Wilkens Bremer Silberwaren

Wilkens Bremer Silberwaren
Fabrikgebäude von Wilkens und Söhne in Hemelingen

Die Bremer Silberwaren Fabrik (BSF) wurde 1905 gegründet, ab 1921 hielt M. H. Wilkens und Söhne AG die Aktienmehrheit, 1969 fusionierten beide Unternehmen zur Wilkens Bremer Silberwaren AG. Unternehmensgründer Martin Heinrich Wilkens (1782–1869) hatte sich bereits 1810 als Goldschmied in der Bremer Innenstadt niedergelassen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden 1,7 Millionen bremische Silbermünzen bei Wilkens gesprägt.

Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Fertigung in das zu dieser Zeit noch preußische Hemelingen verlegt. Der damalige Inhaber Diedrich Wilkens war der seinerzeit größte Steuerzahler im Altkreis Achim. In Hemelingen entstanden Kirche und soziale Einrichtungen auf Betreiben und mit finanzieller Unterstützung von der Familie Wilkens.

Seit 1886 ist die Silberpräge eingetragenes Warenzeichen des Unternehmens. Das Unternehmen ist Hersteller hochwertiger, zeitloser Bestecke aus verschiedenen Edelmetallen bzw. mit Auflage von Silber und Gold. Etliche der alten Bestecke und Accessoires sind auch heute noch in vielen Haushalten zu finden und zum Teil begehrte Sammlerstücke.

Die Wilkens Bremer Silberwaren AG im Bremer Stadtteil Hemelingen existierte bis 1995 selbständig und gehört seitdem mit ihren Marken Wilkens und BSF zur ZWILLING J.A. Henckels AG. 2005 wurden die Unternehmensbereiche Logistik und Vertrieb in Solingen zusammengelegt, die Herstellung von Silberwaren verblieb jedoch in Bremen. Aktuell wird die Abkürzung BSF für eine Produktlinie aus Edelstahl der Zwilling AG benutzt.

2006 wurde die Manufaktur in Bremen von den beiden Geschäftsführern übernommen, die sich mit dem Unternehmen Zwilling auf eine Lizenz zur Produktion von Silberwaren der Marke Wilkens geeinigt haben. Wilkens & Söhne GmbH ist wieder ein eigenständiges Bremer Unternehmen und im Besitz der Gebäude in Hemelingen. Seit 2008 wird Edelstahlbesteck der Marke Wilkens ebenfalls wieder von Hemelingen aus vermarktet und vertrieben.[1]

Der Park und die Villa Wilkens in der Hemelinger Bahnhofsstraße/Diedrich-Wilkens-Straße gingen in das Eigentum des Landes Bremen über. In der Alten Villa ist derzeit das Bürgerhaus Hemelingen und in der Neuen Villa ein italienisches Restaurant untergebracht. Teile des Grundstücks wurden für den Bau des Hemelinger Tunnels in Anspruch genommen – hier stand auch die Remise (abgerissen), der das Daimler Werk Bremen mit der Autobahn verbindet.

Das Familiengrab Wilkens liegt auf dem Hemelinger Friedhof. Auch auf dem Riensberger Friedhof am See gegenüber dem ehemaligen Krematorium (heute Columbarium) und dem Rutenberg Mausoleum befindet sich ein Wilkens-Grabmal. Es beherbergt die Pumpe für die Wasserversorgung des Friedhofs.

Neben dem Fabrikverkaufsladen in Hemelingen hat im Herbst 2008 Wilkens & Söhne den ersten eigenen Laden in der Waterfront Bremen eröffnet.

Literatur

  • M. H. Wilkens & Söhne (Hrsg.): 1810–1910. Kurze Geschichte der Gründung des Geschäfts und seiner Entwicklung in den 100 Jahren seines Bestehens. Bremen, Druckerei Freese 1910. Festschrift.
  • Wilkens, Helmut: Mündlicher Bericht anlässlich der Hauptversammlung am 6. September 1985 der Wilkens Bremer Silberwaren AG, Bremen. Hektographie.
  • Hermann Entholt: Wilkens, Martin Heinrich. In: Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts. Herausgegeben von der Historischen Gesellschaft des Künstlervereins, Verlag von Gustav Winter, Bremen 1912.
  • Rauer, Friedrich: Hemelingens Straßen und ihre Geschichte. 1999.
  • Löhr, Alfred: Bremer Silber. Von den Anfängen bis zum Jugendstil. Handbuch und Kataloge zur Sonderausstellung vom 6. Dezember 1981 bis 18. April 1982 im Bremer Landesmuseum (Focke-Museum).

Einzelnachweise

  1. Marke Wilkens wieder unter einem Dach (PDF). Wirtschaft in Bremen 12/2007, S. 7. Handelskammer Bremen. Abgerufen am 11. Dezember 2008.

Weblinks

53.0591611111118.88596666666677Koordinaten: 53° 3′ 32,98″ N, 8° 53′ 9,48″ O


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