Werner Lenz (Politiker)

Werner Lenz (Politiker)

Werner Lenz (* 27. Dezember (andere Quelle: 21. Juni) 1927 in Osnabrück; † 24. Oktober 2004 in Bremerhaven) war ein deutscher Politiker der SPD, ab 1995 der nur im Land Bremen aktiven Partei AfB.

Er war Oberbürgermeister von Bremerhaven, Senator in Bremen und nach der Bundestagswahl 1961 bis 1965 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ausbildung und Beruf

Lenz wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater war Stahlformer und während der Hitlerherrschaft (1933-1945) Mitglied einer KPD-Widerstandsgruppe. Er besuchte die Realschule. Als 17-jähriger Wehrmachtssoldat desertierte Lenz im Herbst 1944 und lebte bis zum Kriegsende im Untergrund. Nach dem Krieg machte er eine Ausbildung als Zimmermann und schrieb als freier Mitarbeiter für Zeitungen.

Lenz war verheirat und hatte ein Kind.

Politik

Er wurde nach dem Krieg wie sein Vater Mitglied der KPD. Seit 1950 war er Mitglied der SPD. Er wurde 1953 Gewerkschaftssekretär in Bremerhaven. 1955 wurde er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und 1958 SPD-Fraktionsvorsitzender.
Von 1961 bis 1965 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Parlament vertrat er den Wahlkreis Bremerhaven - Bremen-Nord.

Schwerpunkt seines politischen Engagements war nun die Stadt Bremerhaven. Von 1965 bis 1978 war er wieder Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung. Er war zudem der Geschäftsführer der damaligen Neuen Heimat in Bremerhaven. Zusammen mit anderen Ämtern vereinigte er eine Machtfülle in der Stadt, die er auch einsetzte.

Von 1978 bis 1983 war Lenz Oberbürgermeister von Bremerhaven als Nachfolger von Bodo Selge (SPD). Ihm folgte nach seiner Berufung in den Senat der Freien Hansestadt Bremen Oberbürgermeister Karl Willms (SPD) im Amt. Von 1983 bis 1987 hat er im Senat Koschnick V und im Senat Wedemeier I als Senator für Wirtschaft und Außenhandel auch die Entwicklung des Landes Bremen mitgeprägt. Als Senator war er Nachfolger von Karl Willms; ihm folgte 1987 Uwe Beckmeyer (SPD), der auch aus Bremerhaven stammt. Er war danach ehrenamtlicher Stadtrat für Wirtschaft in Bremerhaven.

Am Anfang der 1990er Jahre hatte er Reibereien mit der SPD. So verließ er 1995 die Partei und gründete mit Anderen die bürgerliche, rechts von der SPD stehende, Wählergemeinschaft Arbeit für Bremen und Bremerhaven (AfB). Diese Wählergemeinschaft war nur im Lande Bremen aktiv, fügte der SPD bei der Bürgerschaftswahl 1995 schwere Verluste zu, weil sie auf Anhieb 10,7% der Stimmen erzielt. Die SPD war deshalb 1995 gezwungen mit der CDU eine große Koalition unter Bürgermeister Henning Scherf (SPD) zu bilden, die bis 2007 bestand.
Von 1995 bis 1999 war Lenz Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft. Er war im Ausschuss für Angelegenheiten der Häfen und in den Deputationen für den Fischereihafen und der für Wirtschaft und Häfen vertreten.
2002 löste sich diese Wählergemeinschaft wieder auf. Lenz äußerte sich des Öfteren, dass er sich, trotz seiner führenden Rolle in der AfB, nach wie vor als Sozialdemokrat gefühlt habe.

Er war zudem im Verwaltungsrat der Stadt-Sparkasse Bremerhaven und im Aufsichtsrat der Fischereihafen-Betriebs- und Entwicklungsgesellschaft in Bremerhaven vertreten.

Siehe auch

Weblinks


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