Wiesen-Wachtelweizen

Wiesen-Wachtelweizen
Wiesen-Wachtelweizen
Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)

Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae)
Gattung: Wachtelweizen (Melampyrum)
Art: Wiesen-Wachtelweizen
Wissenschaftlicher Name
Melampyrum pratense
L.

Der Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) ist ein einjähriger Halbschmarotzer, der mit seinen knotenartig geformten Saugorganen an den Wurzeln anderer Pflanzen schmarotzt. Solche sind beispielsweise Fichten. Die Pflanzenart weist einen besonderen Saisondimorphismus aus. Er kann je nach Jahreszeit und Umweltbedingungen verschiedene Ökotypen ausbilden, die oft in vernale, aestivale und autumnale Jahreszeiten-Typen und campicole und monticole Höhen-Typen unterschieden werden.[1] Taxonomisch werden diese Ökotypen von einigen Autoren als Unterarten angesehen, doch ist deren Stellung umstritten. Durch den Gehalt an Aucubin ist der Wiesen-Wachtelweizen schwach giftig.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Der Wiesen-Wachtelweizen wächst in mäßig trockenen, lichten Laub-, Laubmischwäldern und Fichtenwäldern sowie an deren Rändern und in bodensauren Zwergstrauchheiden. Kalkhaltige Böden werden gemieden. In Deutschland ist es die häufigste Wachtelweizen-Art mit weiter Verbreitung, regional jedoch nur zerstreutem, in einigen Teilen sogar seltenem Vorkommen. Insgesamt ist er von Europa bis nach West-Sibirien verbreitet.

Erkennungsmerkmale

Der Wiesen-Wachtelweizen wird 10 cm bis 50 cm groß und blüht zwischen Mai und August. Seine Blüten weisen lanzettliche grüne Deckblätter auf, die ganzrandig sind und am Grund keilartig verschmälert und abgerundet sind. Die Einzelblüten stehen in einseitswendigen Ähren, wobei die unteren entfernt stehen. Die 12 bis 20 mm lange Krone ist gelblichweiß bis sattgelb gefärbt, ist keulenartig geformt und bildet eine lange gerade Röhre. Selten kann sie auch purpurn überlaufen sein. Die Kronröhre ist mindestens doppelt so lang wie der unbehaarte Kelch, dessen Kelchzähne fast anliegend sind. Die Kapselfrüchte sind zweispaltig und enthalten nur wenig Samen. Sie werden häufig von Ameisen ausgebreitet.

Unterarten

Die Art ist sehr formenreich und bildet wenig verzweigte Sommer- und stark verzweigte Herbstformen. Als wichtigste Unterarten können unterschieden werden:[2]

Melampyrum pratense pratense
Melampyrum pratense commutatum
  • ssp. pratense L.: Blüten einfarbig gelb, Stängelglieder wenige, verlängert
  • ssp. commutatum (Tausch) Britt.: Blüten weißlich mit gelber Lippe, Stängelglieder zahlreich.

Quellen

  1. Werner Rothmaler (Begr.), Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Band 4. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. 10., bearb. Auflage. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München, Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2. 
  2. Erich Oberdorfer, Theo Müller: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 5., überarb. und erg. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1983, ISBN 3-8001-3429-2. 

Weblinks

 Commons: Melampyrum pratense – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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