A22 (Italien)

A22 (Italien)

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Autostrada A22 in Italien
A22 (Italien)
A22 (Italien)
Karte
Verlauf der A22
Basisdaten
Betreiber: Autostrada del Brennero S.p.A.
Gesamtlänge: 314 km

Regionen:

Trentino-Südtirol, Veneto, Lombardei, Emilia-Romagna

Autostrada A22 Italia.svg

Die italienische Autobahn A22 oder Brennerautobahn (italienisch Autostrada del Brennero) führt vom Brennerpass an der italienisch-österreichischen Grenze durch das Eisack- und das Etschtal durch Südtirol und das Trentino nach Verona und weiter bis Modena, wo sie in die A1 mündet. Insgesamt 313 Kilometer lang, setzt sie die österreichische Brenner Autobahn A13 fort und bildet so die wichtigste alpenüberschreitende Verkehrsachse zwischen Deutschland und Italien.

Betrieben wird die italienische Brennerautobahn von der Autostrada del Brennero S.p.A. / Brennerautobahn AG (mit Sitz in Trient), weshalb eine streckenabhängige Maut auf alle Fahrzeuge erhoben wird.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf und Raststätten

Die Brennerautobahn beginnt am Brennerpass, wo sie an die A13 anschließt. Die Autobahn führt zunächst südlich bis nach Sterzing, ehe sie ihre Richtung nach Südost ändert und Brixen erreicht. Hier trifft sie auf die Zubringerstraße SS 49 aus dem Pustertal und Bruneck. Danach führt sie Richtung Südwest und erreicht Bozen. Hier mündet der Zubringer aus Meran in die Autobahn ein. Weiter Richtung Süden durch das Etschtal tritt sie in das Trentino ein und führt an den Städten Trient und Rovereto vorbei. In der Nähe des Gardasees erreicht sie die Region Venetien und die Stadt Verona. Hier kreuzt sie sich mit der A4 und führt anschließend weiter nach Süden in die Lombardei, vorbei an der Stadt Mantua. Hier überquert sie den Po.

Schließlich erreicht sie die Emilia-Romagna und, an den Städten Carpi und Modena vorbei, trifft sie auf die A1, in welche sie einmündet.

Entlang der Brennerautobahn befinden sich aktuell 22 Raststätten (11 pro Richtungsfahrbahn) plus einem Autohof bei Sterzing (Ex Sadobre), der von beiden Richtungsfahrbahnen aus zugänglich ist. Aufgrund des Alters und dem gestiegenen Verkehrsaufkommen, sollen diese Schritt für Schritt überholt, saniert und auch ausgebaut werden. Am ehemaligen Zollgelände am Brennerpass entsteht im Moment eine weitere Rastanlage.

Geschichte

Am Brenner überschreitet die A22 den Alpenhauptkamm in etwa 1375 Metern Seehöhe. Damit ist sie der niedrigste Übergang der Zentralalpen, der nachweislich seit der Bronzezeit rege genutzt wurde. Die Römer bauten die Strecke zur Militärstraße aus (Via Claudia Augusta und Via Raetia). Seit 1919 bildet der Brenner die Grenze zwischen Italien und Österreich.

Die Bauarbeiten an der A22 begannen 1963. Am 21. Dezember 1968 wurde der erste Autobahnabschnitt im Etschtal von Bozen nach Trient mit einer Länge von etwa 50 Kilometer für den Verkehr freigegeben. Im selben Zeitraum wurde in Österreich der Autobahnabschnitt Brennersee - Matrei eingeweiht.

Mit der Freigabe des Abschnittes Grasstein - Vahrn am 27. Juli 1972 war die Autobahn vom Brenner bis Klausen (54 km) und von Bozen bis Modena (228 km) befahrbar. Auf österreichischer Seite wurde 1972 die Inntal Autobahn (A12) bis Kufstein fertig- und so die Anbindung an das deutsche Autobahnnetz hergestellt. Seither erfüllt - so wie in der Genfer Konvention von 1950 vorgesehen - die Brennerautobahn ihre Funktion als große Verkehrsader Europas.

Am 11. April 1974 schließlich wurde der letzte Abschnitt Klausen - Bozen-Süd eröffnet. Dieser Abschnitt weist eine Reihe technisch anspruchsvoller Bauten wie Brücken, Viadukte und Tunnel auf.

Bis Anfang der 1990er Jahre war in beiden Richtungen zwischen der Mautstelle Brenner und der Staatsgrenze keine Abfahrt auf der italienischen Seite möglich. Um in den Grenzort Brenner-Ort zu gelangen, musste man entweder ab der Anschlussstelle Sterzing die Landstraße nehmen oder an der Abfahrt "Brennersee" auf der österreichischen Seite von der Autobahn abfahren.

Viadukt im Eisacktal

Die vermerkte Anschlussstelle Pontigl gestattet nur die Auffahrt in südlicher Richtung, eine Abfahrt ist nicht vorgesehen. Über die Abfahrt Brennerbad kann man mittlerweile aus Richtung Norden und Süden in den Grenzort gelangen. Die Abfahrt Brennerort gestattet keine Auffahrt auf die Autobahn.

Am 3. Januar 2007 wurde zur Entlastung der Stadt Brixen vom Schwerverkehr die Ausfahrt Brixen - Industriegebiet eröffnet. In dieser kann jedoch nur in Richtung Norden auf die Autobahn ein- und nur in Richtung Süden ausgefahren werden. Sie ist im Gegensatz zu allen anderen Mautstellen vollkommen automatisiert. Die neueste Anschlussstelle ist Trento sud südlich der Stadt Trient (Trento). Diese wurde am 3. Mai 2011 eröffnet. Als Konsequenz wurde dafür die alte Anschlussstelle Trento centro geschlossen, diese dient lediglich nur noch als Einfahrt.

Daten

Die A22 im Unterland, südlich von Bozen

Obwohl die Autobahn einen hohen Alpenpass erreicht (ca. 1375 m), bleibt das Straßengefälle minimal: nur auf dem letzten Abschnitt Sterzing-Brenner wird eine Neigung von 3,8 Prozent erreicht, das durchschnittliche Gefälle zwischen Brenner und Bozen beträgt 1,4 Prozent.

Der Abschnitt vom Brenner bis Verona wird zu einem großen Teil auf 101 Brücken oder Viadukten geführt. (30 Kilometer der Autobahn zwischen Brenner und Bozen verlaufen auf Brücken.) In diesem Teil ist die A22 24 Meter breit und wird vierstreifig mit Pannenstreifen geführt, wobei jede Fahrbahn eine Breite von 7,5 Metern aufweist. Südlich von Verona erreicht die Autobahn 33 Meter Breite, da hier der Mittelstreifen 12 Meter breit ist.

Im Gebirgsraum mussten auch die Kurven teils enger geführt werden. Zwischen Brenner und Bozen haben die engsten Kurven einen Krümmungsradius von 500 Metern, zwischen Bozen und Modena sind es 1000 Meter. Aus diesem Grund gilt bis Bozen auch durchgehend eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 110 Kilometern pro Stunde.

Die A22 verläuft durch 29 Tunnel. Alle wurden mit zwei Röhren gebaut, so dass es nirgends Gegenverkehr gibt. Insgesamt sind die Tunnelstrecken 12,2 Kilometer lang.

Die Autobahn muss einen täglichen Verkehr von 30.000 bis 40.000 Fahrzeugen verkraften. Ein Viertel davon entfällt auf den Schwerverkehr.

Für die Zukunft ist auf dem Abschnitt Verona - Campogalliano / Modena ein Ausbau auf 6 Fahrstreifen (je 3 pro Richtung) geplant.

Maut

Die Mautstelle Sterzing

16 Kilometer südlich der Staatsgrenze befindet sich die Mautstelle "Sterzing", die von allen Fahrzeugen passiert werden muss, um über den Brenner zu gelangen; Folgende Benutzungsgebühren müssen für PKW entrichtet werden:

Stand: 8. Juli 2011, Quelle: Brennerautobahn AG

Literatur

  • Gunther Langes u. Ernst Pertl: Traumstraße der Alpen: Die Brennerautobahn Innsbruck-Bozen-Verona, Bozen: Verlagsanstalt Athesia, 1971

Weblinks

 Commons: Autostrada A22 Italia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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