Werner Mittenzwei

Werner Mittenzwei

Werner Mittenzwei (* 7. August 1927 in Limbach, Sachsen) ist ein deutscher Theater- und Literaturwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Studium der Pädagogik, Germanistik und Gesellschaftswissenschaften war er 1953 Assistent an der Deutschen Hochschule für Musik in Berlin und von 1956 bis 1966 Aspirant, Dozent, dann Professor am Institut für Gesellschaftswissenschaften, wo er 1960 promovierte und 1964 seine Habilitation erhielt. Von 1969 bis 1973 war er Gründungsdirektor des Zentralinstituts für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, anschließend dort Forschungsgruppenleiter. In den 1970er und 1980er Jahren war er Leitungsmitglied und dramaturgischer Mitarbeiter am Berliner Ensemble (Theater am Schiffbauerdamm), 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt Literaturwissenschaft. Bereits 1969 wurde er zum Korrespondierenden und 1972 Ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR berufen. Ab 1983 war er Mitglied der Akademie der Künste der DDR und ab 1978 Mitglied des PEN-Zentrums DDR. 1987 erhielt Mittenzwei den Friedrich-Engels-Preis der DDR.

Werner Mittenzwei hat zahlreiche Studien zur Ästhetik und zur Geschichte der Dramatik vorgelegt. Als Brecht-Forscher hat er internationales Renommee. Er ist Mitherausgeber der Großen Kommentierten Berliner und Frankfurter Ausgabe und Verfasser einer umfangreichen Biographie Bertolt Brechts. Er ist mit der Historikerin Ingrid Mittenzwei verheiratet und lebt in Bernau bei Berlin.

Werke - eine Auswahl

  • Bertolt Brecht. Von der „Maßnahme“ zu „Leben des Galilei“, Berlin 1962
  • Gestaltung und Gestalten im modernen Drama, Berlin und Weimar 1965
  • Gesichtspunkte. zur Entwicklung der literaturtheoretischen Position Georg Lukács. in 'Dialog und Kontroverse mit Georg Lukács: der Methodenstreit deutscher sozialistischer Schriftsteller. Hrsg. im Auftrag der Forschungsgruppe 3 Akademie der Wissenschaften der DDR und des Zentralinstituts für Literaturgeschichte von Werner Mittenzwei , Leipzig 1975
  • Brecht und die Schicksale der Materialästhetik, in: Brechts Tui-Kritik, Argument-Sonderband 11, Karlsruhe 1976, S. 175-212
  • Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933-1945: Band 1-VII, Hrsg. im Auftrag derAkademie der Wissenschaften der DDR, des Zentralinstituts für Literaturgeschichte und der Akademie der Künste der DDR zusammen mit Ludwig Hoffmann,Wolfgang Kießling und Eike Middell , Reclam, Berlin ab 1978
    • Werner Mittenzwei, Exil in der Schweiz. Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933-1945 Band 2, Leipzig 1978
  • Das Schicksal des deutschen Theaters im Exil 1933-1945, Berlin 1978
  • Das Leben des Bertolt Brecht oder Der Umgang mit den Welträtseln, 2 Bde., Berlin und Weimar (Aufbau Verlag) 1986; Frankfurt/M. (Suhrkamp Verlag) 1987
  • Brecht als Gegenstand der Biographie, Berlin 1988
  • Bertolt Brecht: Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. (herausgegeben von Werner Mittenzwei u.a.), Berlin u. Frankfurt/M. 1988-2000
  • Der Untergang einer Akademie oder Die Mentalität des Ewigen Deutschen. Der Einfluß der nationalkonservativen Dichter an der Preußischen Akademie der Künste 1918 bis 1947 Berlin und Weimar 1992, 2. unv. Aufl. Leipzig: Faber & Faber, 2003 (leicht geänd. Titel). ISBN 3-936618-17-8
  • Die Intellektuellen. Literatur und Politik in Ostdeutschland von 1945-2000. Faber & Faber, Leipzig 2001. ISBN 3-932545-74-5
  • Zwielicht. Auf der Suche nach dem Sinn einer vergangenen Zeit. Eine kulturkritische Autobiographie. mit einem Kapitel von Ingrid Mittenzwei. Faber & Faber, Leipzig 2004. ISBN 3-936618-41-0
  • Die Brocken-Legende: Ein deutscher Mentalitätsspiegel. Faber & Faber, Leipzig 2007. ISBN 3-936618-41-0

Literatur

Weblinks


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