Weißkalk

Weißkalk

Baukalk ist ein Bindemittel, das im Bauwesen als Baustoff verwendet wird. Es dient zur Herstellung von Kalkmörtel, der als Mauer- und Putzmörtel eingesetzt wird. Im Bereich der Baugrundverbesserung kann Baukalk zur Bodenverfestigung verwendet werden. Des Weiteren wird er bestimmten Zementsorten beigegeben, um dessen Eigenschaften zu verändern. Reiner Kalkmörtel besitzt im erhärteten Zustand eine geringere Festigkeit als Zementmörtel.

Beim Umgang mit Baukalken ist zu beachten, dass dieser Baustoff stark alkalisch wirkt und zu Verätzungen der Haut führen kann.[1]

Inhaltsverzeichnis

Nomenklatur

Gemäß Norm wird bei Baukalken grundsätzlich zwischen Luftkalk und hydraulischem Kalk unterschieden. Luftkalk kann nur unter Luftzufuhr erhärten, hydraulischer Kalk kann dagegen auch unter Luftausschluss, wie beispielsweise unter Wasser, erhärten. Luftkalke werden weiterhin unterschieden in Weißkalk (Kurzzeichen CL) und Dolomitkalk (Kurzzeichen DL).

Zu den hydraulischen Kalken (Kurzzeichen HL) kommt noch die Untergruppe der natürlichen hydraulischen Kalke (Kurzzeichen NHL) hinzu. Im Fall einer Beimengung des hydraulischer Stoffes Puzzolan erhält das Material die Bezeichnung natürlicher hydraulischer Kalk mit puzzolanischen Zusätzen (Kurzzeichen NHL-Z).

Herstellung

Die Herstellungsweise von Baukalk aus Kalkstein und Vulkanerde ist schon seit der Antike bekannt und hat sich bis heute nur unwesentlich verändert.

Luftkalk wird aus Kalkstein gewonnen, der bei ca. 900 °C gebrannt wird. Auf diesem Weg entweicht das Kohlenstoffdioxid und Calciumoxid entsteht. Wird dem Calciumoxid Wasser beigegeben („Löschen”), wandelt es sich in Calciumhydroxid. Die Erhärtung findet statt, wenn sich das Calciumhydroxid und das Kohlenstoffdioxid der Luft verbinden.[1] Dieser Herstellvorgang ist Teil des technischen Kalkkreislaufes.

Hydraulische Kalke entstehen durch Mischen von Calciumhydroxid und geeigneten Stoffen, wie etwa Calciumsilikate und Calciumaluminaten. Zur Erhärtung ist keine Luftzufuhr notwendig. Stattdessen ermöglichen hydraulischen Stoffe (so genannte Hydraulefaktoren), wie Silikate, Aluminate und Eisenoxide, die Erhärtung.[2]

Normen und Standards

  • DIN EN 459-1 – Baukalk

Einzelnachweise

  1. a b Balder Batran: Grundwissen Bau. Handwerk und Technik Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-582-03500-X, S. 111 und 112. 
  2. Hansjörg Frey: Bautechnik - Fachkunde Bau. Europa-Lehrmittel Verlag, Haan-Gruiten 2003, ISBN 3-8085-4460-0, S. 85. 

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