Werthenbach

Werthenbach
Werthenbach
Stadt Netphen
Koordinaten: 50° 52′ N, 8° 13′ O50.8688888888898.2138888888889380Koordinaten: 50° 52′ 8″ N, 8° 12′ 50″ O
Höhe: 380–440 m ü. NN
Fläche: 9,38 km²
Einwohner: 832 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 57250
Vorwahl: 02737

Werthenbach ist ein Stadtteil von Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen mit 853 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Werthenbach liegt im Rothaargebirge im östlichen Teil des Siegerlands rund 3 km west-südwestlich der Lahnquelle. Es befindet sich am Ursprung des Sieg-Zuflusses Werthenbach, der im Dorf durch den Zusammenfluss von Breiten- und Lützelbach entsteht und in Deuz in die Sieg mündet; der Werthenbach ist Namenspate des Dorfs.

Zu den Bergen rund um den Ort gehören unter anderem Herrchen (569,6 m ü. NN), Hellerkopf (551,6 m), Lahnhofsrücken (590 m) und Eichwald mit (517,2 m). Werthenbach liegt zwischen 380 m und 440 m ü. NN und hat eine Fläche von 9,4 km².

Nachbarorte von Werthenbach sind im Norden Walpersdorf, im Südosten Rittershausen, im Süden Hainchen, im Südwesten Irmgarteichen, im Westen Helgersdorf und Salchendorf und im Nordwesten Grissenbach und Nenkersdorf.

Geschichte

Werthenbach ist zwischen 900 und 1300 n. Chr. entstanden und hatte eine bereinigte Gemarkungsgröße von 937 Hektar. Anfang des 18. Jahrhunderts ist ehemals Grenz- und Bannwald, der dem Landesherrn gehörte, den benachbarten politischen Gemeinden angegliedert worden.

Werthenbach ist im Gegensatz zu anderen Netphener Ortsnamen wie Sohlbach oder Beienbach nicht der ursprüngliche Name, sondern es hieß früher „Werthenbrecht“. Das Grundwort im heutigen Namen Werthenbach war „brecht“. Es ist dem Bergnamen „Bracht“ gleichzusetzen. Es findet sich im Rheinischen Schiefergebirge als Bezeichnung für junge Rodeorte wieder.

Die Ersterwähnungen Werthenbachs sind 1336 Hartmann von Wertinbrecht, 1343 Hartmann von Wertinbracht und 1344 Wernckenbracht.

1343 überließen die Herren von Bicken einen Hauberg den Bewohnern des damaligen Wertinbracht unter der Voraussetzung, dass diese jährlich Rente an das Kloster in Keppel zahlten. Elf Häuser standen 1566 auf dem Grund des Klosters Keppel (man nannte so etwas „Kirchengut“ oder „Pfarrgut“). Um 1900 standen bereits 27 Häuser im Ort.

Einige Flurnamen in Werthenbach erinnern noch an ehemaligen Besitz oder Rechte der Grundherren. Der „Herrenberg“ weist auf früher landesherrliches Eigentum hin. Die Haubergsgenossenschaft, mundartlich genannt „Kloster“, erinnert an den Besitz des Klosters Keppel.

Bis Ende 1968 gehörte der Ort dem Amt Netphen an und wurde bei der zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1969 ein Ortsteil der neuen Großgemeinde Netphen[1], seit 2000 ein Stadtteil.

In Werthenbach sollten noch bis 2007 fünf Ferienhäuser entstehen. Trotz des erheblichen Protest von Seiten des Dorfes wurde das Feriendorf im Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Netphen am 27. März 2006 beschlossen. Kritiker hielten es für ungerecht, dass an der Stelle keine Privathäuser, wohl aber Ferienhäuser entstehen dürften. Die Ferienhäuser sollten von einer heimischen Fertighausfirma gebaut werden. Bisher gab es jedoch noch keine Bauaktivitäten im Ort.

Einwohnerzahlen

Einwohnerzahlen des Ortes:[2][3]

Jahr 1810 1815 1818 1855 1885[4] 1905 1910 1919 1925 1929 1930 1931[5] 1933[6] 1939[6] 1950 1954 1967 1984 2000 2005
Einwohner 159 174 183 224 186 164 165 198 232 255 271 268 278 307 466 474 612 755 858 853

Ehemalige Bürgermeister

  • nach 1945: Bernhard Steiner († 12. Juli 1993)[7]

Soziale und öffentliche Einrichtungen

  • Ev. Kapelle Werthenbach-Bahnhof
  • Kath. Kapelle Alt-Werthenbach
  • Bürgerhaus
  • Grillhütte
  • Kindergarten
  • Alter Sportplatz (Alm)
  • Zwei Bolzplätze
  • Drei Kinderspielplätze
  • Friedhof mit Kapelle

Vereine

Werthenbach hat verschiedene Vereine wie z. B den Männergesangverein Frohsinn Werthenbach e.V, die Musikkapelle Werthenbach e.V.,den Kapellenverein Werthenbach oder den Trägerverein Bürgerhaus Werthenbach e.V. und den Verein 'Faszination Pferd und Mensch e.V..

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  2. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  3. Werthenbach Geschichte ab Mitte des 20. Jahrhunderts
  4. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 112 / 113
  5. Genalogy.net: Amt Netphen
  6. a b verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
  7. "Den Toten ein ehrendes Gedenken", Siegerländer Heimatkalender 1994, S.38, 69. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur

Weblinks


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