (1) Kreuz Lučko
Primorsko-goranska autocesta Croatia A6.svg AB-Kreuz-grün.svg (6) Dreieck Bosiljevo 2
Kvarnerska autocesta Croatia A7.svg AB-Kreuz-grün.svg (9) Dreieck Žuta Lokva
Autocesta A10 Croatia A10.svg AB-Kreuz-grün.svg (33) Kreuz Metković (ab 20??)
Jadranska Magistrala Državna cesta D8.svg AB-Kreuz-grün.svg (39) Dreieck Osojnik (ab 20??)
Weiterführung in Bosnien und Herzegowina Zeichen 392.svg Grenzübergang Nova Mokošica-Ivanica (ab 20??)

Geschichte

Seit der Unabhängigkeit Kroatiens gilt der Autoput (heute die A3) nicht mehr als die wichtigste Magistrale in Kroatien.

Der Bau dieser Autobahn steht mit dem Kroatischen Frühling in Verbindung. Das Stück von Zagreb nach Karlovac wurde 1972 fertig gestellt, doch wurde der Bau in den folgenden Jahren nicht fortgesetzt.

Nach der Unabhängigkeit Kroatiens wurde zunächst mit dem Bau der Verbindung Rijeka-Karlovac begonnen. Die im Krieg zerstörte Brücke bei Maslenica wurde relativ schnell als Vorleistung für die Autobahn neugebaut. Es folgte der Bau einer Tunnelröhre bei Sveti Rok.

Staatsrechtliche Besonderheiten

Kroatien ist eines der wenigen Länder in der Welt, dessen Territorium auf dem Festland durch einen anderen Staat (Bosnien und Herzegowina) zweigeteilt wird.

Kraftfahrer auf dem Weg nach Dubrovnik müssen nach Ploče wegen der Unterbrechung des kroatischen Staatsgebiets kurz bosnisch-herzegowinisches Staatsgebiet passieren. Zur Umgehung dieser zollrechtlichen Unterbrechung ist die Pelješac-Brücke mit der Verbindung zur gleichnamigen Halbinsel Pelješac seit 24. Oktober 2007 im Bau.

Aktuellen Plänen zufolge soll die Autobahn A1 ab Ploče bis Osojnik an der Grenze zu Bosnien und Herzegowina führen (vgl. Autobahn A10). Die weitere Trassenführung der Adriatisch-Ionischen Autobahn (kroat. Jadransko-jonska autocesta) nach Montenegro ist bislang nicht bekannt. Eine Planung sieht vor, dass die Autobahn 30 km durch Bosnien (Trebinje) führen und dann Montenegro erreichen soll. Nach einer anderen Version soll die Autobahn durch Kroatien bis zum Debeli Brijeg an der Grenze zu Montenegro verlaufen.

Verkehrsfreigaben

Baujahre Abschnitt Länge Verkehrsübergabe Gesamtlänge
1970 Beginn der Bauarbeiten 0,000 km
19701972 ZagrebKarlovac 39,280 km 39,280 km
19992001 Karlovac – Vukova Gorica 18,160 km 57,440 km
Insgesamt für die Jahre 1972 – 2001 57,440 km
2001 – 2003 Vukova Gorica – Bosiljevo 2 7,810 km 26.6.2003 65,250 km
2001 – 2003 Bosiljevo 2 – Tunnel Mala Kapela 39,289 km 30.6.2003 104,539 km
20011 – 2003 Gornja Ploča – Zadar 2 54,422 km 30.6.2003 158,961 km
Insgesamt für die Jahre 2001 – 2003 101,521 km
20022004 Tunnel Mala Kapela – Gornja Ploča 100,873 km 15. – 24. 7. 2004 259,834 km
2002 – 2004 Zadar 2 – Pirovac 37,010 km 30.6.2004 296,844 km
2002 – 2004 Vrpolje – Dugopolje 44,743 km 30.6.2004 341,587 km
2001 – 2005 Tunnel Mala Kapela 5,250 km 26.6.2005 346,837 km
2002 – 2005 Pirovac – Vrpolje 33,511 km 26.6.2005 380,348 km
Insgesamt für die Jahre 2004 – 2005 221,387 km
2005 – 2007 Dugopolje – Šestanovac 36,872 km 27.6.2007 417,220 km
Insgesamt für die Jahre 2006 – 2007 36,872 km
20062008 Šestanovac – Ravča 40,270 km 22.12.2008[8] 457,490 km
Insgesamt für das Jahr 2008 40,270 km
2008 – 2011 Ravca – Vrgorac 10,330 km 30.06.2011[9] 468,500 km

1Tunnel Sveti Rok und Brücke Maslenica ab dem Jahr 1993

Die Strecke Tunnel Mala Kapela - Gornja Ploča ist mit 101 km das längste Teilstück, das in Kroatien jemals an einem Tag für den Verkehr freigegeben wurde.

Mautsystem

Das kroatische Autobahnnetz ist, mauttechnisch gesehen, ein sternförmig-geschlossenes System mit dem Zentrum Zagreb. Die meisten Autobahnverbindungen enden bei der Hauptstadt Zagreb, weshalb jeweils vor Erreichen dieses Zentrums Mautbarrieren überquert werden müssen. Ab Zagreb erreicht man ohne weitere Stops die jeweilige Zielausfahrt. Richtungsänderungen innerhalb des kroatischen Autobahnnetzes, etwa bei Raststätten, sind nicht möglich und wurden bautechnisch verhindert. Mautabrechnungen erfolgen jeweils stets bei Zagreb oder der jeweiligen Abfahrts- oder Ankunfts-Mautstelle. Die größte Mautabrechnungsstelle Kroatiens ist die Mautstelle Lučko an der A1 vor Zagreb.

Im Juni 2009 wurde eine zusätzliche Mautstelle zur Mautstelle Lučko fertiggestellt, die sich etwa 2 km vor dieser befindet. An der Mautstelle Demerje werden lediglich bargeldlose Zahlungsmittel akzeptiert. Zusätzlich zur Bezahlung mit Kreditkarte besteht auch die Möglichkeit des Erwerbs einer aufladbaren SmartCard, die sich bei häufigen Autobahnfahrten lohnt. An allen kroatischen Mautstellen befinden sich zudem sogenannte ENC-Durchfahrten, die für Fahrzeuge mit eingebautem elektronischem Mautabrechnungssystem (automatisches Funksystem) vorgesehen sind (ENC, kroat. elektronička naplata cestarine, dt. elektronische Mautabrechnung).

Probleme beim Autobahnbau

Kunstbauten

Auffällig sind die vielen Kunstbauten, die durch die schwierige Topografie bedingt sind. Sie machen etwa 10,8 % der Strecke aus. Auf dem 460 km langen Weg von Zagreb nach Ploče fährt man insgesamt durch 23,9 km Tunnels und überquert auf 25,6 km Brücken. Besondere Bauwerke sind (Tunnels nur mit mehr als 1.000 m Länge angegeben)

  • Drežnik-Viadukt über die Kupa (mit 2.485 m die längste Brücke in Kroatien)
  • Mala-Kapela-Tunnel 5.801 m/5.761 m (längster Tunnel Kroatiens[10])
  • Tunnel Brinje 1.561 m/1.540 m
  • Tunnel Plasina 2.300 m/2.300 m
  • Tunnel Grić 1.244 m/1.244 m
  • Sveti-Rok-Tunnel 5.727 m/5.679 m (zweitlängster Tunnel Kroatiens)
  • Tunnel Konjsko 1.198 m/1.198 m

Bei allen Tunnels mit Ausnahme der beiden längsten wurden beide Röhren zur gleichen Zeit fertiggestellt und freigegeben. Am 30. Mai 2009 wurden die zweiten Röhren der Tunnels Mala Kapela und Sveti Rok für den Verkehr freigegeben.

Sonstige Probleme

Der kalkhaltige Boden (Karst) macht beim Bau einige Probleme.

Die kroatische Tageszeitung Slobodna Dalmacija schrieb in einer Reportage vom 24. September 2006 über den fortschreitenden Autobahnbau: Das schwierigste Teilstück der A1 betrifft den Bau von Šestanovac bis Vrgorac. Die Bauarbeiter müssen sich in diesem Bereich gegen sehr steiniges Gebiet durchsetzen. Häufige Probleme bereitet außerdem die große Präsenz der Europäischen Hornotter, die zu den giftigsten Schlangen auf dem europäischen Kontinent gehört.

Bilder

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Slobodna Dalmacija, Ceste - putovi u civilizaciju, 14. September 2003 (kroatisch)
  2. VIDEO: Pogledajte kako izgleda nova još neotvorena dionica Dalmatine. dnevnik.hr, 19. Mai 2011, abgerufen am 11. Juni 2011 (kroatisch).
  3. Dalmatina: pola milijarde za dionicu do Ploča. 22. Februar 2010, abgerufen am 27. April 2011 (kroatisch).
  4. Obilježen početak radova na dionici Dubrovnik-Doli, autoceste A1 Zagreb-Split- Dubrovnik. 11. Mai 2009, abgerufen am 27. April 2011 (kroatisch).
  5. Ceste teško do juga Hrvatske. 11. September 2009, abgerufen am 27. April 2011 (kroatisch).
  6. Demantij iz HAC-a: 'Dalmatina nije tri puta skuplja od autoceste Zagreb-Sisak. 9. April 2010, abgerufen am 27. April 2011 (kroatisch).
  7. Autobahnübersicht der HAC (kroatisch)
  8. Abschnitt Šestanovac - Ravča für den Verkehr freigegeben (kroatisch) (22. Dezember 2008). Abgerufen am 25. Dezember 2008.
  9. Abschnitt Ravca – Vrgorac für den Verkehr freigegeben (kroatisch) (30. Juni 2011). Abgerufen am 1. Juli 2011.
  10. http://www.lotsberg.net/data/croatia/list.html

Weblinks

 Commons: A1 (Kroatien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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