Wil Wheaton

Wil Wheaton
Wil Wheaton (2010)

Richard William (Wil) Wheaton III (* 29. Juli 1972 in Burbank, Kalifornien, USA) ist ein ehemaliger Kinderdarsteller, heute Schauspieler und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine Popularität verdankt Wheaton vor allem der Rolle des Wesley Crusher in der Fernsehserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert. Zuvor spielte er eine Hauptrolle in dem Film Stand By Me (Das Geheimnis eines Sommers).

In seiner Jugend war er ein häufig gesehener Gast bei Star-Trek-Conventions und sehr populär in Jugendmagazinen. Schauspielerisch trat er abgesehen von Stand by me und Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert kaum in Erscheinung. Seine Arbeit an einer wöchentlich ausgestrahlten Serie war mit Angeboten für andere Filmprojekte wie zum Beispiel Miloš Formans Valmont nicht vereinbar. Verhandlungen über Vertragskonditionen, die ihm neben Star Trek die Arbeit an anderen Projekten ermöglicht hätten, scheiterten.

Dieser Umstand sowie die Tatsache, dass ihm nahestehende Personen aufgrund seines schauspielerischen Talents dazu rieten, führten schließlich dazu, dass er Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert in der vierten Staffel verließ, um andere Schauspielprojekte zu verfolgen. Ab diesem Zeitpunkt trat er bis zum Erscheinen seines Buches Dancing Barefoot (2003) auch nicht mehr auf Conventions auf.

Allerdings blieben große Rollenangebote nach dem Ausstieg bei Star Trek aus. Als einer der Gründe hierfür wird vermutet, dass die Filmindustrie, die sich inzwischen gewandelt hatte, in den frühen 1990er Jahren junge männliche Darsteller suchte, die rau und verwegen wirkten – Attribute, die man Wil Wheaton nicht unbedingt zuschreiben konnte.

Die folgenden Jahre verbrachte er in Kansas bei NewTek, die Anfangs Software und Hardware zur Videobearbeitung auf dem Computer Commodore Amiga herstellte. Durch seine dortigen Arbeit eröffnete sich die Möglichkeit selber Filmideen umzusetzen. Als nach einer Aufsplittung NewTeks klar wurde, dass ihn diese Arbeit in eine Sackgasse führen würde, kehrte er nach Los Angeles zurück und versuchte wieder in der Unterhaltungsindustrie Fuß zu fassen.[1]

In den späten 1990er Jahren entdeckte Wil Wheaton den Independent-Film für sich. Verschiedene seiner Filme gewannen Preise: The Good Things, in dem Wheaton einen frustrierten Mautkassierer aus Kansas spielt, wurde beim „Deauville Film Festival“ 2002 als „Bester Kurzfilm“ ausgezeichnet. Außerdem wurde Wheaton beim „Melbourne Underground Film Festival“ 2002 für seine Rolle in Jane White Is Sick And Twisted als „Bester Schauspieler“ ausgezeichnet. Er spielte auch bei einer Star-Trek-Ausgabe der Spielshow The Weakest Link (in Deutschland als Der Schwächste fliegt bekannt) mit, und macht Improvisations- und Sketch-Comedy am „ACME Comedy Theater“ in Hollywood. Er gehört zu einer Comedy-/Improvisations-Truppe namens „EarnestBorg9“, die auf Conventions Comedy zu den Themen Science Fiction und Geeks macht.

Seine Stimme ist in verschiedenen amerikanischen Hörbüchern sowie beispielsweise in dem Zeichentrickfilm Teen Titans und in dem Computerspiel Grand Theft Auto: San Andreas als Radiomoderator Richard Burns zu hören.

1999 heiratete Wil Wheaton Anne Prince, die zwei Söhne mit in die Ehe brachte.

Aktivitäten

Wil Wheaton gilt als einer der ersten Blogger und betreibt einen der meist besuchten Fan-Blogs. Neben seiner Arbeit an seinem eigenen Blog gilt er als Stammschreiber bei Slashdot sowie Fark und als engagierter Mitarbeiter bei der Electronic Frontier Foundation. Ebenso steuert er regelmäßig Beiträge zu den Webseiten von Metroblogging in Los Angeles bei. Eine eigene monatliche Kolumne namens Wil Save unterhält er in dem auf Dungeons and Dragons basierenden Magazin Dungeon, in dem er Anekdoten aus seinem Leben in der Rollenspielwelt berichtet. Seit Januar 2005 schreibt er auch eine Kolumne über Videospiele in The Onion.

Im Frühjahr 2003 gründete Wil Wheaton seinen eigenen unabhängigen Verlag Monolith Press und veröffentlichte seine Memoiren unter dem Titel Dancing Barefoot. Die meisten Passagen sind ausführliche Versionen seiner Blog-Einträge. Innerhalb von vier Monaten wurden drei Auflagen dieses Buchs verkauft, sodass der Verlag O’Reilly Media darauf aufmerksam wurde und mit Wil Wheaton einen Vertrag über drei Bücher schloss. Dancing Barefoot erscheint seitdem bei O’Reilly wie auch sein zweites Werk Just a Geek (erschienen Sommer 2004). Eine Version als Hörbuch ist derzeit in der Produktion.

Er engagiert sich mittlerweile im Poker-Team PokerStars. Außerdem ist er (seit der siebten Folge) einer der Moderatoren des englischsprachigen Video-Podcasts „InDigital – Your life in Gear“. In diesem werden die neuesten digitalen Geräte getestet und vorgestellt. Die Videos sind frei verfügbar (siehe Links). 2009 bis 2011 spielte er in der Serie „The Big Bang Theory“ mehrfach sich selbst (Staffel 3, Folge 5 und 19; Staffel 4, Folge 8; Staffel 5 Folge 5), wo er selbstironisch mit mehrmaligen Bezügen auf seine Rolle des Wesley Crusher als Erzfeind des Charakters Sheldon Cooper auftrat.

Wheaton wird oft mit dem Jazzmusiker Will Wheaton Jr. verwechselt, der unter anderem beim Film Mystery Men mitgewirkt hat.

Filmografie

  • 1981: Der Lange Weg nach Hause (A Long Way Home) – TV
  • 1982: CBS Afternoon Playhouse (Fernsehserie)
  • 1983: 13 13th Avenue (TV)
  • 1984: Hambone and Hillie
  • 1984: Biete Mutter – suche Vater (The Buddy System)
  • 1984: Starfight (The Last Starfighter)
  • 1985: Ein Engel auf Erden (Highway to Heaven) (Fernsehserie)
  • 1986: Flucht in Ketten (The Defiant Ones) – TV
  • 1986: Long Time Gone (TV)
  • 1986: Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers
  • 1986: Chefarzt Dr. Westphall (St. Elsewhere) (Fernsehserie)
  • 1987–1994: Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (Star Trek: The Next Generation) (Fernsehserie)
  • 1987: Die Jugend des Magiers (Young Harry Houdini) – TV
  • 1987: Familienbande (Family Ties) – Fernsehserie
  • 1987: Der Mann, der auf die Erde fiel (The Man Who Fell to Earth) – TV
  • 1987: The Curse
  • 1989: Junge Schicksale (ABC Afterschool Specials) (Fernsehserie)
  • 1990: Monsters (Fernsehserie)
  • 1991: Boy Soldiers (Toy Soldiers)
  • 1991: Eine Frau ohne Vergangenheit (The Last Prostitute) – TV
  • 1991: December
  • 1992: Lifestories: Families in Crisis (Fernsehserie)
  • 1993: Vergewaltigt – Jung und schuldig (The Liars’ Club)
  • 1993: Geschichten aus der Gruft (Tales from the Crypt) (Fernsehserie)
  • 1994: Lady Cops (Sirens) – Fernsehserie
  • 1995: Mr. Stitch (TV)
  • 1995: Love and Terror (It Was Him or Us) – TV
  • 1996: Boys Night Out
  • 1996: Mr. Traffic (Pie in the Sky)
  • 1996: Outer Limits – Die unbekannte Dimension (The Outer Limits) (Fernsehserie)
  • 1997: Tales of Glamour and Excess
  • 1997: Gun – Kaliber 45 (Robert Altman’s Gun) (Fernsehserie)
  • 1997: Perversions of Science (Fernsehserie)
  • 1997: Flubber
  • 1998: The Day Lincoln Was Shot (TV)
  • 1998: The Love Boat: The Next Wave (Fernsehserie)
  • 1998: Fag Hag
  • 1998: Diagnose: Mord (Diagnosis Murder) (Fernsehserie)
  • 1999: Guys Like Us (Fernsehserie)
  • 1999: Foreign Correspondents
  • 1999: Hühnersuppe für die Seele (Chicken Soup for the Soul) (Fernsehserie)
  • 2000: The Girls’ Room
  • 2000: Deep Core – Die Erde brennt (Deep Core)
  • 2000: Python – Lautlos kommt der Tod (TV)
  • 2001: Invisible Man – Der Unsichtbare (Fernsehserie)
  • 2001: Zweimal im Leben (Twice in a Lifetime) (Fernsehserie)
  • 2001: Speechless…
  • 2001: The Good Things
  • 2002: Jane White Is Sick & Twisted
  • 2002: Fish Don’t Blink
  • 2002: Star Trek: Nemesis
  • 2002: Arena (Fernsehserie)
  • 2003: Book of Days (TV)
  • 2003: Neverland
  • 2004: Call for Help (Fernsehserie)
  • 2005: CSI: Den Tätern auf der Spur (CSI: Crime Scene Investigation) (Fernsehserie)
  • 2007: Americanizing Shelley
  • 2007: Numbers – Die Logik des Verbrechens (NUMB3RS) (Fernsehserie)
  • 2008: Criminal Minds
  • 2009: Leverage (Fernsehserie)
  • 2009: The Guild (Webserie)[2]
  • 2009–2011: The Big Bang Theory (Fernsehserie)
  • 2010–2011: Eureka – Die geheime Stadt (Eureka) (Fernsehserie)

Synchronstimme in Computerspielen

Autobiographische Literatur

Weblinks

 Commons: Wil Wheaton – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Interview mit Wheaton auf Slashdot.org (abgerufen am 21. August 2011)
  2. www.watchtheguild.com
  3. [1]

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