Wiener Messe

Wiener Messe
Messe Wien
Der 96 Meter hohe Messeturm
Die Rotunde zur Zeit der Weltausstellung
Blick zum Messegelände

Die Wiener Messe ist der bedeutendste Messe-Standort Österreichs und ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für Wien. Sie wird von der Wiener Messe Besitz GmbH verwaltet, die sich zu 95 Prozent über die Wien Holding im Eigentum der Stadt befindet. Die restlichen fünf Prozent hält die Wiener Wirtschaftskammer.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Messe Wien verfügt über ein Areal von 15 Hektar, 70.000 m² Ausstellungsfläche, ein angeschlossenes Kongresszentrum und einen Büroturm mit einer eigenwilligen, spitzen Stahlkonstruktion. Er gilt als das Wahrzeichen des Messegeländes. Die im internationalen Vergleich relativ kleine Messe wickelt im Jahr etwa 20 Veranstaltungen, hauptsächlich Fachmessen, ab.

Die neu gestaltete Messe Wien eröffnete 2004 und verfügt seit 2008 über eine U-Bahn Anbindung (U2). Das Gelände liegt im Bezirk Leopoldstadt an der Ausstellungsstrasse, direkt neben dem Prater.

Geschichte

Die 1. Wiener Messe wurde am 11. September 1921 mit dem Ziel eröffnet, Österreich aus der wirtschaftlichen Isolation nach dem Ersten Weltkrieg zu führen. Die Ausstellungen waren auf mehrere Standorte in Wien aufgeteilt. Das größte Areal umfasste Teile des Geländes der Wiener Weltausstellung von 1873 im Prater. Das zentrale Gebäude war die anlässlich der Weltausstellung errichtete Rotunde. Architekt der Rotunde war John Scott Russell. Weitere Veranstaltungsorte waren neben anderen der Messepalast und die Hofburg. In den Folgejahren wurde die Rotunde für zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Ab 1921 wurde zweimal jährlich die Wiener Messe (Frühjahrsmesse, Herbstmesse) veranstaltet. Bereits 1923 erhielt die Wiener Messe AG die unwiderrufliche Staatliche Auszeichnung, womit sie auf Dauer das Bundeswappen im Geschäftsverkehr führen darf.

Nach dem Brand der Rotunde 1937 und des Anschlusses an das nationalsozialistische Dritte Reich verlor der Messestandort Wien immer mehr an Bedeutung und die Wiener Messe wurde schließlich 1942 eingestellt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden auch die übrigen Gebäude und das umliegende Ausstellungsgelände weitgehend zerstört.

Nachkriegszeit bis Gegenwart

Eine erste „Export-Musterschau“ fand bereits 1946 auf dem noch größtenteils zerstörten Gelände statt, im selben Jahr wurde auf den bereits teilsanierten Areal die Herbstmesse eröffnet. Ab 1950 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Im Zuge einer völligen Neuordnung eröffnete 2001 ein neues Kongresszentrum, die alten Bauten wurden dafür geschleift. Im Jahr darauf folgte ein zweiter Bauabschnitt und 2004 eröffnete das nun völlig neugestaltete Messegelände.

Architektur

Der zylindrische Messeturm mit seinen abgetreppten Dachgeschossen hat eine bauklassen-mäßige Höhe von 26 m und ist im Gegensatz zu den anderen Messe-Bauteilen ganzjährig im Betrieb. Der auf dem zurückgesetzten Dachgeschoss aufgestellte Messe-Stahlturm bildet mit seiner weit sichtbaren und beleuchteten Turmspitze (Gesamthöhe 96 m) das neue Messe-Wahrzeichen. Dieser Bauteil ist zur Gänze unterkellert.

Daten im Überblick

  • Turmhöhe: 96 m
  • Ausstellungsfläche: 70.000 m²
  • Messehallen: 4
  • Arealgröße: 15 km²
  • Aufnahmevermögen: 25.000 Personen
  • Investitionsvolumen: 192 Millionen Euro

Architekten

  • Architekt Prof. Gustav Peichl
  • Architekt Prof. Rudolf F. Weber
  • Architektin DI Katharina Fröch
  • Architekt Christoph Lechner
  • Architekt Paul Katzberger
  • Architekt DI Gerhard Moßburger
  • Architekt DI Norbert Erlach

Andere Nutzungen

Es finden immer wieder Konzerte im Wiener Messezentrum statt. Hier traten etwa die Bands Böhse Onkelz, Tic Tac Toe und The Fugees auf.

Weblinks

48.21638888888916.4088888888897Koordinaten: 48° 12′ 59″ N, 16° 24′ 32″ O


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