Wii Remote

Wii Remote
Wii Remote, Vorder- und Rückseite.
Wii Remote mit Classic Controller

Die Wii-Fernbedienung (englisch Wii Remote oder verkürzt Wiimote [wi:ɪ'məʊt], von “remote control” für „Fernbedienung“) ist das Eingabegerät und der primäre Gamecontroller für die 2006 veröffentlichte Spielkonsole Wii der japanischen Firma Nintendo. Sie stellt den großen Unterschied zwischen der Wii-Konsole und den Systemen der Marktkonkurrenten dar: Während deren Konsolensysteme mit Gamepads ausgerüstet und auf bis dato konventionelle Spiele ausgelegt sind, soll die Wii Remote Spiele ermöglichen, die mit Schwerpunkt über Armbewegungen im freien Raum bedient werden können und damit eine intuitivere Steuerung realisieren.

Inhaltsverzeichnis

Steuerelemente

Mithilfe zweier Referenzpunkte in der Sensorleiste, welche unter- oder oberhalb des Fernsehbildschirms platziert wird, und einer Infrarotkamera an der Vorderseite der Wiimote kann die zum TV relative Position und Lage des Controllers bestimmt werden. Dadurch ist es möglich, Spielobjekte auf dem Bildschirm direkt anzuvisieren. Die Präzision ist vergleichbar mit der eines Mauszeigers grafischer Benutzeroberflächen.

Zusätzlich enthält der Controller einen Beschleunigungssensor, mit dem Bewegungen und Drehungen des Controllers erfasst und direkt für die Spielsteuerung genutzt werden können. Das Spiel „Wii Sports: Tennis“, mit dem die Technik demonstriert wurde, erlaubt so beispielsweise Überkopfaufschläge, Vorhand, Rückhand, Topspin usw., indem der Spieler die Bewegungen so vollführt, als hätte er einen Tennisschläger in der Hand. Bei anderen Spielen wie Red Steel etwa schwingt der Spieler den Controller wie ein Schwert, um die Spielfigur eine vergleichbare Aktion ausführen zu lassen.

Weitere Elemente sind:

  • zwei große Tasten: ’A’ vorne auf der Oberseite und die abzug-förmige ’B’-Taste auf der Unterseite
  • ein Digitalsteuerkreuz oberhalb von ’A’
  • zwei Tasten ’1’ und ’2’ am unteren Ende der Fernbedienung
  • drei kleine Tasten nebeneinander auf der Mitte der Wiimote: ’+’ („Plus“), ’−’ („Minus“) und „Home“.

Sonstiges

Ursprünglich wurde die Wiimote für den Nintendo Gamecube entwickelt, da dieser sich gegenüber der Konkurrenz nicht sonderlich gut verkaufte. Aus diesem Grund plante Nintendo ein sog. HardwareAddOn in einer fernbedienungsähnlichen Form. Tatsächlich gab es schon damals einen Entwurf, der eine 1:1 Kopie der Wiimote sein könnte.[1]

Eine horizontal gehaltene Wiimote kann, wenn es das Spiel vorsieht, als Gamepad verwendet werden.

Die Kommunikation mit der Konsole erfolgt kabellos via Bluetooth. Der maximale Abstand beträgt 10 Meter. Falls die Wiimote zum Zielen auf den Bildschirm genutzt wird (Menünavigation oder beim Spielen), verringert sich die Distanz auf 5 Meter.

Für zusätzliche, mechanische Rückmeldung an den Spieler (Rumble) kann der Controller Vibrationseffekte erzeugen.

Weiterhin verfügt die Wiimote über einen eingebauten Lautsprecher.

Ein interner Speicher ermöglicht das Speichern von Benutzerprofilen, zum Beispiel um die Sensibilität oder die Umkehrung der Y-Achse festzulegen. Zusätzlich können selbst erstellte Spielavatare (sogenannte Mii) gespeichert werden, um beispielsweise den Tennisspieler von zuhause zu Freunden mitzunehmen und mit ihm dort spielen zu können.

Erweiterungen

Der Controller kann über einen Steckkontakt an der Unterseite erweitert werden. Mit der zweiten (zunächst freien) Hand kann der Spieler zusätzliche Steuerungselemente bedienen. Derzeit verfügbar sind:

  • Nunchuk-Controller: ein Analog-Stick mit eigenem Bewegungssensor
  • ein Classic Controller (ein reguläres Gamepad) für Virtual-Console-Titel
  • eine Gitarre für die Guitar Hero-Serie
  • Wii MotionPlus, ein angekündigter Stecksatz, der die Bewegungs- und Lagebestimmung der Fernbedienung verfeinern soll, angekündigt auf der E3 2008[2]

Nunchuk

Wii Remote mit Nunchuk-Erweiterung

Bei dem Nunchuk handelt es sich um eine Erweiterung der Wii Remote. Sie verfügt über einen Analog-Stick, zwei Tasten und Beschleunigungs-Sensoren, welche Bewegungen des Nunchuks registrieren und für die Konsole umsetzen. Standardmäßig wird mit jeder Wii-Konsole ein Nunchuk-Controller mitgeliefert. Der Name „Nunchuk“ basiert auf der ostasiatischen Schlagwaffe Nunchaku.

Andere Verwendungen

Johnny Chung Lee zeigte im Februar 2008 auf der TED eine weitere Möglichkeit den Controller zu verwenden. Da dieser einzeln im Handel relativ billig erhältlich ist und die Infrarotkamera für diese Verhältnisse sehr leistungsstark ist, verwendet er einen Controller um mithilfe von Infrarotlicht Positionen zu bestimmen. So hat er auf der Konferenz zwei Beispiele für die Verwendung der Infrarotkamera gezeigt. So kann mithilfe eines Infrarotstifts und einer planen Oberfläche die Position des Stifts ermittelt werden, und als Mauszeiger verwendet werden. Auch kann mit zwei Infrarotquellen die Position im dreidimensionalen Raum ermittelt werden. Dies zeigt Johnny Chung Lee indem er zwei Infrarot-LEDs auf Kopfhöhe positioniert, um sich in einem dreidimensionalen Raum zu bewegen, der nur auf einem Bildschirm angezeigt wird, was er als „Headtracking“ bezeichnet.[3].

Zwei Studenten erstellten im Oktober 2007 eine Treiber-Software die es ermöglicht, die Wiimote mit einem Symbian OS Smartphone per Bluetooth zu verbinden. Dies ist normalerweise nicht möglich da die Wiimote durch ihren Aufbau ein spezielles HID Protokoll für Gamecontroller benötigt. Die Treiber-Software „legt“ die Knöpfe und Sensordaten der Wiimote auf ähnliche Tasten am Smartphone, so dass dieses mit der Wiimote vollständig ferngesteuert werden kann [4]. Auch die LEDs sowie die Vibrationseinheit der Wiimote können vom Smartphone aus angesprochen werden. Der integrierte Lautsprecher sowie die Infrarot Kamera werden nicht unterstützt. Weiter werden die Daten der Wiimote an einer internen Programmschnittstelle im Smartphone angeboten und können so von anderen Softwareentwicklern verwendet werden. Das Projekt zeigt, dass die Grenzen zwischen den Technologien immer mehr verschwimmen und ein Smartphone (im begrenztem Ausmaß) die Wii-Konsole ersetzen kann.[5] Es wurde auf der Symbian Smartphone Show London 2007 sowie am FMK Forum Mobilkommunikation 2007 mit einem Demospiel gezeigt, welches den Beschleunigungssensor der Wiimote verwendet.

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. nintendo.de: Meldung vom 14. Juli 2008 (aufgerufen am 15. Juli 2008)
  3. "Johnny Chung Lee Wii Projects"
  4. [2] "The mobiPad project"
  5. [3] "Golem.de Symbian-Handyspiele per Wii-Fernbedienung steuern"

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